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─ zehn.

𝐄𝐕𝐄𝐑𝐘𝐓𝐇𝐈𝐍𝐆
kapitel zehn; junggesellenparty
Gibt es auch Sirup? ❞
─── ❀ ───

Es ist ein warmer Sonntagmorgen, und Sage liegt noch tief im Schlaf, als ihr Handy laut vibriert. Das monotone Summen holt sie allmählich aus dem Traum, den sie längst vergessen hat.

Mit einem genervten Seufzen greift sie nach dem Gerät, blinzelt gegen das grelle Display und sieht die Nachricht: Notfall. Probleme mit den Plänen des Neubauprojekts. Sie müssen sofort kommen.

Ihr Herzschlag beschleunigt sich, und noch bevor sie den Absender liest – ihre Assistentin –, ist sie hellwach.

»Verdammt«, murmelt sie und wirft die Decke zur Seite. Sie hat gehofft, endlich einen ruhigen Sonntag zu haben, ohne die Hektik der Baustellen und endlose Meetings.

Außerdem ist sie zum Brunch mit ihrem Bruder, Stu und Phil verabredet. Doch als Architektin und Junior Chef ist „frei" oft ein relativer Begriff.

Mit schweren Lidern und verschlafenen Bewegungen greift sie nach der erstbesten Jeans, die über dem Stuhl hängt, und einem Shirt, ehe sie in ihre Socken und Schuhe schlüpft.

Sie schnappt sich ihren Schlüsselbund und rennt eilig durch die Wohnung. Kaum ist die Tür hinter ihr ins Schloss gefallen, steigt sie in ihr Auto und fährt los.

Sie kann nicht anders, als daran zu denken, wie sie selbst dafür verantwortlich ist, dass sie jetzt auf dem Weg zur Arbeit ist. Immerhin ist sie der Chef der zweiten Stelle.

Und Architektin zu sein, bedeutete jedoch, ständig auf Abruf zu sein, besonders bei großen Projekten wie dem aktuellen Hochhauskomplex, den sie betreut.

Als sie im Büro ankommt, sieht sie schon von weitem, dass das Licht im Großraumbüro brennt. Die Flure sind leer, bis auf das vertraute Geräusch von Schritten und Stimmen, die aus dem Besprechungsraum drangen.

»Sonntagmorgen und schon wieder Chaos«, murmelt sie in ihren nicht vorhandenen Bart und atmete tief durch, bevor sie die Tür aufstieß.

Im Raum stehen bereits mehrere ihrer Kollegen um den großen Tisch, auf dem verstreute Pläne lagen. »Endlich sind Sie da. Es gibt ein Problem mit den Plänen für den Fundamentbau. Die Berechnungen stimmen nicht, und der Bautrupp steht still«, sagt ihre Assistentin ohne Vorwarnung.

»Was genau stimmt nicht?«, fragt Sage, während sie an den Tisch tritt und sich die Pläne ansieht. Die Linien und Zahlen verschwimmen kurz vor ihren müden Augen, doch dann erkannt sie den Fehler.

»Hier, bei den Lastenberechnungen. Da wurde eine falsche Bodenbeschaffenheit angenommen. Das erklärt die Verschiebungen.« Sie weiß, dass das Problem komplizierter ist als das, aber sie würde es lösen.

Sie muss es. Es ist einer dieser Momente, in denen sie sich bewusst wird, warum sie diesen Job trotz aller Hektik liebt. Die Herausforderung, die Verantwortung, die Lösung.

Dann deutet sie auf John. Er ist einer ihrer verlässlichsten Mitarbeiter. »Sie werden sich um das Problem kümmern. Ich bin ab morgen auf einer Hochzeit in Thailand. Außerdem kommt Mr. Myers morgen aus New York. Er wird Ihnen helfen.«

»Entschuldigt die Verspätung, Jungs«, begrüßt Sage die drei Männer, die an einem Tisch sitzen und frühstücken. Sie schaut alle mit einem Lächeln an, als sie den einzigen freien Platz neben Phil sieht, zwingt sie sich dazu weiter zu lächeln.

Er rutscht auf der Bank durch, damit sich Sage neben ihn setzen kann. Dankend nickt sie und räuspert sich, als sich ihre Beine unter dem Tisch berühren. Dann sieht sie auf und ihren Bruder und Stu an. »Was habe ich verpasst.«

»Alan will auch zur Hochzeit mitkommen«, erklärt Doug ihr. Verstehend nickt Sage. »Plausibel« gibt sie wieder, als sie nach dem Orangensaft greift, der vor ihr steht. »Das ist meiner«, meldet sich Phil zu Wort.

»Jetzt nicht mehr«, grinst Sage und sieht die Pancakes vor ihr auf dem Teller. »Lecker« murmelt sie und greift nach dem Besteck, um sich was davon abzuschneiden. »Gibt es auch Sirup?«

Als ihr keiner antwortet, schaut sie auf und in die grinsenden Gesichter von Doug und Stu und das entrüstete Gesicht von Phil. »Es ist schön, dass du wieder da bist«, sagt Stu, was Sage seufzen lässt. »Ich bin auch froh, wieder bei meinen Idioten zu sein.«

Während Sage die Pancakes verdrückt, sieht Phil sie nur fassungslos von der Seite an. »Schmecken sie wenigstens?«, fragt er sie.

Sage dreht sich mit vollem Mund zu ihm um und nickt. Dann hebt sie den Daumen. Doug muss lachen und auch Stu sieht lächelnd zwischen den beiden hin und her.

»Also«, beginnt Sage, als sie runtergeschluckt hat, »lädst du ihn ein?«, fragt sie Stu, der ihr gegenübersitzt.

»Nein. Und ganz ehrlich, ich hätte euch drei fast nicht mal eingeladen«, antwortet der Mann und seine drei besten Freunde sehen ihn fassungslos an. »Hat er das gerade wirklich gesagt?«, fragt Sage.

Doug nickt. Dann wendet er sich an Stu. »Weißt du, es ist nur so, Alan sieht dich als einen seiner besten Freunde.«

»Und ich seh' Alan als völlig Verrückten«, antwortet Stu ihm. »Stu, jetzt sei mal nicht so«, meldet sich Phil zu Wort. »Sein Dad kommt doch für alles auf, was er isst oder kaputtmacht. Vielleicht können wir dann auch mehr für unsere Junggesellenparty rausquetschen.«

»Das ist gut«, sagt Doug überzeugt, was Sage die Augen verdrehen lässt. »Super, dass du es ansprichst, weil das hier die Junggesellenparty ist«, erklärt Stu mit einem Lächeln auf den Lippen.

»Was?«, fragt Doug ihn überrascht. »Wovon sprichst du?«, fragt auch Phil verwirrt. »Ja. Das ist mein Junggesellen-Brunch«, sagt Stu überzeugt. »Sage fand die Idee auch gut.«

»Ich habe gesagt, zieh mich nicht damit rein«, murmelt sie, als sie einen Schluck von Phils Kaffee nimmt. Ihr Bruder und Phil sehen sie verdattert an. »Du wusstest davon? Und du findest das gut?«, fragt Phil sie.

Sage seufzt. »Vergiss nicht, was in Vegas passiert ist, Phil. Der, der am wenigsten darunter gelitten hat, warst eindeutig du.«

»Ich habe einen verdammten Stromschlag in meine Eier bekommen, Sage«, erinnert Phil sie. »Die einzige Person, die wirklich ohne jegliche Verletzungen daraus gekommen ist, warst du.«

»Und Stu hat einen Zahn verloren. Doug war fast zwei ganze Tage verschwunden gewesen und hatte einen mächtigen Sonnenbrand. Ich kann also nachvollziehen, warum Stu das hier macht«, unterstützt Sage ihren besten Freund, der sie dankend ansieht.

»Erstens, Stu hat den Zahn nicht verloren, er hat ihn sich selbst gezogen. Zweitens, wir haben Doug wiedergefunden. Und das rechtzeitig, möchte ich mal so anmerken«, zählt Phil auf.

