
Abgrenzung |13
Elizah POV:
Zwei Wochen.
Zwei Wochen, in denen ich alleine in meinem Zimmer saß.
Zwei Wochen in denen ich mit niemandem reden konnte.
Nun sitze ich hier und starre den Kamin an. Und warte bis die anderen wiederkommen.
„Wir sind wieder daaahaaaa", trällerte es lauthals von Marlene.
„Hast du uns vermisst?", fragte Lily ganz aufgeregt und stellte sich vor mich. Ich saß einfach im Sessel vor dem Kamin und schaute ins lodernde Feuer. „Liz?", fragte Lily leise.
„Alles okay?", fragte nun Marlene und die beiden Mädchen sahen sich ratlos an.
Ich antwortete immer noch nicht. Dafür fühle ich mich zu schwach.
„Liz. Hey? Was ist los?" Lily setzte sich neben mich und legte einen Arm auf meinen Rücken und streichelte beruhigend über diesen.
Ich schaute immer noch ins Feuer, nicht fähig mich zu bewegen.
„Liz? Du musst mit uns reden. Ist was passiert?", fragte Lily besorgt.
Mein Blick immer noch aufs Feuer gerichtet. Aber dann setzte ich mich auf und verließ den Gemeinschatfsraum.
Sirius POV:
Die Ferien waren der Hammer.
Krone und ich haben uns viele neue Streiche einfallen lassen. Die Ideen, die wir am Anfang des Schuljahres hatten, hatten wir ja schon umgesetzt, also mussten neue Pläne her.
Über Silvester waren auch Peter und Remus bei den Potters zu Besuch. Remus hat uns die Ohren vollgeweint, von wegen, dass er Elizah vermissen würde und bla bla bla. Und der soll nicht verliebt sein? Dass ich nicht lache.
Ich habe mir natürlich auch Gedanken über sie gemacht, ich meine sie war die zwei Wochen ganz alleine. Lily und Marlene waren beide bei ihren Eltern, wir waren weg und selbst Severus, wie schwer mir es auch fällt, war auch nicht da. White hatte bis auf die Mädchen uns und Severus niemanden mit dem sie befreundet war. Wie es ihr wohl geht?
Kann dir ja auch eigentlich egal sein.
„Die Party sollten wir auf jeden Fall wiederholen", sagte Krone und holte mich wider aus meinen Gedanken.
„Das stimmt. Die Party war der Hammer", stimmte Remus ihm zu.
„Und die Mädchen erst", meinte ich und grinste schelmisch.
„Tatze. Es geht nicht immer nur um Mädchen", widersprach mir James und schüttelte mit dem Kopf.
„Und außerdem, haben wir seit drei Monaten eine nette neue Schülerin. Blond, blaue Augen. Du weißt schon", neckte mich Remus.
Worauf will der denn hinaus?
„Worauf willst du hinaus, Moony?", fragte ich dann auch und zog meine Augenbrauen zusammen.
„Auf nichts. Aber es stimmt doch. Du hast seit Liz' Ankunft kein Mädchen mehr abgesteppt."
„Und du denkst, das hat was mit ihr zu tun? Nie im Leben. Dann lass ich mich lieber von einer Schlange beißen", gab ich bissig von mir.
„Hey, Jungs, seht mal", unterbrach uns James und zeigte auf das Porträt der fetten Dame. Das Gemälde schwang gerade auf und man hörte ein leises Schluchzen. Jemand weinte. Man sah nur lange blonde Haare. Elizah. Sie lief, ohne aufzusehen in unsere Richtung.
„Liz jetzt warte doch", hörten wir eine weitere weibliche Stimme. Lily kam mit Marlene ebenfalls hinter dem Porträt hervor und sah uns mit geweiteten Augen an.
„Liz! Bitte. Du musst mit uns reden", schrie nun Marlene.
Was geht denn da bitte ab? Elizah drehte sich nicht mal um, sondern lief weiterhin auf uns zu.
„Haltet sie auf!", schrie Lily nun zu uns rüber und deutete mit dem Zeigefinger auf das weinende Mädchen.
James tat genau das und hielt sie an ihren Schultern fest. Sie versuchte sich zu wehren, indem sie sich schüttelte, doch James ließ sie nicht los. Einen kurzen Moment konnte ich in ihre blaue Augen sehen. Da war nicht mehr das leuchtende glitzern, von Anfang des Schuljahres. Nein. Da waren jegliche Emotionen wie weggeblasen. Nur Trauer und Schmerz. Ich weiß nicht, was mich dazu geritten hat, aber ich stellte mich so zwischen James und Elizah, das James überrascht Elizah losließ und fliehen konnte.
