Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

⋅ ⋅ ── 7 ── ⋅ ⋅

»Schön. Und weißt du wie groß mein Verlangen danach ist daran etwas zu ändern?«, keifte Ruby in die klinische Todesstille des Krankenzimmers.
Die Art wie ihre Stimme klang hatte nichts mehr mit der Zärtlichkeit gemein, die sie noch zuvor auferlegt hatte.
Das Schauspiel aus Zurückhaltung und Mitleid - das er ohnehin nicht gewollt hatte - erhielt ein jähes Ende. Das kratzbürstige Weib war zurück. Noch inmitten des ersten Aktes.
»Non existent. Es ist nicht vorhanden.«, fuhr sie fort.

Billy nahm sich den Moment und dachten über ihre Worte nach.
War ja nicht so, dass sein Innerstes vor freudiger Erwartung erzitterte, wenn er selbst daran dachte, sie näher kennenzulernen.
Viel eher glich es einem notwendigen Übel, wenn er sein Vorhaben in die Tat umsetzen wollte.
Er konnte sich bei Weitem Besseres vorstellen, als ihre unstete Nähe ertragen zu müssen.
Er richtete sich auf und achtete dabei penibel darauf, keine Schwäche zu zeigen.
Obgleich jede Faser seines Körpers zum Zerreißen gespannt war und der Schmerz ihn in einem festen Klammergriff hielt.
Er musste ihr näher kommen und sich zumindest halbwegs auf gleicher Höhe halten, damit seine folgenden Worte ausreichend Nachdruck verströmten. Eine Essenz aus Bedrohung und Überlegenheit. »Warum bist du dann hier?«, raunte er ihr entgegen und ihm entging nicht, wie sie zusammenzuckte.

Sie hatte nicht mit einer solchen Frage gerechnet.
Und sie wollte nichts weniger, als darauf zu antworten. In einer trägen Bewegung rutschte Ruby auf dem zerknitterten Laken umher, sie traute sich nicht ihren scheuen Blick in sein durchbohrendes Augenpaar zu legen.
Stattdessen verschränkte sie die Arme vor ihrer Brust, die dadurch unweigerlicherweise zu einer Attraktion wurden.
Billy stellte sich vor, wie er seinen Kopf darin vergrub und quälend langsam mit der Zungenspitze über ihre Brustwarze glitt, bis sie sich ihm entgegenreckte und um Erlösung flehte.
Er räusperte sich und warf die Unchristlichkeit seiner Gedanke von sich.
Wenn er nicht bald wieder ficken würde, würde er an der Durstrecke, die ihn umfing wie ein Tornado aus Sexlosigkeit, bitterlich verrecken.

Ruby überkam eine Idee.
Sie mochte töricht sein und doch verheißungsvoll genug, um es auszuprobieren.
Auch, wenn Billy es schaffte, sie einzuschüchtern und kleine Risse in ihre Mauer aus Selbstgewissheit zu schlagen, würde sie sich keinem Mann unterstellen. Niemals.
Wenn er sie mit Unhöflichkeit strafte, würde sie alle ihr zur Nutzung bereitstehenden Mittel ergreifen und etwas daran ändern.
»Ich war nur hier, um mit deinen Eltern zu sprechen. Sie hatten eine tolle Idee, um dir deine idiotische Fahrweise abzugewöhnen und gleichzeitig die Kosten für das Leid des Tieres zu tragen.
Du darfst mir für die nächsten zwei Wochen bei der Tierrettung helfen. Yay!«, lachte sie spöttisch und klatschte in die Hände.

Billy schnellte nach vorne und griff nach ihrem Handgelenk.
Seine Augen durchbohrten sie wie ein Pfahl einen Unschuldigen inmitten einer Opferdarbietung.
Nach außen hin wirkte er lediglich aufgewühlt und vorn Zorn durchfressen, in seinem Inneren bahnten sich allerding ganz andere Sphären den Unmutes zusammen.
Panik.
Ihn verspottende Furcht, die sich wie schwarzes Blut durch seine Venen zog.
Sie hatte mit seinem Vater gesprochen? Über Kosten? Die er verursacht hatte?
Nicht, dass es ausreichte, dass er Krankenhauskosten erzeugte, er hatte es sich auch noch gewagt einen weiteren Schaden dabei anzurichten?
Zum ersten Mal, seitdem Billy wach geworden war, schoss ein undankbarer und verrotteter Gedanke durch seinen Geist.
Vielleicht wäre es besser gewesen, wäre er gestorben.

