22. In den Zellen
dead is not an easy game
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𝗔𝗻𝘀𝗰𝗵𝗹𝘂𝘀𝘀 𝗮𝗻 𝗞𝗮𝗽𝗶𝘁𝗲𝗹 𝟭𝟳
Amara und die anderen befanden sich nun wieder seit einigen Wochen zurück im Hauptquartier. Sie, Kian und Sofia standen dicht nebeneinander vor einem vergitterten Fenster, welches in die Kellerwand eingelassen war. Amara hatte ihre schulterlange Haare notdürftig zurück geflochten und beobachtete mit verschränkten Armen wie sich die kleine Ambula in der Zelle schreiend immer wieder gegen die eiserne Kellertür warf.
"Das geht jetzt schon seit Wochen so... Daena gehen langsam die Ideen aus sie geistig immer wieder zurechtzurücken", seufzte Sofia. Die Ambula hatte seit Tagen nicht mehr geschlafen und war übermüdet. Auch Amara hatte dunkle Ringe unter den Augen. Seit sie und die anderen wieder zurück waren, hatten sie die Kellergewölbe nicht mehr richtig verlassen. Wenn sie Casian nicht Bescheid gegeben hätten, würde vermutlich niemand außer Sofia, welche freundlicherweise Hilfe angeboten hatte, wissen, dass sie zurück waren.
"Meintest du nicht, ein Weg den Imperio los zu werden, sei der Tod?", erkundigte Kian sich. Er hatte ebenfalls seine Arme vor der Brust verschränkt und wandte sich nun vom Zellenfenster ab. Seine bronzenen Augen funkelten im Kerzenschein, als er Amara fragend ansah. Sofia neben Amara schnappte empört nach Luft, als Kian seine Gedanken preisgab, doch Amara betrachtete ihn nur nachdenklich. "Stimmt. Die Idee ist gar nicht mal so dumm...", murmelte sie. "Einen Versuch ist es wert." "Leute?! Sag mal hab ich was verpasst?!", rief Sophia aufgebracht und ihre Pupillen wurden unweigerlich schmaler. "Wir töten die kleine. Entspann dich und lass mich ausreden!", Khan hob beschwichtigend die Hände. "Nicht lange. Nur kurz und dann beleben wir sie wieder." "Das kann doch nicht euer Ernst sein!", Sofia bleckte wütend die Zähne und funkelte Kian an. "Was sonst?! Soll sie hier lieber Tag und Nacht herum schreien, bis uns die Ohren abfallen?!", zischte Kian und fletschte ebenfalls die Zähne.
Beschwichtigend griff Amara nach seinem Arm und er verstummte mit einem empörten schnauben. "Hast du denn eine bessere Idee?", fragte Amara ruhig an Sofia gewandt. Doch diese gab keine Antwort.
"Wir haben es in den letzten Wochen mit allem möglichen probiert und ich sag ehrlich, noch mal versuch ich nicht ihr einen trank einzuflößen. Es ist schon anstrengend genug ihre Verwandlung zu verhindern. Wir können den Bastard Zauberer der ihr den Fluch aufgelegt hat unmöglich suchen, geschweige denn finden", mischte sich Reys ein, als sie den dem Kellerraum betrat. Sie trug eine mit braun rot Flüssigkeit gefüllte, Mörserschale mit sich rum und betrachtete das dick flüssige Gebräu skeptisch. Es war eine Mischung aus Kratombaumtämmen, Artemisia, Brennnesseln und Lorbeeren. Vermutlich würde sie das Gemisch wieder unter das rohe Fleisch spritzen, was sie der Ambula alle paar Tage durch das Gitter schoben...
"Von mir aus können wir das Mädchen töten, aber sie wieder zurück zu holen könnte das Problem werden. Wir haben nichts um ihr Herz wieder in Gang zu kriegen und Daena würde ich da gerne raushalten. Sie soll nicht dafür verantwortlich sein, falls sie es nicht schaffen sollte, über eine geistige Verbindung, das unterbewusste Nervensystem wieder in Schwung zu kriegen...", sagte Reys. Daena war die einzige die es bisher schaffte rein über geistige Verbindungen den Körper wieder zu beleben. Und die rothaarige Reys fühlte sich verantwortlich für ihre Nichte. Sie wollte einer 15-jährigen in diesem Fall keinen Fehlschlag zumuten, denn schiefgehen konnte immer was. "Ich finde es echt super fragwürdig, dass wir den Vorschlag einfach so hinnehmen", seufzte Sofia und rieb sich die Nasenwurzel. "Aber?", fragte Amara neugierig und zog dabei das Wort extra in die Länge.
