𝟏𝟓 | 𝐭𝐡𝐞 𝐥𝐨𝐧𝐠 𝐨𝐯𝐞𝐫𝐝𝐮𝐞 𝐬𝐞𝐩𝐚𝐫𝐚𝐭𝐢𝐨𝐧
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HOLLY KONNTE SELBST AM nächsten Tag noch nicht glauben, was sie getan hatten. Doch viel schlimmer war es, dass sie es mittlerweile mehr bereute ihn verlassen, als mit ihm geschlafen zu haben. Sie war so verwirrt, war sich nicht im Klaren, was diese Nacht zu bedeuten hatte.
Sie mochte Eddie, aber so? Vor dieser Nacht hatte sie sich unterbewusst gewünscht, ihm endlich Nahe zu sein. Aber jetzt nachdem es geschehen war, wusste sie nicht, ob es die richtige Entscheidung gewesen war. Vor allem, dass sie ihn in Panik verlassen und wieder allein zurück gelassen hatte.
Bevor Holly wieder zu ihm gehen würde, musste sie sich endlich im Klaren darüber sein, was sie wegen Jason tun würde. Als sie ihn das letzte Mal gesehen hatte war sie sich sicher, dass ihre Beziehung keinen Sinn mehr machte.. sie ihn nicht mehr liebte.
Warum hatte sie dann plötzlich so ein schlechtes Gewissen, dass sie so fühlen ließ, als wäre die Nacht mit Eddie ein Fehler gewesen? Wenn sie etwas Falsches getan hätte, dann würde es sich doch nicht so gut anfühlen.. oder?
Vielleicht lag es auch gar nicht an ihrem Freund selbst, sondern an den Erwartungen, die Holly an sich selbst hatte. Es war falsch jemanden zu betrügen, selbst wenn es Jason war.
Auch wenn es ihr nach all dem noch immer schwer fallen würde, sie musste sich endlich von ihm trennen. Es musste ihr egal werden, was andere von ihr dachten. Eddie war wohl die einzige Person der ganzen Schule, der es nicht interessierte welchen Status sie an der Hawkins High hatte, der hinter ihre Fassade sah. Sie musste endlich die Entscheidung treffen, die richtig war.. die sie glücklich machte.
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Da Holly die letzte Nacht kaum geschlafen hatte, war es nicht zu übersehen, wie erschöpft sie war. Doch sie ignorierte die Blicke der anderen auf dem Schulhof, ging zielgerichtet auf Jason zu, der mit ein paar anderen Basketballspielern an seinem Auto stand. Sie konnte nicht länger warten, musste sich endlich von ihm trennen.. auch wenn sie befürchtete, dass er es nicht einfach so akzeptieren würde.
Als der Blondhaarige das Mädchen sah, zeichnete sich ein Lächeln auf seinen Lippen ab. Er ging ihr ein paar Schritte entgegen, wollte sie in den Arm nehmen, doch Holly wich ihm aus, verwirrte ihn dadurch. Bevor er sie fragen konnte was los war, sprach sie zu ihm.
,,W-Wir müssen reden", flüsterte sie, wollte somit verhindern, dass es jeder auf dem Schulhof mitbekommen könnte. Holly wollte das Gespräch so schnell wie möglich hinter sich bringen, damit sie wieder zurück zu Eddie konnte. Nichts war ihr gerade wichtiger.
,,Was willst du bereden?", fragte Jason sie, sah kurz zu seinen Freunden, bevor sich seine Augen wieder auf das Mädchen vor ihm fixierten. Holly atmete tief ein, versuchte die richtigen Worte zu finden, um ihn nicht zu verletzen. Nach all dem was passiert war.. was er ihr angetan hatte, wollte sie ihm nicht das Herz brechen.
,,Weißt du Jason, i-ich denke wir sollten uns trennen.. nach all dem was zwischen uns passiert ist. Ich habe versucht es zu vergessen oder damit zurechtzukommen.. aber es funktioniert nicht. Es wird einfach nie mehr so wie vorher. Es fällt mir wirklich schwer, aber es ist das Beste für uns beide wenn wir nicht mehr zusammen sind..", sagte sie brüchig, eine einzelne Träne lief dabei an ihrer Wange herab.
Sprachlos starrte Jason sie an, während sich jeder Muskel in seinem Körper anspannte. Das konnte doch jetzt nicht wirklich ihr ernst sein. Holly machte mit ihm Schluss? Hier vor der gesamten Schule? Okay, wenn sie eine Szene machen wollte, dann sollte sie auch eine bekommen.
,,Nach all dem was ich für dich getan habe, willst du dich von mir trennen? Verdammt Holly, das kannst du nicht ernst meinen! Seit dem du dich mit diesem Freak abgegeben hast, bist du doch völlig verrückt geworden!", sagte er zu ihr, um einiges lauter, damit er die Aufmerksamkeit einiger Schüler auf sich ziehen konnte. Das Mädchen hätte sich denken können, dass er ihre Entscheidung nicht einfach so akzeptieren würde.
,,Er heißt Eddie..", antwortete sie ihm wütend, achtete gar nicht darauf, was sie sagte. Sie konnte einfach nicht nachvollziehen, dass er nie daran dachte, dass er Fehler gemacht hatte, anstatt die Schuld immer bei anderen zu suchen. Eddie war nicht der Grund für das Aus ihrer Beziehung.. zumindest nicht allein.
Doch sofort realisierte Holly, dass gerade wohl nicht der beste Zeitpunkt war, um Eddie in Schutz zu nehmen. Aber Jason hatte sie gehört, begann über ihre Worte nachzudenken. Für ihn gab es nur einen Grund, warum sie ihn nicht mehr als Freak bezeichnen wollte.
,,Du verdammte Schlampe..", murmelte er plötzlich, sah sich daraufhin auf dem Parkplatz um, bevor er sich wieder auf sie konzentrierte. ,,Es liegt an ihm, nicht wahr?", fragte er sie, während Hollys Herz begann zu rasen. Nein, nein, nein, fuck. Hatte sie sich etwa verraten? Wenn Jason glauben würde, dass sie wusste wo Eddie sich versteckte, hatten die beiden ein riesen Problem.
,,N-Nein.. wie kommst du darauf? Mir ist das einfach nur so rausgerutscht, es liegt nicht an ihm.. wirklich", versuchte sie sich zu erklären, doch es war zu spät. Jason hatte "seinen" Grund für die Trennung gefunden, daran könnte sie jetzt Nichts mehr ändern.
,,Ach, hör endlich auf zu lügen! Stehst du unter irgendeinem Bann von ihm oder was? Warum willst du unsere Beziehungen denn sonst beenden? All das wegschmeißen, was wir hatten?!", schrie er, mittlerweile hatten immer mehr Schüler davon mitbekommen, stellten sich in ihre Nähe und hörten zu. Verdammt, genau das wollte sie doch vermeiden. Die Blondhaarigen musste sich immer wieder daran erinnern, dass sie sich zurückhalten musste. Sie durfte nicht riskieren, dass Jason noch mehr erfuhr. Doch das war gar nicht nötig, denn der Junge brauchte keinen Grund, um etwas zu behaupten.
,,Lass mich raten, ihr habt gefickt, oder?!", schrie er weiter. Das Mädchen war sich in diesem Moment nicht sicher, ob seine Wut echt oder einfach nur Show für die anderen war. Holly starrte ihn an, kämpfte damit, ihm nicht ihre ehrliche Meinung zu sagen.. das würde wahrscheinlich alles nur noch schlimmer machen.
Das Mädchen wusste, wie gut er jeden manipulieren konnte, dass hatte er ja auch über Monate mit ihr getan. Jason leckte sich über die Lippen, versicherte sich noch ein weiteres Mal, dass auch wirklich alle von diesem Gespräch mitbekamen.
,,Das stimmt nicht.. das weißt du.. ich habe dich immer geliebt", sagte sie brüchig, doch der Junge wollte ihr die Chance nicht geben, sich weiter zu verteidigen.
,,Deshalb wolltest du es nicht mehr mit mir machen, oder? Weil du und dieser Freak euch währenddessen gefickt habt! Gott, ich hätte wirklich auf die anderen hören sollen, als sie sagten, was du doch für eine Schlampe bist. Aber ich habe dich geliebt, habe gedacht, dass ich dir etwas bedeute!", sprach er, hätte noch weitere Behauptungen aufgestellt um Holly vor der Schule bloßzustellen, wenn einer seiner Freunde nicht endlich dazwischen gegangen wäre.
Die Blondhaarige kannte ihn flüchtig, er war vor einer Weile auch in dem Hellfire Clubs gewesen, doch seit er in der Basketballmannschaft war, hang er vermehrt in "ihren" Kreisen ab. ,,Lass gut sein Jason..", sagte der Junge, fing sich dadurch einen entnervten Blick von ihm ein, doch scheinbar schien auch er endlich genug von der Situation zu haben. Bevor Jason sie verließ, wollte er jedoch noch eine Sache los werden.
,,Ich werde diesen Freak finden und töten, für das, was er Chrissy angetan hat. Und du solltest aufpassen was du tust und mir in den nächsten Tagen verraten wo er sich versteckt, sonst bist du die Nächste, die von der Polizei gesucht wird", sagte er, diesmal so leise, dass nur Holly es hören konnte.
Sie hatte das Gefühl, als würde ihr das Blut in den Adern gefrieren. Bevor sie noch etwas zu dem Blondhaarigen sagen konnte, stieg er zusammen mit den anderen in sein Auto und fuhr los, ließ sie somit allein zurück.
Das Mädchen versuchte ihre Atmung zu beruhigen, um nicht vor all den Schülern zusammenzubrechen. Fuck, erst jetzt realisierte sie, wie viele sie noch immer anstarrten, begannen leise über sie zu reden.
Holly war sich mittlerweile sicher, dass Jason nicht so reagiert hatte, weil er sie noch liebte, sondern weil sie sein Ego verletzt hatte. Er konnte nicht akzeptieren, dass sie sich gegen ihn entschieden hatte. Gott.. und wegen so jemanden wie ihn hätte sie sich schlecht gefühlt?
Die Blondhaarige hatte genug, wollte sich nicht länger von den Schülern beobachten lassen, weshalb sie sich ihre Tränen aus dem Gesicht wischte und so schnell wie nur möglich von hier verschwand. Sie ignorierte die anderen, bahnte sich ihren Weg durch die Masse. Doch gerade als sie die Hawkins High fast verlassen hatte, hielt sie jemand auf. Holly blieb stehen, als sie sah, dass es Dustin war.
,,Hey.. ehm.. tut mir Leid wegen dem was gerade passiert ist", begann er zu stammeln, doch das Mädchen verdrehte nur die Augen, wollte jetzt nicht darüber reden. Vor allem nicht mit Dustin Henderson.
Als die Blondhaarige ihm nicht antwortete und sich daraufhin an ihm vorbei drückte, griff er nach ihrem Arm, nur damit sie diesen aus seiner Hand schlug und ihn wütend anblickte.
,,Hör mal zu, ich habe gerade wichtigeres zutun, als mich mit dir über meine Probleme zu unterhalten, hast du das verstanden?!", fuhr sie ihn an, doch bereute es direkt im nächsten Moment. Der Junge hatte keine Schuld daran, was alles in den letzten Tagen passiert war. Holly atmete tief durch und wartete darauf, was er sie eigentlich fragen wollte.
,,Holly, weißt du vielleicht wo Eddie ist? Ich weiß.. jeder hält ihn für einen Mörder, aber das kann nicht sein, verstehst du? Er würde so etwas nie tun..", begann er zu sprechen, doch das Mädchen unterbrach ihn. ,,Warte, du denkst nicht, dass er es war?", fragte sie ihn. Ob vielleicht noch mehr Menschen so dachten wie er? An Eddies Unschuld glaubten? Vielleicht gab es ja doch noch Hoffnung für ihn.