Er nahm sich einen Moment um seine Gesichtszüge einzufrieren.
Wenn er eines musste, dann Ruby verschweigen wie er sich wirklich fühlte.
Er kanalisierte die Wut in sich und festigte den Griff um ihr Handgelenk.
Ihre Reaktion darauf war ein japsendes Einatmen der überschwänglichen Luft, ehe sie sich von ihm wegriss und danach bat, losgelassen zu werden.
Billy sah ihr weiterhin durchdringend in ihr grasgrünes Augenpaar, drückte ein weiteres Mal zu und lockerte seinen Griff dann augenblicklich.
Er wollte sie schließlich nicht verletzten, er wollte nur seinen Widerwillen mit ihr teilen.

Ruby stand umgehend auf, Blitze aus Ärgernis und Furcht durchpfählten sie ungefragt.
Ihr Herzschlag vereinte sich mit ihren zitternden Händen und ließen sie ihre unbedachte Handlung bereuen.
Sie war zu weit gegangen. Sie hatte einen Mann, der Wut und Zerwürfnis als sein Lebenselixier ansah, weitere Munition geliefert.
Sie nahm sich einen Moment, schloss die Augen und atmete tief durch.
Wenn Billy Hargrove ein grandioser Schauspieler war und es beherrschte wie kein anderer seine wahren Gefühle zu verbergen, so stand ihm Ruby in nichts nach.
Sie setzte ein straffes Lächeln auf, nickte ihm höflich zu und suchte das Weite.

Mit dem Zufallen der Zimmertür genehmigte sie sich ein leises Schluchzen, was vielmehr einem Ausdruck ihres Unbehagens glich, als irgendeine Art von Trauer. Und so schnell es auch gekommen war, so schnell verflüchtigte es sich in dem Moment, in dem sie von seiner Visage erlöst worden war.
Den Zweifeln in ihrem Herzen schenkte sie keinerlei Aufmerksamkeit mehr, ihre einzige Aufgabe bestand darin, ihre Drohung wahr zu machen.
Aus diesem Grund fischte sie den Zettel, den sie zuvor von Mrs Mayfield erhalten hatte aus der Tiefe ihrer Jeanstasche und machte sich zielstrebig auf den Weg zu einer Telefonzelle.
Sie fand eine in einem Flur, der zur Palliativstation gehörte.
Ihr missfiel es wie kaum etwas anderes, das sie hier telefonieren musste.
Der Anblick der Menschen, ob jung oder alt war zu viel für ihr gütiges Herz.
Die Aussichtslosigkeit ihrer Krankheiten, mit denen die Patienten hier bestraft worden waren, schickte einen tiefeinhergehenden Kummer durch ihre Glieder. Als sie ein Kind erblickte, das nicht einmal sein drittes Lebensjahr bestritten hatte, wandte sie ihren Blick schnell ab und atmete tief durch.

Schneller als es jegliche Höflichkeit normalerweise zuließ, führte sie das Telefonat mit Susan und erzählte ihr von der Idee, Billy als vorübergehende Hilfskraft einzustellen. 
Sie erklärte ihr, dass es Billy's eigene Idee war, auszuhelfen und er sich somit seiner Schuld befreien wollte.
Und sie bat darum, Billy gegenüber Stillschweigen zu bewahren, wusste seine Stiefmutter doch wie von Gefühlsarmut geplagt ihr Stiefsohn war.
Ruby wunderte sich, dass Susan keinen Verdacht schöpfte.
Sie selbst kannte Billy erst seit wenigen Stunden und trotzdem wäre ihr nie im Traum eingefallen, dass es im Bereich des Möglichen lag, dass er selbstlos um Mitmachbereitschaft bat.

___

Der flüchtige Augenblick des Sommers weckte eine sengende Hitze in den Gefilden Hawkins und brachte eine gar erstickende Wärme in das klinische Weiß des Krankenhauses.
Billy Hargrove saß im Schneidersitz auf den ungewaschenen Laken seines blutigen Bettes und drückte auf die eigentlich verheilte Wunde seines linken Handgelenks.
Das frischte Blut trat in Übelkeitserregenden Wellen heraus, mal tröpfelte es, mal wurde es blockiert durch die trocken gewordene Hautschicht, mit der die klaffende Wunde im Heilungsprozess gewesen war.

Seine Lippen waren zu einem Strich aus Schmerz und Bedauern zusammengepresst.
Sich selbst zu verstümmeln war nichts, was er nicht schon getan hätte und trotzdem etwas, das ihm zutiefst missfiel.
Aber solange er offene Wunden bei sich trug, so lange würde er verschont werden und müsste nicht als armseliger Praktikant dreckigen Viechern aus der Patsche helfen.
Zu seiner Verwunderung hatte ihn Ruby ein weiteres Mal besucht.
Im Schlepptau hatte sie ein überdimensional großes Poloshirt, das er bei der Arbeit tragen sollte.

Abgesehen von dem widerwertigen Violett empfand er es auch als bodenlose Frechheit in einem solchen Zelt seine Arbeit verrichten zu müssen.
Wenn er schon entlaufenen und verunglückten Tieren half, dann wollte er das wenigstens in seiner eigenen Kleidung.
In einem der Tanktops, die seine durchtrainierten Arme zeigten oder eines seiner engen Hemden, die ebenso von seinen Muskeln schwärmten.
Auf diese Weise hätte er sich vielleicht die ein oder andere aufgelöste Hausfrau nehmen können und wäre wenigstens ein paar Stunden auf seine Kosten zu gekommen.

Mit seiner Theatralik und der offenen Wunde schaffte er es ganze drei Tage lang, nicht entlassen zu werden. Die Infektionsgefahr war einfach zu hoch nach den vielen Ästen und Dornen, die ihn beim Aufprall verletzt hatten.
Am vierten Tag stand ein anderer Chefarzt im Dienst. Dieser schickte ihn mitsamt eines Rezepts für schmutzresistente Pflaster nach Hause.
Am Empfang auf seinen Vater wartend erfuhr er, dass der Oberarzt in Kriegsgebieten eingesetzt worden war.
Das erklärte, wieso er ihn nicht mit dieser Art von lapidaren Wunden dort behalten wollte.

Die Autofahrt mit Neil war überraschenderweise ereignislos.
Sein Vater erkundigte sich sogar über seinen Gesundheitsstand und nickte verständlich als Billy ihm zusicherte, dass alles wieder in bester Ordnung war.
Seine geprellten Rippen und der eingegipste Arm sprachen zwar andere Sprachen, aber es interessierte seinen Erzeuger ohnehin nicht.
Der weitere Verlauf der Fahrt verlief vom Schweigen geplagt. Nur ein einziges Mal sprach Neil noch einmal mit ihm.
Indem er fragte, ob Ruby eine seiner Schlampen sei, denn sie käme nicht so rüber.
Billy verneinte dies und im stillen Inneren dachte er, dass sie viel schlimmer war.
Sie war ein Gutmensch.

Zuhause angekommen empfing ihn Susan mit einer zärtlichen Umarmung, der er sich aufgrund seiner Eingeschränktheit nicht entziehen konnte.
Billy würde es nie zugeben, aber die zarten Arme, die sich von Besorgnis betrübt um seine Mitte schlossen hatten etwas Wärmendes an sich.
Was jetzt noch fehlte war die kleine Tatsache, dass ihr Haar nicht flammend Rot sein durfte, sondern Gold wie Weizen.
Und sie durfte keine Hure sein, die auf den Namen Susan hörte und sich seinen Vater an den Hals geschmissen hatte, als noch die Möglichkeit bestand, dass seine Mutter zurückkehrte.
Er klopfte ihr ungelenk auf den Rücken und fand sich im nächsten Moment befreit aus ihrem Klammergriff inmitten ihres Flures wieder.

Ausnahmsweise war es ihm gestattet das gemeinsame Abendessen ausfallen zu lassen.
Aus diesem Grund lag er nun in einer unmöglichen Position, seinem verbundenen Arm geschuldet, auf seinem Bett und starrte gen betonierten Zimmerdecke.
Er war froh und erleichtert darüber, nicht unten sitzen und eintönige Gespräche führen zu müssen.
Nach der Fahrt mit Neil und der Begegnung mit Susan hatte er ohnehin keinen Nerv mehr dafür, sich auch noch seiner lästigen Stiefschwester zu stellen.
Und obwohl es ihm eigentlich nicht egaler hätte sein können, fragt er sich kurz, ob Neil Max zu Schule gefahren hatte oder ob sie den Bus hatte nehmen müssen.
Die Vorstellung, wie sie mit seinem Vater in seinem Wagen saß und schweigend zur Schule fuhr, ließ seine Gedanken weiter zu seinem Camaro wandern.
Der jetzt mit einem Totalschaden auf einem unbekannten Schrottplatz versauerte und nunmehr nicht mehr Teil seines Lebens war.

Diese Gewissheit brachte ihn dazu, das erste Mal seit seine Mutter von ihnen gegangen war zu Weinen.
Und dieses Weinen hatte keine Ähnlichkeit mit den Heulkrämpfen, die er als Kind durch die ersten Schläge seines Vaters erlitten hatte. Sieses Weinen war ehrlich und von Trauer begleitet.
Sein Wagen war ihm die letzten Jahre mentale Stütze, Fortbewegungsmittel in Richtung Freiheit und ganzer Stolz in einem gewesen.
Manche Menschen hingen an ihren Tieren oder an einem Erbstück, er eben an seinem Camaro.
Wütend und doch mehr von der Verzweiflung geplagt, prügelte er mit der gesunden Hand auf die Matratze ein.
So lange, bis er in einem unbefriedigenden Dämmerschlaf versank, von dem er erst wach wurde, als das Telefon schrill ertönte.

Es brauchte seine Zeit, bis er aufgestanden und zum Haustelefon gehumpelt war.
Inmitten seines lächerlichen Voranschreiten hatte er eigentlich damit gerechnet und gleichzeitig gehofft, dass es aufhörte zu klingeln, noch bevor er ankam.
Dem war leider nicht so und genauso wenig erlöste ihn einer der anderen Bewohner des Hauses, indem der Hörer eine Etage weiter unten abgenommen wurde.
Billy kam nicht dazu sich zu wundern, wo der Rest der Familie abgeblieben war, denn er hatte das unliebsam klingelnde Telefon erreicht.
Als er abnahm fragte er sich noch, ob sich einer von Max's hochgradig krüppeligen Freunden tatsächlich traute, hier anzurufen. Die freundliche Stimme Ruby's belehrte ihn eines Besseren.

»Hi Billy, ich hoffe dir geht es besser und dein Arm verheilt gut. Ich rate dir dazu, das Thema mit der Selbstbefriedigung noch etwas nach hinten zu verschieben. Aber es gibt sicherlich das ein oder andere Blondchen, dass diesen Job gerne erfüllt.«, säuselte sie süffisant.
Billy hätte beinahe das Telefon fallen lassen, bekam es aber im letzten Moment noch an der Schnur zu greifen und zog es wieder an seine Ohrmuschel.
Dieses Weibsstück litt an einer fortgeschrittenen Schizophrenie. Anders konnte er sich nicht erklären, wie sie zwischen einem krankhaften Gutmensch und einem spottenden Miststück wechseln konnte wie sein Vater das allabendliche Fernsehprogramm.

»Ich wollte dir nur Bescheid geben, dass ich dich morgen gegen zehn abhole. Das beißt sich auch nicht mit deinem Ferienjob, wie ich hörte. Du könntest ja ohnehin niemanden retten und bist vorerst beurlaubt.«, erklärte sie ihm gespielt höflich.
Billy machte sich nicht die Mühe zu antworten, auf seiner Zunge lag eh nichts außer nicht jugendfreien Silben und Flüche, die selbst dem barmherzigsten Menschen das Fürchten lernen konnten.
Stattdessen stieß er das Telefon zurück in seine Halterung und knurre bedrohlich auf.
Am liebsten hätte er gegen die Wand geschlagen, aber das konnte er weder dem Putz noch seiner einzig brauchbaren Hand antun.
Und zu seiner Ärgernis gesellte sich etwas weitaus Untypischeres.
Belustigung
Eines wusste er: Mit Ruby würde ihm nicht so schnell langweilig werden.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro