
─ siebzehn.
𝐂𝐎𝐍𝐍𝐄𝐂𝐓𝐈𝐎𝐍
kapitel siebzehn; isabell
❞ Ich mag sie nicht. ❝
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Zurück auf dem Hof, verabreden sich Sam und Alea mit Fanny und Ari auf dem Dachboden des Stalls.
»Ich meine, wer soll sich um sie kümmern?«, fragt Sam Fanny. »Du musst zurück, ich habe auch alle Hände voll zu tun.«
»Hey, Leute.« Die neue Stimme lassen die drei Erwachsenen panisch zusammenzucken, und als sie Tinka erkennen, die mit einer Spritze in der Hand den Dachboden betritt, läuten zumindest bei Sam und Fanny alle Alarmglocken.
»Wer ist das?«, fragt das Mädchen und deutet dabei auf Ari, die planlos hinter den drei auf einem Heuballen sitzt. »Das ist Ari«, erklärt Alea ihr und erntet von ihrem Freund ein Kopfschütteln.
»Perfekt« grinst Tinka und geht enthusiastisch auf die Gruppe zu. »Frau Kaltenbach hat mich nämlich gerade losgeschickt sie zu suchen. Ich soll ihr noch 'ne Wurmkur verpassen. Wenn du dich dann schon mal frei machen würdest ...«
Doch bevor Tinka Ari überhaupt erreichen kann, steht die Jüngste hektisch auf und trifft Tinka mit der Faust voll auf die Nase.
»Scheiße!«, ruft Alea panisch und sucht sofort nach etwas, womit sie die Blutung ihrer Freundin stoppen kann.
Doch das Einzige, was sie findet, sind zwei Tampons. Mit einem schiefen Lächeln sieht sie ihre Freundin an. »Nein«, murrt sie und schüttelt den Kopf. »Vergisst es. Ich werde mir keine Tampons in die Nase stecken.«
Fanny lacht und überreicht Tinka schließlich ein Taschentuch.
»Es tut mir leid«, sagt Ari schließlich und zieht die Aufmerksamkeit der anderen auf sich. »Wirklich«, versucht Ari es wieder. »Ehrlich. Das war keine Absicht, das war ein Reflex.«
Tinka schüttelt den Kopf. »Das war ein Scherz. Bist du irre?«
»Tinka«, schreitet Fanny panisch ein. »Was wir damit sagen wollen, ist ... Ari hat vielleicht eine kleine Verhaltensstörung. Aber sie braucht wirklich unsere Hilfe. Sonst muss sie in ein Heim.«
Kopfschüttelnd sieht Tinka die Ältere an. »Ein kleines Verhaltensprobelm?«, fragt sie fassungslos? »Meine Nase blutet.« Dabei zeigt sie ihre demonstrativ das blutige Tuch.
»Komm«, meint Fanny. »Das ist jetzt wirklich nicht so schlimm.«
Da erhebt sich Ari schon. »Sag einfach, ich bin dir abgehauen«, seufzt das Mädchen und sieht zu Fanny. »Mach ich sonst immer. Und danke für den Versuch.«
»Ähm, Moment mal«, sagt Sam, als Ari sich zum Gehen umdreht. »Sonst immer, ja? Und warum diesmal nicht?«
»Ich weiß nicht«, sagt Ari schulterzuckend. »Ja, ich aber«, meint Sam und sieht alle um sich herum an. »Na ja. Frau Kaltenbach hat's doch gesagt, oder? Wir kriegen auch die schwersten Fälle hin. Sie könnte ausmisten. Sättel putzen. Decken flicken. Ist doch alles sehr therapeutisch, oder?«
Grinsend sehen Fanny und Alea sich an. »Was sagst du dazu, Ari?«, fragt Alea hoffnungsvoll.
»Ja!«
»Gut« sagt Sam nickend. »Tinka könntest du ...«
»Auf gar keinen Fall«, unterbricht Tinka den Jungen sofort. »Die ist doch gestört.«
Alea verdreht die Augen und dreht sich dann Sam zu. »Sag mal, Sammy«, beginnt sie und hat ein Lächeln auf den Lippen. »Hast du das mit Archibald mitbekommen?«
»Nee, was denn?«, fragt er und setzt sich interessiert nach vorne. »Ja, da hatte er den Schlüpper von der Marianne auf dem Kopf.«
»Klingt ein bisschen so, als wäre das Pony gestört«, schmunzelt Sam und sieht mit glitzernden Augen seine Freundin an.
Alea erwidert sein Lächeln und blickt zu Tinka, die ihre Augen verdreht. »Okay, ich mach's«, seufzt sie und schenkt Alea einen mörderischen Blick. Entschuldigend sieht Alea sie an.
»Du bist eine miese Freundin«, seufzt Tinka. »Aber deine beste«, schmunzelt Alea, was Tinka den Kopf schütteln lässt.
