"Jungkook war da." Mit großen Kulleraugen schaue ich Jimin an.

Dieser stöhnt genervt auf. "Na ganz toll, danke für nichts, Schicksal." Leicht schüttelt er mit dem Kopf.

"Er hat gesagt, dass er mich wunderschön findet. Beziehungsweise geschrieben. Auf einen kleinen Zettel."

In meinem Bauch wird es warm bei der Erinnerung daran.

"Uuuh, und dann?" Hellhörig lehnt Jimin sich weiter in meine Richtung. Gespannt sieht er mich aus funkelnden Augen an.

"Eventuell habe ich ihn ein bisschen provoziert, er hat mich gegen die Wand gedrückt, bis unser Dozent ihn in die Flucht getrieben hat."

Mein Blick wendet sich zu Namjoon.
"Stell dir vor, unser Dozent in praktischer Kunst ist einfach mal Jungkooks Onkel!"

Leicht raufe ich mir durch die Haare, lasse mich wie ein Seestern auf den Rücken fallen.

Eine weitere Erinnerung blitzt durch meinen Kopf, sofort setze ich mich wieder kerzengerade hin. "Und Mr.Kim hat gesagt, dass Jungkook schwul wäre!"

Nun vollkommen mit den Nerven am Ende lasse ich mich wieder auf den Rücken fallen, rolle mich nahe meines Kissens zusammen.

Tapsende Schritte sind zu hören, bevor sich ein warmer Körper hinter mich schmiegt und mich festhält.

"Lass dir bitte, bitte, bitte nicht wehtun, Bebi", sanft streicht er  mir durch die Haare, was mich schläfrig die Augen schließen lässt.

"Ich will nicht mehr Jimin, warum kann ich nicht in jemand weniger anstrengendes und nervenaufreibendes verliebt sein? Dann wäre alles so viel einfacher", jammere ich leise in mein Kissen.

"Man kann sich nunmal nicht aussuchen, in wen man sich verliebt. Du kannst jetzt nur gucken, ob du dich weiter damit quälst oder versuchst damit abzuschließen", haucht er besänftigend in mein Ohr.

"Hast du eigentlich schon mit Namjoon geredet, war er sauer?", wechsle ich schließlich das Thema, ich möchte nicht mehr über Jungkook nachdenken.

"Ja, hab ich und nein, er ist nicht sauer. Ein bisschen beleidigt vielleicht. Aber er wäre bestimmt um einiges besänftigter, wenn du ihn auch küssen würdest."