*
Die Tage vergingen und Elizah entfernte sich immer weiter von uns. Im Unterricht saß sie nur da und starrte die Wand an, sie passte nicht auf und schrieb auch nicht mit. Beim Essen redete sie kein Wort mit uns oder anderen. Weder mit Lily, Marlene, James, Severus, Peter, nicht mit mir noch nicht mal mit Remus. Es ist, als würde irgendwas vorgefallen sein in den Ferien.
Abends saßen wir vier in unserem Zimmer und sprachen kein Wort und überlegten, was wir tun sollten.
„Wir sollten versuchen mit ihr zu reden", brach James die Stille.
„Warum wir? Sie hat doch Lily und Marlene", gab ich schnippisch von mir.
„Du willst jetzt nicht mit ihr reden, hast sie aber vor ein paar Tagen aus James' Griff befreit", antwortete Remus vorwurfsvoll.
„Und wenn schon", gab ich kleinlaut zu und sah auf meine Hände.
„Mensch Tatze. Ihr geht es scheiße und keiner weiß warum. Ein Versuch ist es wert", versuchte es James noch mal.
„Wenn ihr meint. Ich werde aber nicht mit ihr reden. Wir sind schließlich keine Freunde", murrte ich und sah meine Freunde entschlossen an.
„Elizah und ich sind auch keine Freunde Sirius. Ich mache das, weil sie immer noch eine Freundin von Remus ist und neu", erklärte James sachlich.
„Und damit du besser bei Lily punkten kannst", setzte Remus noch wissend hinzu.
„Ach halt doch die Klappe", gab James schnippisch, dennoch mit einem Schmunzeln von sich.
„Ja dann los, worauf warten wir noch?", fragte ich.
„Kannst es wohl kaum erwarten sie zu sehen, was Tatze?", fragte mich James und wackelte mit den Augenbrauen.
„Nein! Nur wenn wir jetzt gehen, haben wir es schneller hinter uns", erklärte ich meinen Freunden.
„Wenn du meinst", lachte James.
Auf dem Weg runter in den Gemeinschaftsraum machte ich mir ein paar Gedanken. Elizah hatte sich über die Ferien sehr verändert. Es muss irgendwas vorgefallen sein, weshalb sie so zurückhaltend ist. Wenn ich so darüber nachdenke, vermisse ich die alte Elizah. Die mir schnippische Antworten gibt, kein Blatt vor dem Mund nimmt und ihre verrückte Art.
Warte. Stopp. Was denkst du denn da?
Als wir im Gemeinschaftsraum ankamen, saß Elizah auf der Couch und starrte in den Kamin. Ihre Beine hatte sie angewinkelt und ihre Arme um diese gelegt.
„Hey Liz", riss mich Remus' Stimme aus meinen Gedanken. Sie guckte immer noch in die Flammen des Feuers.
„Können wir uns setzen?", fragte James vorsichtig.
Aber sie machte keine Anstalten irgendwas zu machen. James gab uns mit einer unauffälligen Handbewegung das Zeichen ihm zu folgen. James und Remus setzten sich auf die Couch auf der Elizah saß und Peter und ich auf einen leeren Sessel nebenan.
Wir schauten uns alle ratlos an, bis Remus plötzlich das Wort ergriff. „Hör mal, Liz. Wir würden gerne wissen, was dich bedrückt. Du bist wie ausgewechselt seit der Ferien."
„Wir machen uns Sorgen", redete James weiter auf sie ein.
„Nicht nur wir. Auch Lily und Marlene. Und die Lehrer auch", sprach Remus weiter.
„Du redest nicht mit uns, bist die ganze Zeit alleine und wir wissen nicht was zu tun ist. Lily und Marlene machen sich ganz viele Vorwürfe", meinte James und sah dabei ziemlich verzweifelt aus.
Doch Elizah saß da nur und machte nichts. Ich weiß noch nicht mal, ob sie zuhört.
„Wenn was ist, kannst du immer zu uns kommen. Das weißt du. Wir verurteilen dich nicht", sagte Remus und legte eine Hand auf ihre Schulter.
Wir standen auf und gingen zu den Treppen. Ich blieb aber stehen und ließ die anderen hochgehen. Ich drehte mich in ihre Richtung und stellte mich vor die Couch und sah sei unschlüssig an.
„Hör mal, Elizah", fing ich leise an. „Ich weiß nicht, was los ist, aber du solltest wissen, dass wir alle darunter leiden, wie es dir zurzeit geht. Selbst ich. Und wir beide haben nicht gerade das beste Verhältnis, wie du mit Sicherheit weißt", versuche ich sie aus der Reserve zu locken.
Nachdem ich das gesagt hatte, drehte ich mich um und ging auf die Treppen zu.
„Sie sind tot." Das ist alles, was sie sagte. Dann wurde es wieder ruhig.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro