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𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝟒

↬𝖪𝖺𝗉𝗂𝗍𝖾𝗅 𝟦↫

Am Markt in Nottingham herrschte das gewohnte bunte Treiben. Da dieser nur einmal im Monat stattfand, war dementsprechend viel los.

Händler priesen ihre Waren und feilschten mit den Leuten um die Preise, wohlhabende Männer standen in Gruppen beisammen und plauderten, Frauen versuchten, Anstellungen als Wäscherinnen oder Näherinnen zu bekommen, und kleine, schmutzige Straßenkinder rannten überall herum und bettelten um ein paar Almosen.

Robert von Locksley verabscheute es. Schon seit Stunden versuchte er verzweifelt, die Prinzessin zu finden, aber es waren zu viele Menschen am Markt. Und wer weiß, ob die die Frau auch die Wahrheit gesagt hatte. Vielleicht wollte sie ihn auch einfach nicht sehen. Er konnte es ihr nicht verübeln.

Wenigstens würde sie nicht wissen, dass er sich nach ihr erkundigt hatte. Sie würde denken, dass es Robin sei, der Diener des Earls von Huntingdon.

Locksley wusste nicht, warum er ihr nicht seinen echten Namen verraten hatte. Vielleicht, weil er nicht wollte, dass sie erfuhr, dass er es war, vordem sie sich hatte verstecken wollen. Vielleicht aber auch nur, weil Robin um einiges schöner klang. Besser zu ihm passte.

Robert war der Erbe von Huntingdon. Robin hingegen nur ein einfacher Ritter.Locksley wurde aus seinen Gedanken gerissen, als er eine Hand an seinem Geldbeutel spürte. Ohne zu zögern, fuhr er herum und packte sie.

Die Hand gehörte zu einem Jungen, Robert schätzte, dass er um die zehn Jahre alt war.

Schwarze Haare, blasse Haut, auf welcher sich unzählige Schrammen befanden und zerrissene Kleidung. Eigentlich sah der Junge so aus, wie die meisten Straßenjungen. Aber irgendetwas irritierte Locksley.

Die Augen des Jungen strahlten blanke Angst und Traurigkeit aus. Unbewusst fragte sich Locksley, was dem Kind widerfahren war. Es konnte mit Abstand nichts Gutes gewesen sein.

„Was soll das?" Locksley versuchte eine gewisse Strenge in seine Stimme zu bekommen. Der Junge stotterte leise herum, sodass Robert kaum ein Wort verstehen konnte.Seufzend ließ er ihn los. „Geh schon!", forderte er das Kind auf, „Nächstes Mal lasse ich dich nicht mehr einfach so davonkommen!"

Der Junge nickte. Er drehte sich um und machte sich daran, eilig weiter zu gehen.

Er schlenderte nahe zu einem der Obststände, und mit einer flinken Bewegung hatte der Junge sich einen Apfel genommen. Es ging so schnell, dass der Verkäufer dies nicht mal mitbekam. Der Junge hielt den Apfel in die Luft, sodass Locksley ihn gut erkennen konnte, grinste breit und machte sich dann aus dem Staub.

Locksley schüttelte nur den Kopf. Insgeheim fragte er sich, wie tief ein Mensch wohl sinken konnte, um ein Dieb zu werden.

„Robert von Locksley?", erklang plötzlich eine altbekannte Stimme.

Robert fuhr herum, „Sheriff."

Da stand er, William de Wendenal, wie üblich in Schwarz gekleidet und mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. „Ja der bin ich. Locksley, was führt Eure Wege nach Nottingham, wenn ich fragen darf?"

„Ich bin auf der Suche nach Prinzessin Marian", antwortete Robert, „Habt Ihr sie vielleicht gesehen?"

Der Sheriff hatte auf einmal ein Glänzen in den Augen, dass Locksley nicht gefiel. „Nein, heute noch nicht. Aber gestern habe ich mich gestern ausführlich mit ihr unterhalten. Was wollt Ihr denn von der Prinzessin, Locksley?", fragte Wendenal, scheinbar interessiert.

