10. Kapitel
Hart komme ich auf dem Boden auf, Arwen landet unsanft auf mir. Keuchend klammert sie sich an mir fest, drückt mir somit die Luft ab. Ich rolle mich herum, halte sie fest an mich gedrückt. Sie liegt nun unter mir im Schnee, sieht mich mit geweiteten Augen an. Ich kann ihren Blick nicht deuten und habe deshalb ein wenig Angst vor ihrer Reaktion.
,,Wieso hast du das getan und wie sind wir lebend daraus gekommen?"
,,Irgendwie musste ihr Tod natürlich aussehen. Die Gasleitung ist geplatzt, sie wollte kochen...Peng...tot ist sie..." Unbekümmert zucke ich die Schultern, stehe auf und reiche ihr meine Hand. Doch sie ignoriert sie, steht von alleine auf und blickt mich missbilligend an.
,,Du bist echt krank."
,,Joa, das höre ich öfter." Frech zwinkere ich ihr zu, klinge belustigt. Dabei ist mir ihre Meinung seltsamerweise sehr wichtig und ihre Haltung mir gegenüber kratzt an meinem Ego. Sie hat Recht, ich bin krank, gestört und schon gar nicht gut. Das war ich nie, werde ich auch nie sein.
,,Also! Ich gebe dir noch eine Chance dich mir zu erklären oder ich gehe zur Polizei und will nie wieder mit dir reden, geschweige denn dich sehen müssen!" Sie verschränkt die Arme vor der Brust und sieht mich herausfordernd an. Sie sieht geradezu niedlich aus und kein Stück wütend. Sie verfehlt die Wirkung ihrer Worte mit ihrer Flunsch komplett.
Ich beginne leise zu lachen, verstumme jedoch als ihr Blick versucht mich zu töten. ,,Du bist ein Vampir habe ich recht?", schnauzt sie mich an, ist der Meinung im Recht zu sein. Rasch sehe ich mich um, nehme wahr, dass wir uns im Park am Rande der Stadt befinden. Die sonst so grüne Rasenfläche ist komplett mit Schnee bedeckt. Nur vereinzelt laufen ein paar Passanten durch eben diesen. Meist begleitet von einem Hund, welcher wild an der Leine zerrt.
Zischend lege ich ihr einen Finger auf die Lippen und halte ihren Kopf fest, als sie versucht mir auszuweichen. ,,Willst du wohl still sein?", fahre ich sie an, doch ihre Augen leuchten fasziniert auf.
,,Ha! Ich habe recht! Du bist einer!"
,,Sag mal, wie oft noch? Ich bin kein Vampir. Wie kommst du darauf?"
,,Die unmenschliche Kraft, die Schnelligkeit, deine Augen, einfach sich an einen anderen Ort teleportieren..."
,,Süße, du hast eindeutig zu viel Twilint geguckt." Belustigt schüttle ich den Kopf.
,,Twilight!", berichtigt sie mich sofort, ist völlig aus dem Häuschen.
,,Wie auch immer." Unbehelligt zucke ich die Achseln, sehe, dass ihre Lippen von der Kälte bereits blau anlaufen. Sie muss zurück ins Warme. Mir macht die Kälte nichts aus, ihr jedoch schon.
,,Aber was bist du dann?", will sie unbedingt wissen, lässt einfach nicht locker. Wie würde sie reagieren, wenn sie wüsste, was ich wirklich bin? Wäre sie ebenso begeistert, wie jetzt? Ist ein Vampir nicht schlimmer als ich? Bin ich gefährlicher als ein Vampir? Natürlich. Ein Vampir würde niemals seine eigene Mutter umbringen...
,,Komm mit, du musst ins Warme." Ich gehe nicht auf ihre Frage ein, will die Wahrheit so lange herauszögern, wie nur möglich.
,,Ich gehe erst hier weg, wenn du mir sagst was du bist", giftet sie mich an, entzieht sich meiner Hand.
,,Du weißt schon, dass ich dich dazu zwingen könnte", drohe ich ihr.
,,Wie du bereits bemerkt hast, funktioniert dein kleiner Trick bei mir nicht", lächelt sie mich triumphierend an, ist sich ihrer Sache sehr sicher.
,,Du weißt nicht, zu was ich noch fähig bin, zwinge mich nicht, es dir zeigen zu müssen", drohe ich ihr erneut, doch sie bleibt ungerührt.
,,Wollen wir es darauf ankommen lassen?" herausfordernd hebt sie eine Augenbraue.
Wütend mache ich einen Schritt auf sie zu, spüre, wie meine Augen vor Wut nur so brennen, wie das Feuer sich lodernd ausbreitet. Sie hat es bereits bemerkt, weicht nun ängstlich zurück. ,,Du wirst mir nichts tun!", meint sie und hat womöglich recht, doch das gestehe ich weder ihr noch mir ein.
,,Wollen wir es darauf ankommen lassen?", äffe ich sie höhnisch nach, packe sie einfach am Arm und schmeiße sie über meine Schultern. Ich höre sie scharf die Luft einziehen, spüre ihre Wärme unmittelbar. Es ist zum Verrückt werden. Wieso kann ich sie nicht einfach in Ruhe lassen?
,,Wo führst du mich hin, du Verrückter?", kreischt sie mich an, trommelt auf meinen Rücken ein.
,,Ins Warme, du Geisteskranke!"
,,Geisteskranke? Ich?", schnaubt sie empört, hört für eine Sekunde auf mich zu demolieren.
,,Wer schreit denn hier herum?", frage ich sie, kann den Sarkasmus nicht abstellen.
,,Wer bringt denn einfach irgendwelche Menschen um und ist ein Vampir?", hält sie beharrlich dagegen.
,,Herr Gott, was hast du nur mit diesen Vampiren?", seufze ich genervt, ignoriere das erste was sie gesagt hat. Sie hat Recht. Ich bringe Menschen um, ich bin der Geisteskranke.
,,Die sind cool! Du zwar nicht, du wärst wirklich der einzige Vampir der uncool wäre", meint sie schnippisch, doch ich weiß, dass sie lügt. Ich höre es an ihrem schnellen Herzschlag. Ein Lächeln schleicht sich auf meine Lippen.
,,Warte erstmal ab, bis du erfährst was ich wirklich bin."
Theatralisch seufzt sie auf: ,,Bitte sei bloß kein Werwolf! Laut Büchern, sollen die unheimlich stinken..."
Hey meine Lieben,
falls ihr Interesse an einer Liebesgeschichte habt, ich habe vor ein paar Tagen eine neue Story veröffentlicht. Sie heißt Revenge becomes love. Nur falls ihr Lust habt. Ich würde mich über eurer Feedback freuen. 😍❤
LG Eure Jessy 💕
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