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80.| J a s o n

Die Sonne ist es, die mich ein letztes mal weckt ehe der restliche Tag im trüben Grau der Trauer untergehen wird.

Mein gesamter Körper fühlt sich schwer an, und wenn ich an die nächsten Stunden denke habe ich das Gefühl erst recht keine Kraft zu haben um aufzustehen. 

"Olivia", flüstere ich leise ihren Namen und als meine Worte bei ihr ankommen öffnet sie müde die Augen.

Ihr Blick streicht meinen und ich versuche Worte zu finden, für all diese Gefühle die sie in mir mit nur einem zaghaften Lächeln auslösen kann.

"Guten Morgen", sagt sie leise und greift nach meiner Hand, um sie daraufhin für einen Moment zu halten.

Diese Geste fühlt sich in meinem Herzen wie ein "Alles wird gut" an und weckt mich endgültig auf.

"Heute ist es soweit", erinnere ich sie vorsichtig und Olivia scheint sich erst jetzt daran erinnern zu können. 

Ihr Blick wird schleierhaft und vor ihren Augen scheinen alle möglichen Erinnerungen umher zu tanzen, wie dunkle Schatten in der Nacht.

"Wir schaffen das", sage ich leise und lehne mich etwas näher zu ihr um ihre Lippen berühre zu können.

Sie sind weich und geben mir das Gefühl von Zuhause. Ein Empfinden, welches ich nur bei ihr noch haben kann.

Die Vorstellung, sie irgendwann einmal zu verlieren, löst bereits jetzt panische Angst in mir aus. 

"Jason?", fragt Olivia leise und fährt sanft über meine Handinnenfläche.

"Ja?", reagiere ich schnell auf sie, ich möchte nicht dass sie sieht wie verletzlich ich wirklich in ihrer Anwesenheit bin.

"Was ist, wenn sie dich doch festnehmen werden? Was ist, wenn es eine Lücke gibt die undicht ist?", fragt sie mich besorgt und ich kann die Angst in ihrer Stimme hören.

"Sie werden nichts erfahren", sage ich leise und berühre vorsichtig ihre Lippen und sauge den sauberen Duft ihres Haares tief bis in meine Lungen ein.

Dieses Mädchen gibt mir die Kraft um zu atmen.

"Was wenn doch", flüstert Olivia immer und immer wieder. Ihre Hände zittern nervös, und auch als ich ihre in meine Hände nehme kann sie sich nicht beruhigen.

"Lass uns schnell nach unten gehen", sagt Olivia und ballt ihre Hände zu Fäusten, immer noch bemüht das Zittern und die Panik zu kontrollieren.

"Deine Eltern kommen?", will ich wissen und schenke ihr ein liebevolles Lächeln.

"Nein, sie sind das gesamte Wochenende weg", antwortet sie mir und greift nach meiner Hand. 

Im Wohnzimmer scheint das Sonnenlicht durchs Fenster und es kommt mir beinahe etwas ironisch vor, dass es draußen nicht in Strömen regnet.

"Magst du noch etwas essen?", fragt Olivia und bereitet einen Tee zu.

Ich schüttele mit dem Kopf und lasse mich erschöpft auf das teure, samtige Sofa fallen.

"Du musst dich umziehen", merkt sie kurz darauf an und ich nicke. Dass ich keinen Anzug besitze, scheint noch ein Problem darzustellen.

"Ich habe keinen Anzug", sage ich beschämt und den Blick den Olivia mir in diesem Moment zuwirft kann ich nicht deuten.

"Wir haben sicher noch ein Hemd hier", entgegnet sie und steht sofort auf um nach etwas Brauchbarem für mich zu suchen.

"Hier", sagt sie wenig später leise und reicht mir ein schwarzes Hemd welches ich ihr dankend abnehme.

"Lass uns gleich zusammen losfahren", schlägt sie vor und atmet erneut tief ein und wieder aus.

Alleine der Gedanke an diese Beerdigung scheint sie unfassbar zu belasten, und um ehrlich zu sein ist sie damit nicht alleine.

Durch die Mordfälle gab es immer wieder Aufregung durch die Presse und ich kann mir gut vorstellen auch dieses Mal nicht verschont zu werden.

Eine Beerdigung würde sich sicher kein Journalist entgehen lassen. 

Tränen und Trauer sind gefundenes Futter für sie.

"Gerne", sage ich leise und verschwinde kurz darauf mit dem Hemd im Badezimmer.

Vor dem Spiegel, bändige ich meine Haare und versuche die Tränen zu unterdrücken die in mir aufsteigen.

Meine Mutter hatte keine große Beerdigung, dafür hat einfach jegliches Geld gefehlt, und durch die Zeit im Camp habe ich nicht einmal anwesend sein können.

Erneut macht sich das schlechte Gewissen in mir breit und ich muss an die Unterlagen denken, die gestern mit der Post bei mir angekommen sind.

Noch habe ich sie nicht gelesen, denn um ehrlich zu sein habe ich einfach panische Angst davor.