Sage verdreht nur die Augen. »Meinst du nicht, dass du überreagierst?«, fragt Doug seinen besten Freund. »Nein, tu ich nicht«, sagt Stu überzeugt von seiner Idee. »Ich bin immer noch damit beschäftigt, die zerbrochenen Teile meiner Psyche zusammenzusetzen.«

Phil lacht auf. »Und weißt du, was der Klebstoff ist?«, fragt Stu. »Lauren. Und das macht mir keiner kaputt.«

»Euch als Paar gäb's ohne uns gar nicht«, sagt Phil. »Denk mal nach. Du hast Melissa abserviert, und zwei Jahre später triffst du die Frau deines Lebens. Wäre Vegas nicht gewesen, wärst du jetzt mit einer blöden Fotze verheiratet.«

»Das ist meine Entscheidung und damit hat es sich. Wie wär's mit einem Toast?«, fragt Stu in die Runde. Aber Phil schüttelt den Kopf. »Ist doch scheiße. Ich warte im Auto.«

»Komm schon Phil. Wo willst du hin?«, fragt Doug. »Kriege ich den Rest deiner Pancakes?«, fragt Sage zur selben Zeit.

Die Jungs schauen sie verständnislos an. Entschuldigend zuckt sie mit den Schultern und kippt noch mehr Sirup drüber.

»Ich versteh das nicht. Er heiratet in Thailand«, sagt Phil an Doug gewannt. »Schön für ihn, aber was ist mit uns? Du bist einfach egoistisch. Schäm dich.« Und dann verschwindet er.

Doug uns Stu sehen Sage abwartend an. »Was?«, fragt sie mit vollem Mund. »Geh ihm nach«, bittet ihr Bruder sie, was Sage die Augen verdrehen lässt.

Sage nuschelt nur was, nimmt noch einen Schluck Saft und folgt Phil nach draußen.

»Phil«, ruft Sage ihm nach und der Mann dreht sich fragend zu ihr um. Er legt den Kopf schief, während er sie von oben bis unten mustert. »Du hast zwei verschiedene Paar Socken an.«

Sage schaut an sich runter und schließt die Augen, während sie seufzt. »Das trägt man jetzt so.«

Phil muss Lächeln und schüttelt den Kopf. »Um keine Ausrede verlegen.« Die beiden sehen sich grinsend an, ehe Sage das Wort gereift. »Rede mit Stu.«

»Warum bist du überhaupt auf seiner Seite?«, fragt Phil und deutet auf Stu und Doug, die noch immer im Diner sitzen und die beiden von dort aus beobachten. »Das hier ist doch das komplette Downgrade.«

»Verdammt, Phil«, lacht Sage fassungslos. »Verdrängst du einfach das, was in Vegas passiert ist?«, fragt sie. »Du hast doch selbst gesagt, dass dich ein Elektroschocker an den Weichteilen getroffen hat. Ein nackter Chinese hat dich angesprungen und mit einer Brecheisenstange nach dir geschlagen. Mikes Tiger hat dich gekratzt.«

»Mike?«, fragt er verwundert. »Mike Tyson«, erklärt Sage ihm mit fragendem Unterton. »Du nennst ihn Mike?«, fragt er weiter nach. »Natürlich nenn ich ihn Mike. Wir sind Freunde«, meint Sage.

Phil schaut Sage verwundert an. »Freunde? Seit wann?«

»Seit zwei Jahren«, sagt sie, als wäre das selbstverständlich. »Während ihr seinen Tiger zurückgebracht hat, haben wir Nummern ausgetauscht und Telefoniren ab uns zu – Du lenkst vom Thema ab!«

»Ihr telefoniert?«, fragt er sie lauter. »Läuft da was zwischen euch?«

»Herrgott, Philip!«, ruft Sage aus und fährt sich durch die Haare. Fassungslos sieht sie ihn an. »Das kann dir doch scheißegal sein.«

»Aber das ist es nicht!«, sagt er aufgebracht und geht einen Schritt auf Sage zu, die stehenbleibt und zu ihm aufschaut. »Aber das sollte es, Phil.«

Sie dreht ihm den Rücken zu, und bevor sie die Tür zum Diner aufmacht, um wieder reinzugehen, blickt sie zu ihm zurück. »Es dreht sich nicht immer alles nur um dich, Philip. Tu es für Stu. Tu es für deinen besten Freund.«

Am nächsten Tag hält das Taxi vor dem Los Angeles International Airport und der Taxifahrer hilft den Koffer aus dem Kofferraum zu heben. »Danke«, grinst Sage und gibt dem Mann den zu bezahlenden Betrag.

Draußen wartet Sage auf die anderen. Nach und nach trudeln sie schließlich ein und zu guter Letzt Alan, der die vier mit offenen Armen begrüßt. Dann seht er sie. »Sage!«

Alan geht auf Sage zu und schließt sie in ihre Arme. »Es ist so schön dich zu sehen.« Er drückt sie näher an sich und dann schnüffelt er an ihren Haaren. »Riechst du an mir, Alan?«

»Lass sie los, Mann«, meldet sich Phil zu Wort und nickend lässt Alan Sage los, die ihn mit zusammengepressten Lippen ansieht und nach ihrem Koffer greift. »Das wird immer schlimmer.« Kopfschüttelnd betritt sie den Flughafen.

»Hey, da ist er ja«, lacht Stu, als er einen Jungen im Teenageralter begrüßt. »Hey, Stu«, schmunzelt er ruhig und die beiden umarmen sich. »Hey, Teddy. Was geht ab? Wie geht's dir?«

»Schön, dich zu sehen, Mann«, sagt Teddy. »Wer ist dieser Kerl, Stu?«, fragt Alan.

»Das ist Teddy, Laurens kleiner Bruder«, erklärt der Mann mit der Brille stolz. »Studiert in Stanford. Medizin. Das sind Phil, Sage, Alan und Doug«, stellt Stu die anderen vor.

Doug reicht ihm seine Hand. »Schön, dich kennenzulernen.«

»Wow, Stanford. Wie alt bist du?«, fragt Phil interessiert nach. »Äh, er ist 17«, antwortet Stu. »So eine Art Genie.«

»Eigentlich bin ich 16«, korrigiert Teddy seinen künftigen Schwager. »Und ich bin kein Genie. Mein Dad meldete mich nur sehr früh zur Aufnahmeprüfung an.«

»Weil du ein Genie bist«, beharrt Stu. »Was bist du jetzt, ein Arzt?«, fragt Alan unhöflich nach. »Nein. Noch nicht. Ich studiere noch«, erklärt Teddy ihm.

»Kennst du den aus der Serie Doogie Howser?«, fragt Alan. »Ja«, lacht der Jüngste nervös. »Na ja, der ist dann später schwul geworden«, sagt Alan. »Das stimmt. Stand in der Teen People.«

Teddy seufzt. »Ok, ich kaufe mir noch schnell ein Buch oder so was für den Flug. Wollt ihr auch was?« Als alle verneinen, nickt Teddy unbehaglich und lässt die fünf allein zurück.

»Was ist los mit dir?«, fragt Stu Alan, sobald Teddy außer Hörweite ist. »Er ist 16 Jahre alt.«

»Ja, Alan. Entspann dich«, meint auch Phil. »Ich bin etwas verwirrt«, antwortet Alan. »Ist er hier, um uns zu verabschieden, oder was? Wie läuft das jetzt?«

»Wie läuft was jetzt?«, fragt Doug verwirrt. »Kommt diese Person mit zur Hochzeit?«, fragt Alan genauer nach. »Ja, Alan. Der kleine Bruder der Braut, der kommt auch mit zur Hochzeit. Ist das ok für dich?«, fragt Stu ironisch nach.

Alan zieht seine Sonnenbrille auf. »Oh. Ich hör's nur gerade zum ersten Mal. Eine Nachricht auf meinem Pager hätte gereicht.« Dann lässt er die vier Freunde allein.

Doug seufzt. »Nicht überreagieren. Es wird alles gut«, sagt Doug an Stu gerichtet. Die vier setzen sich am Gate noch hin, blättern in Zeitschriften oder schauen ins Handy.

Sage telefoniert mit ihrer Assistentin, damit sie, bevor sie für zwei Wochen offline ist, kontrollieren kann, dass auch wirklich alles in Ordnung ist.

Als sie das Telefonat beendet hat, sieht sie, wie Alan sich weigert Platz für Teddy zu machen und anschließend sein Nackenkissen wegwirft. »Was?«, fragt sie sich leise fassungslos und holt es wieder zurück.