Robert wusste nicht, wie er die Sache dem Sheriff erklären könnte. „Es ist kompliziert", begann er schließlich. Er wollte fortfahren, aber das drehte sich der Sheriff ruckartig um und erblickte den kleinen Jungen, welcher vorhin versucht hatte, Locksleys Geldbeutel zu stehlen. Jetzt hatte dieser seine Hand an der Tasche des Sheriffs. Robert seufzte innerlich auf. War dieser Junge noch bei Trost? Den Sheriff zu bestehlen war zweifellos das Dümmste, was man in diesen Tagen tun konnte.

„Was sollte das eben?" Der Sheriff hatte den Jungen am Kragen gepackt und gegen eine Hauswand gedrückt. „Wie heißt du?"

Das Kind schwieg. Erst jetzt bemerkte Robert, dass die Lippe des Jungen aufgeplatzt war. Was war dem Kind in dieser kurzen Zeit widerfahren?

Der Griff des Sheriffs verstärkte sich. „Ich frage dich nur noch einmal, du kleine Ratte, hörst du? Wie lautet dein verdammter Name? Oder muss ich ihn aus dir herausprügeln?"

„M... M... Much", stotterte der Junge.

„Much, also? Warum nicht gleich so?" Der Sheriff ließ den Jungen los, welcher mit einem schmerzhaften Aufschrei am Boden aufprallte. „Hast du dich verletzt, Much?" Wendenals Blick war auf einmal freundlich, während er den Jungen an den Schultern packte, ihn auf die Beine zog und ihn seine Kleidung abklopfte.

Much schüttelte nur den Kopf.

„Du weißt, dass man andere Leute nicht bestiehlt, oder?" Die Freundlichkeit des Sheriffs war verschwunden. „Oder?", hakte er nach, „Nun ja, du wirst deine Lektion schon noch lernen!" Er winkte seine Wachen zu sich. „Bringt ihn in die Burg!", kam der Befehl, woraufhin die Wachen herbeistürmten und Much am Arm packten.

Locksley schaute dem Treiben nur stumm zu. Natürlich tat ihm der Junge leid, aber warum hatte er auch versucht, den Geldbeutel des Sheriffs zu stehlen? Selber Schuld, oder? Der Junge würde eine Hand verlieren, seine rechte Hand, um genau zu sein, und dann würden sie ihn wieder gehen lassen. So wurde schon immer mit Dieben verfahren, und Much würde dort keine Ausnahme sein. Aber irgendetwas in seinem inneren rief ihm zu, dass es falsch war, was der Sheriff da tat. ‚Natürlich ist es brutal, aber der Junge war sich den Konsequenzen bewusst', versuchte Locksley sein Gewissen zu beruhigen. ‚Und warum wollte er überhaupt das Geld stehlen?', fragte eine innere Stimme in seinem Kopf, ‚Vermutlich, weil er nichts hatte. Sieh ihn dir an!'

Seine innere Stimme ließ ihm keine Ruhe. Robert seufzte auf.

„Sheriff einen Moment noch!"

Wendenal drehte sich um, deutete seinen Wachen aber, weiterzugehen. „Locksley, so sehr ich die Unterhaltung mit Euch auch genossen habe, so habe ich nun anderes zu tun. Bitte entschuldigt mich!"

„Sheriff, ist es wirklich nötig, dass der Junge eine Hand verliert?"

„Was sollen wir den Eurer Meinung nach mit ihm tun, Locksley?", fragte der Sheriff kalt.

Robert zuckte mit den Schultern. „Das ist nicht meine Angelegenheit. Aber habt Ihr ihn Euch angeschaut. Er ist ein Straßenjunge, wie soll er denn mit nur einer Hand überleben?"

Der Sheriff dachte kurz nach. „Ihr habt recht, Locksley", sagte er schließlich.Robert atmete innerlich auf und wandte sich zum Gehen. „Danke", rief er noch über seine Schulter.

„Nichts zu danken." Ein leichtes Grinsen trat in das Gesicht des Sheriffs. „Mit nur einer Hand kann der Junge kein guter Untertan sein. Und Prinz John braucht gute Untertanen. Wir hängen ihn, als abschreckendes Beispiel für alle."

Locksley fuhr herum. „Das könnt Ihr nicht tun!"

„Sagt Ihr mir nicht, was ich tun kann, Lockley!" Mit diesen Worten ging der Sheriff seines Weges.

„Ich habe es versucht", sagte Locksley leise zu sich selbst. Aber er wusste, dass das nicht genug war. Falls Much wirklich gehängt werden sollte, dann würde sein Blut an Roberts Händen kleben. Erneut seufzte er kurz auf, bevor er den Markt verließ, und zu seinem Pferd rannte. Der Sheriff hatte auf seine Worte nicht gehört. Sollte er es also mit Gewalt versuchen? Locksley wurde sich bewusst, dass er den Kämpfen sowieso nie entfliehen konnte.

Er gab sich einen Ruck, stieg auf und ritt los. Als er die Stadt hinter sich ließ, hatte er die Wachen aus den Augen verloren, aber er würde vor ihnen bei der Burg ankommen. Seine Stute wechselte in ein schnelles Galopp, und schon bald sah er die Mauern Nottingham-Castles vor sich aufragen.

Locksley stieg ab und setzte seine Kapuze auf. Im Heiligen Land war diese sein Markenzeichen gewesen, woraufhin der König ihn zum Spaß nur mit Lord Hood angesprochen hatte. Dass damit auch unter den anderen Männern Scherze über seinen Namen herumgingen, hatte Richard natürlich nicht bedacht.

Locksley versuchte, seine Gedanken zu verscheuchen, er kramte seinen Bogen hervor, legte einen Pfeil an und wartete.

Mehrere Feldwege verbanden Stadt und Burg. Robert war genau zu der Stelle geritten, auf welcher die Wege zusammenführten.

Der junge Adelige fragte sich, was ihn dazu trieb, dass hier gerade zu tun. Das ist alles doch absoluter Irrsinn. Der Junge war ein Dieb, und der Sheriff hatte eigentlich recht. Ein abschreckendes Beispiel würde vielen Dieben die Augen öffnen. Die meisten von ihnen würden dadurch vielleicht sogar auf die ehrliche Seite zurückkehren. Aber man musste das doch nicht gleich an einem Jungen verüben, oder? Allerdings hatte er sowieso keine Chancen auf eine Zukunft. Er würde vermutlich den Winter nicht überleben, und war es nicht gnädiger, ihm jetzt zu hängen, als ihn dann, verhungert und erfroren aus einer Gasse zu fischen?

Locksley hatte nicht Zeit, weiter darüber nachzudenken, denn in diesem Moment kamen die Wachen, Much in ihrer Mitte.

Ehe Robert sich versah, hatte er die Sehne auch schon losgelassen, der Pfeil flog auf einen der Wachen und traf ihn auf der Stirn. Der Mann stürzte zu Boden.

Was hatte er getan? Natürlich war es nicht das erste Mal, das Locksley einen Menschen tötete, aber dieser Mann hatte nichts verbrochen. Er war kein Feind, er war kein gegnerischer Soldat und auch kein Muslim. Er hatte nur seine Arbeit getan.

Aber damit Much überleben kann, musste er sterben. Und auch die anderen.

Fast wie in Trance legte Robert den nächsten Pfeil an und schoss. Ein zweiter Wache fiel um. Auch die zwei weiteren Pfeile, die Locksley abschoss, fanden ihr Ziel. Keiner der vier Männer regte sich mehr. Niemand von ihnen hatte geschrien. Niemand von ihnen hatte die Zeit gehabt, um Widerstand zu leisten.

Ohne weiter darüber nachzudenken, stürmte Robert auf Much zu.

„Alles gut bei dir?", fragte er den Jungen.

Dieser nickte nur.

„Komm!" Locksley hielt Much seine Hand hin und zog ihn anschließend auf die Beine. „Wir müssen weg von hier!"

Aber Robert hatte seine Rechnung ohne den Sheriff gemacht, welcher gerade in diesem Moment auf den Weg trat. „Was geht hier vor?", fragte er wütend, während er auf das Geschehen um sich herumblickte.

Nachdem er die toten Wachen ausgiebig gemustert hatte, fiel sein Blick auf Much und Robert. Letzteren erkannte der Sheriff auch mit seiner Kapuze.

„Locksley, Ihr seid ein wirklicher Narr! Diesmal wird Euch nicht einmal Eure noble Abstammung schützen! Übergebt mir sofort Eure Waffen und den Jungen!"

Locksley schüttelte den Kopf. „Das kann ich nicht."

„Ich will Euch nicht töten müssen." Der Sheriff sah Robert fest in die Augen. „Wollt Ihr Euer Leben wirklich für das eines einfachen Jungen hergeben?"

„Wenn Ihr Much wollt, müsst Ihr erst an mir vorbei!", erwiderte Lockley.

„Ich habe Euch gewarnt!" Mit diesen Worten zog Wendenal sein Schwert.

Als Locksley den Sheriff auf ihn zukommen sah, schien alles andere vergessen. Die Prinzessin, sein Vater, selbst der Junge, sie alle schienen in weite Ferne gerückt zu sein.

„Much, verschwinde von hier!", rief Robert mit monotoner Stimme, ohne den Jungen auch nur anzusehen, und das ließ sich Much nicht zweimal sagen.

Auch der Sheriff würdigte Much nicht eines Blickes. Auf sein Gesicht war ein verbissener Ausdruck getreten.

Ohne Vorwarnung stürmte er vor und griff an. Der Mann schlug nach Locksley, aber dieser trat mit schnellen Schritten nach hinten. Der Hieb ging ins Leere.

Eigentlich wollte Robert nicht gegen den Sheriff von Nottingham kämpfen. Aber eigentlich wollte Robert auch nicht neben Much am Galgen baumeln.

Der junge Adelige erlaubte sich eine Sekunde, um sich selbst zu bemitleiden, dann warf er seinen Bogen zur Seite und zog sein Schwert. Den Griff fest umklammernd, wartete Locksley auf den nächsten Hieb seines Gegners. Dieser ließ nicht lange auf sich warten. Locksley war aber vorbereitet. Der junge Mann parierte Wendenals Schlag. Er zog seine Waffe zurück, nur um sie anschließend wieder mit der des Sheriffs zu kreuzen.

Metall knirschte auf Metall. Ein grässliches Geräusch.Der Sheriff holte zum nächsten Schlag aus. Locksley drehte sich erneut zur Seite, sodass der Hieb ins Leere ging.

Die beiden ließen voneinander ab. Locksley holte keuchend Luft.

Die Verschnaufpause währte nicht lange, den im nächsten Moment griff der Sheriff erneut an. Locksley parierte. Der Sheriff kämpfte gut. Das hatte der junge Adelige bereits festgestellt. Viel zu gut. Der nächste Hieb kam in seine Richtung. Im letzten Moment konnte Locksley sein Schwert in die Höhe reisen, um diesen abzuwehren.

„Wie lange wollt Ihr noch spielen, Locksley?", knurrte Wendenal.

„Ich spiele nicht", kam prompt die Antwort.

Daraufhin drehte sich Locksley geschickt zur Seite und stieß die Spitze seines Säbels in die Schulter des Sheriffs. Ein wütender Laut war alles, was seinem Gegner über die Lippen kam. Er wischte sich mit einer Hand das Blut von seiner Schulter ab, bevor er einen Gegenangriff startete.

Diesmal aber hatte Locksley nicht damit gerechnet. Der Hieb des Sheriffs traf sein Knie. Locksley keuchte nur kurz auf.

Der Sheriff grunzte und holte erneut aus. Diesmal parierte Locksley, stolperte aber zurück. Wendenal nutzte die Gelegenheit. Er täuschte einen Schlag vor, und als Locksley seine Waffe hob, um diesen zu parieren, trat der Sheriff voller Wucht gegen sein Knie.

Locksley geriet ins Taumeln und fiel. Er schaffte es, seinen Fall mit den Händen abzudämpfen und drehte sich mühsam auf den Rücken. Da sah er das Schwert des Sheriffs auf sich zu sausen.

Robert rollte sich in letzter Sekunde zur Seite. Er wollte seine Waffe holen, welche ihm bei seinem Fall aus der Hand geflogen war, allerdings griff er ins Leere. Robert riskierte einen Blick und sah, dass das Schwert zu weit entfernt war, um sie von hier aus zu erreichen.

Ihm blieb nicht mehr Zeit, um nachzudenken, denn der nächste Hieb des Sheriffs kam.Locksley drehte sich erneut zu Seite, allerdings viel zu langsam. Das Schwert streifte seinen Arm.

„Das war's jetzt!", rief der Sheriff und hob sein Schwert.

Robert wusste, dass er jetzt sterben würde. Wenigstens war er daheim, in England. Wenigstens starb er auf vertrautem Boden und nicht irgendwo in der hintersten Wüste. Er schloss die Augen. 