"Aber... Ich glaube wenn wir nur Ihren Geist töten, könnte es tatsächlich funktionieren."
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Nachdem die junge Ambula ihre Mahlzeit herunter geschlungen hatte, wurde sie ruhiger. Als Amara die provisorische Zelle betrat, erhielt sie trotzdem ein fauchen der jüngeren und konnte durch das zerrissene ist T-Shirts Ansätze einer hässlichen Narbe erkennen, die sich einmal senkrecht über den Brustkorb zog, wie bei einer Herz OP. Amara hörte wie Kian die Tür hinter ihr wieder von außen verriegelte. Es löste ein beklemmendes Gefühl aus hier ebenfalls eingesperrt zu sein, auch wenn sie wusste, dass ein einfaches klopfen an der Tür ihrerseits genügen würde, damit Kian die Tür wieder entriegelte.
Sie konnte den dünnen Film aus Nachtschattengewächsen, der verhinderte dass die kleine Ambula sich mit ihrem Geist außerhalb der Mauern dieser Zelle auf hielt, riechen, auch wenn sie einige Schritte von der Wand entfernt stand. Gerade in diesem Moment empfand sie es als lästig, dass sie durch diesen Schutzfilm nicht von außerhalb der Zelle agieren konnte.
Amara beobachtete wie das Mädchen leicht sediert an ihren Fesseln zerrte. Immer im gleichen Rhythmus. Schläfrig gemacht von der Mischung die Reys ihr in das Fleisch gespritzt hatte. Tack... Tack... Tack...
Vorsichtig kniete Amara sich vor die jüngere und schluckte. Ihr war nicht wohl dabei jemand wehrlosen zu töten... Besonders keine Ambula. "Alles wird wieder gut", flüsterte die Braunhaarige und ignorierte den Gedanken, dass ihre Schwester sich vermutlich strikt geweigert hätte so etwas zu tun... Obwohl... Es war zu lange her um so etwas noch sagen zu können. Mit einem leichten Kopfschütteln rief Amara sich zur Konzentration und Drang durch die hölzerne Barriere, die den Geist der kleinen schützte. Es war beunruhigend wie leicht es war zum Grund ihres Bewusstseins zu gelangen. Die Ambula begann zu schreien. Amaras Trommelfelle flatterten unangenehm. Der durchdringende Schrei übertönte die lauten Proteste der Eisenketten.
Amara hörte wie Kian die Tür hinter ihr öffnete. Und sie hörte, als der Schrei stoppte, kurz nachdem sie das Bewusstsein der kleinen erstickte. Das Mädchen lies die Hände von ihren Ohren sinken und sah Amara mit großen Augen an. Dann kippte sie der Braunhaarigen leblos in die Arme.
Das Mädchen war erstaunlich leicht, als Amara Ihren schlaffen Körper auf den Boden legte. "21, 22, 23... Okay hol sie zurück!" Kian hockte sich schnell neben Amara, nachdem er die vereinbarten Sekunden abgezählt hatte. Keiner von ihnen wusste, ob sie zu lange gewartet hatten. "Ihr Puls lässt nach", Informierte der Schwarzhaarige, als auch Sofia den Zellenraum betrat.
Amara hockte mit geschlossenen Augen vor dem sterbenden Körper und versuchte die letzten hellen Fäden des Geistes fest zu halten, um das Bewusstsein wieder zu beleben, bevor der Körper starb. Ihr entglitten die dünnen Stränge immer und immer wieder.
"Ich krieg sie nicht mehr zu fassen", murmelte Amara, als ich spürte, wie der Geist an Konsistenz verlor. Beinahe wie verwehte Asche im Wind. So schnell wie möglich zog sie ihren Geist zurück, was ihr einen stechenden Schmerz durch den Schädel jagte. Zischend öffnete Amara die Augen und sah zu Kian, um sich zu vergewissern. Er schüttelte langsam den Kopf. "Ihr Herz schlägt nicht mehr..."
Amara war wieder aufgestanden. "verdammte Scheiße!", stieß sie mit zusammengepressten Zähnen hervor trat wütend gegen die Wand. Der Stein bröckelte leicht. Fluchend rieb sie sich den Fuß, wobei sie am Hemd des toten Mädchens hängen blieb. Der zerfetzte Stoff des Shirts riss noch weiter auf und entblößte den Brustkorb, wodurch man die wulstige Narbe nur in Voller Pracht erkennen konnte. "Heilige Götter..."
Huhuuu I'm backkk
Es ist zwar kein Kapitel mit Aja und Rem, aber es ist ein Kapitel xD
Ich hoffe ihr findet interessant was bei den Ambula so passiert ✨
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