Kapitel 24
„Wusstest du das nicht?“
Louis plumpste geschockt auf den Boden. „N-nein, woher auch?“
„Das wird den Jungwölfen normalerweise gesagt...“
Louis schüttelte den Kopf. „Mir nicht. Ich weiß nicht mal wie man kämpft oder ein Tier reißt. Ich weiß nur, wie es ist, wenn immer jeder unzufrieden mit dir ist.“
Liam verzog sein Gesicht und strich Louis liebevoll durch die Haare. „Ach Möhrchen...“
„Naja, nicht jeder. Mick war eigentlich... naja, nett zu mir. Irgendwie. Aber sein Rudel eben nicht. Aber Mick hat mich manchmal vor ihnen beschützt.“
„Manchmal?“
„Er war nicht immer da, wenn sie es getan haben“, zuckte Louis mit den Schultern.
„Was getan haben...?“
„Sie haben mich gebissen.“ Louis schien das nicht sonderlich erschreckend zu finden.
Liam dafür schon. „Was?! Ein Jungtier??“
Louis schloss die Augen. „Haben sie nicht nur mit mir gemacht. Auch mit den Anderen. Mick hats nicht oft bemerkt und selbst wenn, stimmen die Schläger, die die deutliche Mehrheit bilden, für keine Strafe.“
„Sie stimmen dafür?“
„Ja, Mick hat doch diese Art Demokratie, weißt du? Da kommt ein kleiner Omega nicht gegen an.“ Louis schnaubte. „Das ist doch lächerlich. Ich, drei Monate alt, gehen mehrere, ausgewachsene Killerwölfe. Da kann ich doch gar nicht gewinnen...“
Liam legte seinen Arm um Louis. „Und... was ist jetzt mit... du weißt schon. Wenn Harry dich...“
„Wenn er mich versohlt?“
„Ja, genau. Bringt das nicht schlechte Erinnerungen hoch? Hätte das nicht... ein Trauma geben müssen?“
„Ich weiß nicht. Wenn Harry mich versohlt, dann ist das extrem heiß. Er schlägt mir ja auch auf den Hintern. Vorher wurde ich... naja, nicht auf den Hintern geschlagen.“
Liam wollte es nicht tun. Er wollte es eigentlich gar nicht wissen. Aber er musste, damit er Harry warnen konnte. „Wo haben sie dich denn... geschlagen?“
„In den Bauch, zum Beispiel. Oder... also, es hat viel variiert. Aber... ich würde mich nicht als traumatisiert bezeichnen. Keine Ahnung. Ich fühle mich sicher bei Harry und in diesem Rudel. Harry würde mir nie wehtun. Nicht absichtlich. Ich weiß es einfach. Und ich muss nie wieder zu Mick und seinem dummen Rudel zurück. Irgendwie... ist das Gefühl weg. Diese ständige Angst, weißt du?“
Liam nickte, obwohl er es sich beim besten Willen nicht vorstellen konnte.
„Naja. Harry nervt immer noch und ich finde ihn manchmal doof. Aber... hast du ihn mal angeguckt?“
„Ja, wies-“
„Er ist SO heiß! Oh Gott, wenn ich nur daran denke, wie er-“
„Stop! Sowas will ich nicht hören!“
„Aber wenn er...“ Louisʼ Stimme war hauchdünn und seine Augen halb geschlossen. Liam konnte beinahe seine Sexgedanken an Harry hören.
„Nein, nein, nein. Nichts wird er. Auch nicht in deinen Gedanken.“ Liam klopfte seitlich mit der flachen Hand gegen Louisʼ Kopf. „Los, Harry, raus da!“
Louis zuckte weg. „He, lass das! Harry kann da ruhig drin bleiben, er leistet gerade gute Arbeit!“
Liam kniff die Augen zusammen. Louis schaffte es mit einfachen Sätzen, ihm Bilder in den Kopf zu machen, die er da beim besten Willen nicht hatte haben wollen!
„Wir lenken uns jetzt schön ab“, beschloss Liam, zog Louis auf die Beine und in seine Küche. „Magst du Pilzragout?“
Louis stemmte die Arme in die Hüfte und beäugte Liam kritisch. „Was ist bitte Pilzra-“
„Sehr schön! Dann gibt's das heute.“
„Aber Harry-“
„Du kannst schon mal die Plize abwaschen!“
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