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Alea verlässt gerade das Haus, als sie ihren Freund sieht, der den blonden Engel ihm gegenüber verträumt ansieht.
Schmunzelnd betrachtet sie das Geschehen vor sich. Sie muss sich ein Lachen verkneifen, als Sam sich ihr tollpatschig vorstellt.
Seufzend entscheidet sie sich dazu, ihn von seinem Leid zu erlösen. »Samuel.« Der angesprochene Junge dreht sich zu seiner Freundin um und winkt ihr zu. »Hilfst du mir bitte?«
Sofort nickt Sam und hebt beide Daumen. »Wer ist das?«, fragt Isabell und deutet mit dem Kopf auf die Dunkelhaarige, die sie mustert. »Das ist Alea«, erklärt Maria. »Meine Enkelin.«
»Und meine Freundin«, fügt Sam stolz hinzu. »Aha«, murrt Isabell und presst ihre Lippen aufeinander. »Entschuldigt mich«, sagt Sam und rennt auf seine Freundin zu, welche die Treppen hinuntergegangen ist und ihm nun gegenübersteht.
Grinsend drückt sie ihm einen leichten, aber liebevollen Kuss auf die Lippen. Als sie sich voneinander lösen, sieht Alea zu Isabell rüber und schenkt ihr ein siegessicheres Lächeln.
Am nächsten Tag machen sich Sam und Alea auf den Weg zu Maria, als ihnen Tinkas Vater entgegenkommt. »Doktor Anders«, begrüßt Sam den Mann.
»Oh, Sam«, sagt er überrascht. Dann schaut er mit einem Lächeln zu Alea. »Alea«, sagt er und nickt kurz angebunden, was Alea mit einem Lächeln erwidert. »Kommen Sie gerade aus dem Büro meiner Großmutter?«
»Ja«, seufzt er. »Ich habe die Chefin untersucht. Sie soll sich unbedingt noch mal von einem ganz normalen Arzt untersuchen lassen. Könnt ihr ihr das auch sagen?«
»Ja, klar«, sagt Sam nicken. »Es geht ihr soweit ganz gut«, sagt der Doktor, als er Aleas besorgten Blick sieht. »Na ja, zumindest so lange bis sie sich ...«
»Was haben Sie gemacht?«, hört man Frau Kaltenbach durch die verschlossene Tür schreien.
»... aufregt«, beendet Doktor Anders seinen Satz und die drei offenen panisch die Tür und sehen Isabell die vor dem Schreibtisch von Maria steht.
»Ohne mich zu fragen?«, schreit sie die junge Frau vor sich an.
»Alles gut?«, fragt Herr Anders und sieht Maria fragend an, die nickt. »Alles gut«, erwidert sie und räuspert sich. »Kommt bitte mal rein, Samuel und Alea«, bittet sie die beiden, die sich besorgt ansehen, aber den Wunsch der alten Frau nachkommen.
Isabell schließt derweil die Tür wieder und Alea sieht ihre Großmutter besorgt an, die nur Kopf schüttelt. »So, Isabell«, beginnt Maria. »Noch mal ganz von vorne.«
Das Mädchen stellt sich dicht neben Sam und schenkt Alea noch einen abwertenden Blick, bevor sie sich räuspert. »Ich will nur das Beste für Kaltenbach. Aber Ihre Enkelin liegt im Koma und wir können die Zeit nicht anhalten. Also brauchen wir einen neuen Trainer und Thordur ...«
»Moment mal, Thordur Thorvaldsen?«, fragt Sam und auch Alea scheint überrascht den Namen aus ihrem Mund zu hören. »Der Zauberer?«
»Genau der«, sagt Isabell zustimmend und schenkt Sam ihr schönstes Lächeln. »Ich habe ihn angerufen, und er wäre sehr interessiert als neuer Trainer nach Kaltenbach zu kommen.«
»Zu uns? Wirklich?«, fragt Sam begeistert und sieht seine Freundin an, die ihre Lippen aufeinanderpresst.
Frau Kaltenbach schaut von ihrer Enkelin zu Sam. »Samuel, was weißt du über Herrn Thorvaldsen?«
»Na ja, also er ist der Beste. Ich meine, er hat Queen-Of-The-Iceberg nach ihrem schrecklichen Sturz in Baden-Baden wieder hinbekommen. Und Diamond Shamrock hat jeder ...«
»Ja, also gut«, unterbricht Maria den Jungen. »Genug. Und warum denkst du, dass ein so berühmter Bereiter sich plötzlich für Kaltenbach interessiert?«
Sam scheint zu überlegen. »Ach so. Oh«, kommt es langsam von ihm.