Aber der letzte Hieb des Sheriffs kam nicht.

Dafür vernahm Locksley plötzlich ein Zischen, nahe seines Kopfes. Im nächsten Moment taumelte der Sheriff und hielt sich eine Hand auf die Stirn, fast so, als würde er eine Blutung stillen.

Sein Schwert hatte er in seiner anderen Hand, allerdings hielt er es schlaff zu Boden.

Ohne weiter darüber nachzudenken, sprang Locksley mit letzter Kraft auf, griff nach seinem Schwert und schlug mit der flachen Seite der Waffe genau auf die Stirn des Sheriffs. Dieser sank daraufhin wie ein Mehlsack zu Boden.

Erst jetzt vernahm Locksley den stechenden Schmerz, der von seinem Arm und seinem Knie ausging. Er wagte nicht, sich die Verletzungen anzusehen, sondern schaute stattdessen, wie es zu seiner unverhofften Rettung kam.

Dort, am Rande des Weges stand Much, einen Stein in der Hand, drei Weitere lagen zu seinen Füßen. Neben dem Sheriff lag ebenfalls ein Stein, klein und rundlich, und nun konnte Locksley auch die Wunde auf der Stirn des Sheriffs erkennen, die der Stein verursacht hatte.

Erschöpft ließ Robert sein Schwert zu Boden fallen und humpelte auf den Jungen zu.

„Much, hol mein Pferd!", ordnete er müde an, „Es ist das Weiße, dahinten."

Stumm lief der Junge los, um den Befehl Folge zu leisten. Währenddessen bückte sich Locksley, und sammelte seinen Bogen auf.

Er brachte es nicht über sich, die Pfeile aus den Leibern der Wachen zu ziehen, aber er schloss ihnen langsam die Augen. Wenn die Pfeile nicht währen, sah es nun so aus, als würden sie einfach nur schlafen. Dann fiel sein Blick auf den Sheriff. Sein Geldbeutel hatte sich von seinem Gürtel gelöst, und lag lose am Boden.

Robert seufzte. Er hatte den Sheriff bewusstlos geschlagen und seine Männer getötet, da fiel der Diebstahl eines Geldbeutels ja nicht mehr ins Gewicht. Und außerdem brauchte er diesen ja nicht für sich selbst. Langsam hob er ihn hoch, und als Much mit seinem Pferd zurückkam, warf er dem Jungen die Tasche zu.

„Für dich!"

Der Junge nickte zum Dank.

Während Much seine Stute festhielt, mühte sich Locksley damit ab, aufzusteigen. Für gewöhnlich hatte er keine Probleme damit, aber sein Knie und seine Schulter bereiteten ihm große Schmerzen. Locksley wünschte sich, er hätte auf seinen Vater gehört, und wäre daheimgeblieben. Aber andererseits würde Much dann vermutlich seine rechte Hand los sein.

Nachdem er einigermaßen sicher im Sattel saß, gab Much ihm die Zügel in die Hand.

„Was ist mit dir?", fragte Locksley den Jungen, „Reiten oder Laufen?"

Much warf dem Pferd einen skeptischen Blick zu und schüttelte daraufhin den Kopf.

„Wie du willst", meinte Robert nur.

Der Junge warf ihm anschließend einen fragenden Blick zu, der so etwas wie ‚Und jetzt?', bedeutete.

Robert überlegte kurz. Wohin konnte er gehen? Sein Blick fiel auf den Sherwood Forest und er dachte an die Worte seines Vaters. Kranke, Schwache, Ausgestoßene. Und vor allem Geächtete. Der Wald bot ihnen allen Schutz.

„Much, warst du schon mal im Sherwood Forest?", fragte Locksley den Jungen.

Der Angesprochene schüttelte den Kopf.

„Ich auch nicht." Locksley gab sich einen Ruck. Er konnte sowieso nirgendwo anders hingehen. „Na dann los! Schlimmer als im Kerker des Sheriffs kann es ja nicht werden."

Much nickte aber und so machten sie sich gemeinsam auf, in Richtung des Sherwood Forest.

Vater wird mich umbringen, dachte Locksley sich und blickte noch ein letztes Mal auf den bewusstlosen Sheriff zurück.

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