,,Holly, ich kenne ihn. Eddie kann keiner Fliege was zur leide tun. Aber ich muss wissen was wirklich passierte ist, erst dann kann ich ihm helfen. Also, weißt du vielleicht wo er sich aufhalten könnte?", fragte Dustin sie hoffnungsvoll.
Die Blondhaarige dachte für einen Moment wirklich darüber nach es ihm zu erzählen, doch sie entschied sich dagegen. Das Risiko war einfach zu groß und es war auch nicht allein ihre Entscheidung, anderen von seinem Versteck zu erzählen. Wenn sie zurück bei Eddie war, könnte sie ihn ja fragen. Vorher musste sie so tun, als wüsste sie von Nichts.
,,N-Nein.. tut mir Leid. Wie gesagt, ich habe keinen Kontakt mehr zu ihm", antwortete sie ihm, hoffte, dass er nicht erkannte, dass sie log. Dustin seufzte, scheinbar war es nicht sein erster Versuch gewesen ihn zu finden. Der Junge tat ihr wirklich Leid, immerhin war er Eddies Freund und sollte wissen, dass es ihm gut ging. Aber sie durfte nicht riskieren, dass er gefunden wurde. Sie kannte Dustin einfach noch nicht genug, um ihm vollkommen zu vertrauen.
,,Okay, trotzdem danke..", murmelte er vor sich hin, schenkte ihr ein müdes Lächeln, bevor Holly sich von ihm verabschiedete. Noch einmal sah sie sich um, um sicher zu sein, dass sie auch von niemanden mehr beobachtet wurde. Das Mädchen schnappte sich daraufhin ihr Fahrrad und machte sich auf den Weg zurück zum Haus von Reefer Rick.
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Holly stand für einige Augenblicke vor der Hintertür des Hauses, sammelte all den Mut den sie hatte, bevor sie diese langsam öffnete. Die beiden waren gestern nicht sonderlich gut außeinander gegangen, weshalb sie befürchtete, dass Eddie noch immer sauer auf sie war. Aber war das nicht auch verständlich?
Leise betrat sie das Wohnzimmer, rief in gesenkter Stimme nach ihm. Es dauerte nicht lang, bis der Junge ihre Stimme erkannte und aus einem der Zimmer hervortrat. Sein Herz raste, immerhin konnte er ja nicht wissen, dass er Holly so schnell Wiedersehen würde. Auch wenn Eddie froh war, dass sie zurück gekommen war, konnte er nicht vergessen, was sie in der Nacht zu ihm gesagt hatte.
,,Was machst du hier? Willst du nicht lieber zu deinem Arschloch Freund, der dich behandelt wie Scheiße?", fragte er sie, während er dem Mädchen näher kam. Er konnte nicht verstecken, wie verletzt er noch immer darüber war. Holly blickte ihn an, wusste, dass sie diese Worte verdient hatte.
,,Hör zu, ich kann dich nicht dazu zwingen, aber verdammt, du musst doch verstehen das-", doch die Blondhaarige ließ ihn nicht weiter sprechen.
,,Ich hab' mich von Jason getrennt", platzte es aus ihr heraus, während sie ihr Lächeln nicht mehr verstecken konnte. Eddie blickte sie sprachlos an, musste sich ihre Worte noch einmal durch den Kopf gehen lassen. Sie hatte es wirklich getan? Wegen ihm? Als er es endlich realisierte, zeichnete sich ein breites Grinsen auf seinen Lippen ab. Verdammt, er hätte vor Freude gerade schreien könnten.
Er ging auf das Mädchen zu, schloss sie in seine Arme, bevor er seine Lippen hungrig auf ihre presste. Holly musste nicht mehr darüber nachdenken, sondern fügte sich seinem Kuss, strich mit ihren Fingerspitzen durch sein Haar.
Die beiden genossen den Moment so sehr, dass sie nicht einmal mitbekamen, dass sich die Tür hinter ihnen plötzlich öffnete..
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Hey, ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen!
Wenn ihr meinen Schreibstil mögt, dann schaut doch gern bei meinen anderen Geschichten vorbei, vielleicht findet ihr ja was für euch. :)
lea <3
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