»Oh. Ostwind. Genau«, sagt Maria zustimmend. »Sagen Sie Herrn Thorvaldsen, wir sind sehr geschmeichelt, aber wir haben kein Interesse. Außerdem haben wir eine sehr fähige Trainerin. Und zwar meine wundervolle Enkelin.«
Verwundert sieht Sam seine Freundin an. »Überraschung!«, sagt sie und macht zur Unterstützung Jazzhände.
»Das werden Sie mit Sicherheit bereuen«, unterbricht Isabell die Überraschung. »Alea ist kein Vergleich zu Thordur Thorvaldsen.«
Schnepfe, denkt sie sich und plant bereits die ersten Mordanschläge.
»Das mag ja sein«, erwidert Maria. »Aber ich vertraue meiner Enkelin. Und solange ich hier bin, setzt er keinen Fuß über diese Schwelle.« Sie lächelt ihre Enkelin an und wendet sich dann an Sam. »Samuel, sei so nett und bring die Tabletten bitte auf mein Zimmer. Alea und ich haben noch was zu besprechen.«
Sauer dampft Isabell davon und Sam schenkt seiner Freundin noch ein Lächeln, bevor er der blonden folgt. Als die Tür wieder ins Schloss fällt, dreht Alea sich zu ihrer Großmutter um. »Ich mag sie nicht.«
Auf den Lippen der Großmutter bildet sich ein Lächeln. »Du kannst nicht jemanden direkt nicht mögen, nur weil sie Augen auf deinen Freund geworfen hat, Alea«, schmunzelt sie. »Aber Isabell ist nun mal eine fähige Trainerin. Und wir brauchen sie.«
»Aber wieso sie? Wieso nicht jemand anderes?« Alea verschränkt ihre Arme vor der Brust. »Außerdem hat das gar nichts damit zu tun, dass sie Sam toll findet. Sie kommt mir nicht ganz koscher rüber.«
Maria nickt. »Das können wir nun mal nicht ändern, Alea. Wir müssen damit leben. Aber darüber wollte ich gar nicht mit dir reden.«
»Worüber denn?«, fragt Alea neugierig nach. »Alea«, beginnt ihre Großmutter, »ich möchte, das wenn ich nicht mehr in der Lage bin, du das Gestüt übernimmst.«
Mit großen Augen sieht Alea ihre Großmutter an. »Wie bitte?«
»Ich werde nicht jünger, Alea. Und ich vertraue dir. Ich möchte, dass das Gestüt in der Familie bleibt.«
»Aber ich bin erst 19.« Alea schüttelt den Kopf. »Ich habe keine Ahnung davon, wie man eine Firma führt.«
»Wenn du dir das nicht zutraust, Alea, dann macht Isabell das. Sie ist qualifiziert dazu. Ich will dich zu nichts drängen«, erklärt Maria und schenkt ihr ein ehrliches Lächeln.
»Kann ich darüber nachdenken?«, fragt sie schüchtern. »Natürlich.« Frau Kaltenbach nickt. »Aber da gäbe es noch eine Sache«, meint Maria und hält Alea auf, bevor sie sich davon machen kann.
»Ja?«, fragt die Dunkelhaarige und sieht ihre Großmutter fragend an. »Ich habe dich lieb. Auch wenn du nicht so gerne reitest, wie deine Schwester, bedeutest du mir genauso viel wie Mika.«
Alea lächelt. »Ich weiß. Das habe ich nie in Frage gestellt.«
Und dann verschwindet Alea aus dem Büro und seufzt erst einmal schwer. Als sie sich gerade auf den Weg machen, möchte Sam zu suchen, kommt ihr Isabell entgegen.
»Alea«, meint sie gehässig und reckt das Kinn. »Isabell.« Alea schenkt ihr ein fake Lächeln und nickt ihr zu, bevor sie sie Blondine zurücklässt.
Draußen schnappt Alea nach Luft und sieht Sam, der gerade mit einer Schubkarre in Richtung der Ställe geht. »Sammy!«
Der Junge dreht sich fragend zu dem Mädchen um, geht dann aber weiter in den Stall. »Sam?«
Verwundert folgt sie dem Jungen und trifft ihn schließlich in einer der Boxen an. »Alles in Ordnung?«
»Wann wolltest du mir davon erzählen?«, fragt er aufgebracht. »Reden wir davon, dass ich dir nichts von der Stelle als Trainerin erzählt habe?«
Alea kann nicht nachvollziehen, warum er gerade deswegen sauer ist. Sie hatte vor ihm das in einem ruhigen ungestörten Moment zu erzählen. Nur sie beide.
Doch dann ist Ari aufgetaucht und dann Isabell.
Isabell. Alea ist doch auch nicht sauer, weil Sam den blonden Teufel anschmachtet.
»Ja, Alea. Bin ich.« Sam lässt die Mistgabel zu Boden fallen. »Ich dachte wir sind ein Team und erzählen uns alles.«
Alea verdreht die Augen. »Ich wollte es dir ja sagen. Ich habe nur auf den richtigen Moment gewartet. Was ist daran falsch?« Verständnislos sieht sie ihn an.
»Das ich dein Freund bin, Alea. Wir haben keine Geheimnisse voreinander.«
»Du machst aus einer Mücke gerade einen Elefanten, Samuel«, wirft sie ihn an den Kopf. Kopfschüttelnd wendet sie sich zum Gehen um. »Man sieht sich.«
Am Abend während des Abendessens sitzen Alea, Sam, Isabell und Maria zusammen am Tisch. Verwundert schaut Alea auf den leeren Platz neben Isabell, wo eigentlich Ari sitzen sollte.
»Wo ist Ari?«, flüstert Alea und sieht Sam fragend an. »Keine Ahnung. Woher soll ich das wissen?«, fragt er und zuckt mit den Schultern.
Seufzend schüttelt Alea den Kopf. Gut, sie haben sich nicht ausgesprochen, aber kann er sich nicht wenigstens ein wenig Sorgen um das Mädchen machen?
Dann richtet sich ihre Aufmerksamkeit auf ihre Großmutter, die auf einmal schwer atmet. »Marianne, mach ... das Fenster auf«, bittet sie und zieht sich ihre Jacke aus.
»Oma? Ist alles in Ordnung?«, fragt Alea und legt ihrer Großmutter besorgt eine Hand auf ihre. »Sicher?«, hört sie Marianne fragen, was Maria nicken lässt. »Man kriegt hier ja gar keine Luft.«
»Ich find's ja eher frisch«, kommentiert Marianne leise und verwundert. »Es ist nicht frisch, es ist heiß!«, sagt Frau Kaltenbach nun lauter und Alea zieht verwundert eine Augenbraue hoch. »Heißer als in der Hölle.«
Schließlich macht Marianne das Fenster auf und dankend sieht Alea die Frau an. »Nichts ist in Ordnung«, antwortet Maria ihrer Enkelin schließlich. »Mika liegt in einem rätselhaften Tiefschlaf. Ostwind ist am Verhungern, niemand weiß warum, und der Tag ... der offenen Tür steht bevor.«
Maria zittert am ganzen Körper und bittend sieht zu ihrer Haushälterin an. »Mach mal das Fenster zu. Es ist frisch. Es ist kalt, es ist kalt.«
Alea reicht ihrer Großmutter die Jacke, während Marianne das Fenster wieder schließt. »Soll ich Ihre Tabletten holen?«, fragt Isabell fürsorglich, was Alea die Augen verdrehen lässt. »Ich habe meine Tabletten genommen«, erwidert Maria.
Die Aufmerksamkeit der Anwesenden richtet sich dann aber auf Ari, die niedergeschlagen das Zimmer betritt. »Entschuldigen Sie, dass ich so spät bin«, sagt das Mädchen und Alea schenkt ihr ein Lächeln.
»Mika«, flüstert Maria und Alea presst ihre Lippen zusammen und sieht besorgt zu Marianne auf. Und dann bricht ihre Großmutter auf dem Tisch zusammen.
»Frau Kaltenbach!«, ruft Sam panisch und steht auf. »Oma!« Auch Alea hat sich von ihrem Stuhl aufgesetzt und sucht bei ihrer Großmutter nach einem Puls.
Als sie diesen findet, rennt sie zum Telefon und wählt die Nummer von Doktor Anders. Dieser ist auch zehn Minuten später da. Zur Sicherheit hat Marianne noch den Notruf angerufen.
»Reg dich jetzt nicht auf«, bitte Doktor Anders, als Marianne ihre Augen öffnet. »Es geht mir doch gut«, erwidert sie gereizt. Ich habe das Herz eines Ochsen.«
»Ja, eines alten Ochsen mit Bluthochdruck«, sagt Herr Anders. »Ich als dein Arzt ...
»Ja, Tierarzt«, unterbricht sie ihn harsch.
Doktor Anders schüttelt den Kopf und verschränkt die Arme vor der Brust. »So, jetzt habe ich das letzte Wort. Du hattest eine Attacke. Trotz meiner Tabletten, ja? Und das ist ernst. Todernst. Und jetzt ab mit dir zur Kur.«
»Der Tag der offenen ...«, versucht Maria was zu sagen, wird aber von Alea unterbrochen, die den Kopf schüttelt. »Wir machen das, Oma. Ich verspreche es. Und ich werde mich auch um den Hof kümmern. So, wie du mich drum gebeten hast.«
»Aber ...«
»Ich glaube, sie kriegt schwer Luft«, unterbricht Isabell sie und legt ihr die Maske für den Sauerstoff über Nase und Mund.
Alea schaut Isabell mit zusammengekniffenen Augen an. Dich behalte ich im Auge.
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