Der Stoff des Hemdes ist weich und ich bin mir ziemlich sicher, dass es ein Vermögen gekostet habe muss. Vermutlich so viel, wie die Beerdigung meiner Mutter.

Dieser Gedanke löst eine Gänsehaut auf meinem ganzen Körper aus und ich konzentriere mich darauf, die Knöpfe zu schließen.

"Brauchst du noch lange?", höre ich Olivia draußen und atme gestresst ein und wieder aus.

"Ich bin fertig", antworte ich ehe ich mir ein letztes mal noch durch die Haare fahre.

Schnell öffne ich die Tür und halte den Atem an als ich Olivia vor mir sehe.

In kürzester Zeit hat sie es geschafft mir noch ein wenig mehr zu beweisen wie wunderschön sie ist.

Olivia hat ihre blonden Haare zu einem Knoten nach oben gesteckt und einzelne Strähnen fallen ihr sanft in die Stirn, und das schwarze Kleid welches sie trägt sieht aus als wäre es für sie angefertigt worden.

Wovon ich eigentlich auch ausgehen kann. 

"Vielleicht ist es unangebracht", beginne ich und mein Blick streift ihren, ehe ich weiter spreche.

"Aber du sieht wunderschön aus", sage ich leise und fasse Olivia bei der Taille, worauf sie mir ein glückliches Lachen schenkt.

"Danke", sagt sie leise und ich bemerke, dass es ihr tatsächlich unangenehm ist. Und dennoch kann ich meinen Blick nicht von ihr nehmen, ihre Schönheit zieht mich beinahe in ihren Bann. 

"Lass uns losfahren", sagt sie dann und greift nach meiner Hand, ehe wir gemeinsam das Haus verlassen. 

"Ich kann deine Hand halten", biete ich ihr an und sehe sie fragend an. 

Olivia schaut nachdenklich aus dem Fenster, und als wir am Highgate vorbei kommen scheint sich ihr gesamter Körper anzuspannen und sie greift doch nach meiner Hand.

"Du schaffst das", sage ich leise und steige mit ihr aus. 

Das Wetter hat sich im Laufe des Tages doch noch an die heutigen Ereignisse angepasst und bestrafft und nun mit einem wolkigen Himmel.

Vom weiten erkenne ich die Trauergesellschaft in ihren schwarzen Kleidern und den Taschentüchern, welche beinahe jeder umklammert als sei es die letzte Hoffnung.

Die Luft fühlt sich energiegeladen an, als sei es noch ein letztes mal Sommer hier in London bevor sich der Herbst langsam ausbreitet.

"Olivia und Jason?", fragt eine der Angehörigen und sieht uns mit Tränen in den Augen an. 

Sie sind rot unterlaufen, und an ihren dunkelbraunen Haaren und den besonders geschwungenen Lippen kann ich erkennen, dass es sich um Graces Mutter handelt.

Ich habe den Schmerz erleben müssen, der einen trifft wenn man seine Mom verliert. Er hat mich zerrissen aber wie es sich anfühlt ein Kind zu verlieren habe ich niemals spüren müssen.

"Ja, mein Beileid", sage ich mit gesenkter Stimme und reiche ihr meine Hand.

"Wissen Sie, Grace hat diesen Tod nicht verdient", beginnt ihre Mom und ihre zarte Stimme zittert als würde sie bei jedem weiteren Wort einfach den Geist aufgeben. 

"Ich weiß", flüstere ich ihr zu und versuche selbst meine Stimme so gut es geht zu kontrollieren.

Olivia sieht mich die ganze Zeit an, ohne auch nur ein Wort zu sagen. Vermutlich fehlt ihr einfach jegliche Kraft dazu.

"Ich habe meine Mom diesen Sommer verloren", sage ich leise und sehe Graces Mutter in die Augen.

Das Mitleid welches nun mir gilt kann ich nicht ertragen und ich lege mir im Kopf zurecht wie ich wieder aus dieser Situation kommen kann.

"Damit meine ich, dass der Tod nie fair ist. Genauso wie sie besseres verdienen als all das hier", sage ich und zeige auf die ganzen Gräber die im dunklen Wolkenmeer untergehen.

"Danke", antwortet sie und schenkt mir ein letztes zaghaftes Lächeln, ehe sie sich die Augen abtupft und zu ihrem Mann läuft der stur in einer Ecke steht.

Aus irgendeinem Grund kommt er mir bekannt vor, bis ich bemerke dass ich mich in ihm sehe.

Er versucht alles, um keine Gefühle zu zeigen und um nicht schwach zu sein, doch an seinem Gesicht kann ich die Anstrengung erkennen die ihn dies zu kosten scheint.

"Wir sind wirklich hier Jason", flüstert Olivia. 

"Das hier ist kein Traum, dass ist das wahre Leben", sagt sie leise und ich sehe die Tränen die über ihre Wangen fließen.

"Ich habe doch gesagt, wir können nicht für immer tanzen", haucht sie ehe es zu Regnen beginnt.

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