Kopfschüttelnd geht sie auf Teddy zu und reicht es ihm mit einem leichten Lächeln. Dankend nickt er ihr zu, was Alan mit zusammengekniffenen Augen beobachtet.

Der Flug nach Thailand ist in vollem Gange. Die Sonne strahlt durch die kleinen Fenster des Flugzeugs, während sich die Passagiere langsam entspannen.

Stu sitzt nervös am Fenster, neben ihm Teddy, und daneben Phil, der cool und gelassen wie immer wirkt. Auf der anderen Seite des Ganges sitzt Alan, der Teddy nicht aus den Augen lässt. Doug sitzt hinter ihnen und versucht, einen Film auf dem kleinen Monitor zu starten.

Und Sage ... Sage sitzt weiter weg. Wegen ihrer Arbeit hat sie vergessen rechtzeitig einen Platz zu reservieren, um bei den anderen sitzen zu können.

Jetzt sitzt sie fernab von den anderen und unterhält sich mit einer älteren Dame, die Sage beim Einsteigen kennengelernt hat.

Phil dreht sich zu Doug um. »Weißt du, wo Sage ist?«, fragt er seinen besten Freund und schaut durch die umliegenden Reihen nach der Rothaarigen Ausschau.

Doch Doug zuckt nur mit den Achseln. »Sie meinte, sie hat ihren Platz zu spät reserviert und sitzt weiter hinten.«

Phil schaut über die Sitze, kann die Jüngere aber nicht erkennen. »Ich schau mal nach ihr«, sagt er, was Doug die Stirn runzeln lässt. »Ok?«, antwortet er mit fragendem Unterton und sieht, wie sein bester Freund nach seiner Schwester schaut.

Phil steht auf, streckt sich einmal und beginnt, durch die Gänge zu gehen. Schließlich sieht er Sage, die am Fensterplatz sitzt. Neben ihr sitzt eine ältere Dame, die sich gerade mit einer Zeitschrift beschäftigt.

Mit einem freundlichen Lächeln sieht er die Dame an. »Entschuldigen Sie, Ma'am. Das hier ist meine Verlobte. Wir sind auf dem Weg zu unserer Hochzeit, und ich dachte, es wäre schön, wenn wir nebeneinandersitzen könnten. Wäre es vielleicht möglich, die Plätze zu tauschen? Ich sitze nur ein paar Reihen weiter vorne.«

Sage sieht den Mann mit großen Augen an und kann nicht verhindern rot im Gesicht zu werden. Die ältere Dame hebt den Blick von ihrer Zeitschrift und sieht Phil an. Sie mustert ihn kurz, als wäre sie nicht besonders beeindruckt, und wirft dann einen Seitenblick zu Sage, die versucht, die Situation mit einem gezwungenen Lächeln zu überspielen.

»Oh, natürlich«, antwortet die Frau und nickt. Sie greift nach ihrer Tasche und lächelt Sage an. »Einer so jungen Liebe möchte ich nicht im Weg stehen.«

»Ich wusste, Sie haben ein großes Herz. Danke, Ma'am«, bedankt sich Phil und schenkt ihr noch einmal sein schönstes Zahnpasta-Lächeln.

Die ältere Dame erhebt sich langsam, während Phil ihr seine Sitznummer weitergibt. Sage schüttelt leicht den Kopf, als Phil sich auf den Platz neben ihr setzt.

»Verlobt, ja?«, fragt sie neckend. »Du hättest das nicht machen müssen.«

Phil lacht »Hey, ich wollte nur neben meiner Verlobten sitzen.« Die beiden schauen sich an und Sage kann nicht verhindern sich in seinen blauen Augen zu verlieren. Sage rollt die Augen, aber man sieht, dass sie insgeheim amüsiert ist.

Inzwischen beobachtet Alan die Szene aus der Ferne mit einem leicht missmutigen Blick. Aber auch Doug sieht die beiden neugierig und mit einem unguten Gefühl im Bauch an.

»Sieht so aus, als würden Phil Sage sich wieder besser verstehen«, sagt Doug und presst seine Lippen zusammen. »Ja ... zu gut, wenn du mich fragst«, grummelt Alan.

Phil lehnt sich zurück und schließt den Sicherheitsgurt, während das Flugzeug durch die Wolken gleitet. Neben ihm kichert Sage und schaut ihn neugierig an.

»Also«, beginnt Phil und dreht sich Sage zu, die ihren Blick rasch von ihm abwendet, »was hat dich in letzter Minute davon abgehalten, deinen Sitzplatz rechtzeitig zu reservieren?«

Sage seufzt. »Die Arbeit«, gesteht sie leise. »Es ist in letzter Zeit einfach so viel los.«

Verstehend nickt Phil. »Danke«, hört er sie sagen. Fragend sieht er sie an. »Wofür?«

»Das du dich neben mich gesetzt hast. Das ist echt lieb von dir«, sagt sie leise. Phil sieht sie mit einem Lächeln an. »Für dich würde ich alles tun.«

Die ruhige Atmosphäre im Flugzeug beginnt sich zu verändern – die Passagiere bereiten sich auf die Nacht vor. Phil lehnt sich in seinem Sitz zurück und seufzt zufrieden, während er einen Blick zu Sage wirft.

Sie sieht müde aus, ihre Augenlider beginnen schwer zu werden. Ohne es zu merken, sinkt sie langsam immer tiefer in den Sitz. Phil lacht leise. »Müde?«

Sage gähnt leicht. »Ja ... das ganze Hin und Her auf der Arbeit in letzter Zeit hat mich ziemlich geschafft.«

Phil sieht, wie ihre Augen sich langsam schließen, während sie versucht, wach zu bleiben. Doch die Müdigkeit holt sie ein. Als sie sich leicht zur Seite neigt, rutscht sie sanft gegen Phils Schulter.

Er schaut kurz überrascht auf sie herunter, dann formt sich ein kleines, zufriedenes Lächeln auf seinem Gesicht. Phil lehnt sich vorsichtig zurück, damit sie es bequemer hat.

Ihr Kopf ruht jetzt vollständig auf seiner Schulter, und er kann den sanften Rhythmus ihres Atems spüren. »Schlaf gut, Foxie«, haucht er leise, als er ihr einen federleichten Kuss auf den Scheitel haucht.

Er lächelt ein wenig breiter, als er merkt, dass sie tief und fest schläft. Phil blickt wieder nach vorne, wo Alan ihn immer noch aufmerksam beobachtet.

Als ihre Blicke sich treffen, verzieht Alan missmutig das Gesicht. Doch Phil schüttelt nur leicht den Kopf über den Mann und legt den Kopf leicht zur Seite, ohne Sage zu wecken, und genießt den Moment, während die Kabinenbeleuchtung langsam auf Nachtmodus gedimmt wird.

Am Abend, als sie alle gelandet sind, Sage ihren Koffer ausgepackt hat, treffen sich alle Gäste zu einem gemeinsamen Dinner.

Es beginnt mit einer Art kleinen Party und Sage streicht noch einmal durch ihre Haare und ihr Kleid glatt, als sie ihren Bruder und Tracy erkennt, die sich unterhalten. »Hey«, begrüßt sie die beiden und drückt ihnen jeweils einen leichten Kuss auf die Wange.

»Wow, Sage. Das Kleid ist hinreißend«, komplimentiert die Schwangere. Sage schaut an sich hinunter, um ihre Röte zu verbergen.

Das Kleid, was Sage trägt, ist trägerlos, hat einen Herzausschnitt und ist weiß mit riesigen rosa farbenen Blütenblättern versehen. Es ist hinten was länger als vorne, was ihre Beine mehr zur Geltung bringen. »Danke. Ich liebe dein Kleid aber auch.«

»Ach, das olle Ding«, winkt sie ab. »Das ist das einzige Kleid in meinem Kleiderschrank, was noch über diese Kugel gepasst hat«, scherzt Tracy, was Doug und Sage auflachen lässt.

»Hey«, mischt sich Stu ein. »Wir fangen jetzt an.«

Nickend setzen sich die drei in Bewegung und folgen Stu zu den Tischen. Sage sieht sich begeistert um und kann kaum glauben, dass sie wirklich hier ist.

Alles ist wunderschön und scheint so surreal. Als sie Teddy sieht, der sich mit seinem Cello vorne auf de Bühne stellt und sich verbeugt, schaut sie begeistert zu Lauren, die ihren Bruder mit einem Lächeln ansieht.

Sage erkennt das Stück sofort. Bachs Suite Nr. 1 in G-Dur ertönt. Als Teddy das Stück schließlich beendet klatschen alle und Teddy verbeugt sich ein weiteres Mal.

Der Vater der Braut steht ebenfalls auf und die ganze Aufmerksamkeit richtet sich auf ihn. »Danke schön, Teddy. Die Hände eines brillanten Musikers und bald auch eines großartigen Chirurgen. Ich gebe zu, als ich Stu zum ersten Mal getroffen habe, war ich nicht begeistert. Er schien wenig attraktiv. Es mangelte ihm an Intelligenz und Fantasie. Ihm fehlte dieser Funken, den man bei einem Mann sehen will. Aber dann schaute ich in Stus Augen. Und er erinnerte mich an meinen lieben Bruder, Chaiyo. Für diejenigen, die es nicht wissen, Chaiyo ist lernbehindert und lebt in einem Therapiezentrum. Aber Chaiyo liebt chok. Und da wurde mir klar ... Stu ist chok. Chok ist weicher, weißer Reis in lauwarmem Wasser. Völlig geschmacklos. Wir füttern damit kleine Babys und sehr alte Menschen. Es ist eine Nahrung, die jeder vertragen kann. Die Welt braucht chok. So, wie die Welt auch Menschen wie Stu braucht.« Er greift nach seinem Glas. »Auf meine entzückende Tochter und Stu. Herzlichen Glückwunsch.«

Sage weiß nicht so richtig, ob sie drauf anstoßen möchte und schenkt Stu nur ein aufmunterndes Lächeln.

»Und ich glaube, dass Teddy noch was zu sagen hat«, meldet er sich Fong wieder zu Wort und sieht seinen Sohn stolz an.

Teddy, der gerade aufstehen möchte, wird von Alan unterbrochen. »Setz dich. Ich mach das schon. Setz dich, mein Kleiner.« Alan steht auf, während Teddy sich wieder hinsetzt.

»Das war, äh, eine super Rede, Sir«, wendet sich Alan an den Vater. »Mir gefällt ihr Vergleich zwischen, äh, Stu und Reis. Ich habe auch ein paar Worte vorbereitet.«

Alan greift nach Kateikarten, und schaut zu Sage runter, die ihre Lippen aufeinanderpresst. Bitte halt einfach die Klappe, denkt sie sich, als sie zu ihrem Bruder blickt, der sich hinter seinen Händen versteckt.

»"Hallo, zusammen, hier mal ein paar witzige Fakten. In Thailand leben 63 Millionen Menschen. Auf einer Fläche, die doppelt so groß ist wie Wyoming. Die wichtigsten Ausfuhrartikel sind Textilien, Schuhe und Reis. Bei Verkehrsunfällen in Thailand sterben jedes Jahr ca. 13. 000 Menschen. Das Klima in Thailand ist ..."«

»Alan« unterbricht Doug seinen Schwager. »Alan, mach doch bitte einfach mit der letzten Karte weiter, Kumpel.«

»Ok. Entschuldigung«, murrt Alan. Dann seufzt er. »"Keiner von euch kennt Stu so gut, wie ich es tu."« Dann deutet er abwechselnd auf Hochzeitsgäste. »Nicht du. Nicht du. Nicht du. Nicht du. Kein Mensch kennt Stu so, wie ich es tu.«

Sage sieht zu Phil, der sie kopfschüttelnd ansieht. »"Ich darf euch nicht erzählen, was wir so erlebt haben«, erzählt Alan weiter, »weil wir einen Pakt geschlossen haben, der dicker ist als Blut. Ich kann euch nur eins sagen: Dies ist nicht Stus erste Hochzeit. Eine Hure in Las Vegas war vor einigen Jahren schon die ..."«

»Ok, die Zeit ist um«, meldet sich Phil zu Wort und lehnt sich über Sage, um an Alan zu kommen. »Setz sich wieder hin, Kumpel. Setz dich.«

Unfreiwillig setzt sich Alan wieder an den Tisch, während die Eltern der Braut entrüstet Stu anschauen, der sich hinter seiner Hand versteckt.

Nach dem Essen treffen sich die fünf Freunde, und auf Laurens bitte Teddy, am Strand und sitzen um das Lagerfeuer herum, welches Phil gemacht hat.

»Mein Onkel Roger hat gesagt, er hat mal einen Albino-Eisbären gesehen«, sagt Alan. »Wirklich?«, fragt Stu. »Eisbären sind weiß. Woher will er wissen, dass es ein Albino war?«

Alan scheint zu überlegen. »Dieser war Schwarz.«

»Kann es sein, dass es vielleicht ein Schwarzbär war?«, fragt Stu, was Alan seufzen lässt. »Jacke wie Schuhe.«

»Ok. Kann losgehen«, macht sich Phil bemerkbar, der noch was zu trinken besorgt hat. »Gottseidank« seufzt Sage, die ihren Kopf von Dougs Schulter nimmt.

»Amerikanisches Bier. Ungeöffnete Flaschen«, zählt Phil auf, der jedem eine Flasche reicht. »Danke schön. Sehr gut«, sagt Stu zufrieden, was Sage grinsen lässt.

»Ähm, ich darf noch keinen Alkohol trinken«, stottert Teddy, als Phil ihm eine Flasche in die Hand drückt. »Ja, das ist verboten. Wäre blöd, wenn dich jemand anzeigt«, sagt Alan.

Stu lacht. »Niemand zeigt hier irgendwen an. Ist schon ok, Teddy. Amüsiere dich.« Stu reicht dem Jungen einen Flaschenöffner.

Phil setzt sich auf den freien Platz neben Alan und Teddy, als er die Marshmallows bemerkt. »Was ist das? Wollen wir Marshmallows grillen? Das ist ja nett.«

»Das war Alans Idee«, sagt Doug. »Oh, gar nicht schlecht, Alan«, lacht Phil und wirft die beiden Tüten beiseite. »Weißt du, eins muss ich dir lassen, Stu. Hier ist es wie im Paradies.«

»Nicht übel, was?«, fragt er zufrieden. »Ist unglaublich, dass ich das sage, aber ich bin echt eifersüchtig auf dich«, seufzt Phil. »Ich meine, Lauren ist ein Engel.«

»Ach, was, Phil«, winkt Stu ab. »Du findest bestimmt auch wieder jemanden, der dich glücklich mach.« Stu sieht seinen besten Freund mit einem aufmunternden Lächeln an.

Doch Phil blickt nur zu Sage, die ihren Blick starr auf die Bierflasche in ihren Händen gerichtet hat, seinen Blick aber spürt.

Doug schaut seinen besten Freund fragend an, und ihm überkommt auf einmal ein schlechtes Gewissen.

»Stu hat recht, Mann«, sagt Alan schließlich und zieht die Aufmerksamkeit von Phil auf sich. »Andere Mütter haben auch schöne Töchter.«

Sage blickt auf und für eine Millisekunde treffen sich Phils und ihr Blick. Räuspernd nimmt sie einen großen Schluck von dem Bier.

»Ich bin froh, dass ihr hier seid«, meldet sich Stu zu Wort und sieht seine Freunde dankend an. »Ihr alle. Sogar du, Alan. Es bedeutet mir viel, dass ihr hergekommen seid. Vielen Dank.«

»Würden wir uns nicht entgehen lassen, Mann«, schmunzelt Doug. »Gut. Dürfen wir jetzt das eine beschissene Bier trinken?«, fragt Phil und mit großen Augen schaut Sage auf die halb leere Flasche vor sich. »Ups.«

»Alles klar. Ein Toast«, lacht Phil und stellt sich hin. »Kommt schon, steht auf, Jungs.« Dann blickt er zu Sage. »Und Mädels.« Kichernd hilft ihr Doug auf die Beine und sie klopft sich den Sand von ihrem Kleid. »Auf Lauren und Stu. Du hast es geschafft, Mann.«

»Cheers.«

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