𝓈𝓊𝓂𝓂ℯ𝓇 ¹⁹⁸⁷ || seongsang os
Ja also... hallo👉👈
Ich glaub... ich hab mich laaaange nicht mehr gemeldet und nicht einmal etwas zum 1st Anniversary von Ateez House hochgeladen >:(
böses me, ganz ganz pöse :'(
und das tut mir wirklich SO UNENDLICH LEID ISTG- aber ich hatte keine Motivation... und keine Ideen... und hab's vielleicht auch ein bisschen vergessen und vernachlässigt... I'm really sorry for that.
Ich möchte ab jetzt wieder versuchen öfter zu updaten, damit es mit Ateez House auch mal weiter geht :)
Als Entschädigung bekommt ihr hier einen 5000 Wörter Seongsang OS, der gleichzeitig auch als Teil des Geburtstagsgeschenks für meine Girlfriend fungiert xD
Ich hoffe es gefällt euch :3
Und einen besonderen Dank an Dieter Tillmann (OK ISTG GENAU ALS ICH DAS GESCHRIEBEN HAB KAM YELLOW VON YOH KAMIYAMA AUF SHUFFLE WTF), dass sie die Story gegengelesen hat xD
In der brütenden Sonne saß ich auf einem ebenso heißen Stein mitten in der knallenden Sonne. Meine Mutter hätte mich jetzt schon längst hysterisch dafür angemault und mich aus der Hautkrebsquelle gezogen. Wahrscheinlich hätte sie mich dann sogar noch schön dick mit Sonnenmilch eingecremt, so als wenn ich ein kleines, hilfloses Kind wäre. Aber sie war nicht hier.
Nein, denn meine Eltern hatten mich für drei Wochen hier zurückgelassen. In einem Sommercamp, ohne dass ich vorher davon wusste. Man kann sich vorstellen wie einverstanden und erfreut ich darüber war, richtig? Ich dachte wir würden meine Großmutter in Camden besuchen gehen, besonders nachdem ich das Schild mit der Aufschrift "Willkommen in South Carolina" am Highwayrand sah, war ich mir ziemlich sicher, dass ich meinen Eltern trauen könnte. Doch kurz nach Columbia fuhren sie nicht mehr wie gewohnt. Es wär ein anderer Weg als der zu meiner Großmutter. Mein Vater meinte nur dazu, dass es eine Umleitung gäbe.
Von wegen, sie schmissen mich einfach hier raus, und meine Sachen auch fast hinterher. Hier waren Hütten und ein See, und weit und breit nicht Omas Apfelkuchen. Ihre Begründung war, ich solle endlich ein paar soziale Kontakte knüpfen und Freunde finden, beziehungsweise wenigstens lernen, wie das denn funktioniere. Schön, und wofür? Wofür sollte ich denn bitte soziale Kontakte aufbauen? In meinem Zimmer ging es mir immer blendend, besser als beispielsweise in der Schule, oder gerade im Moment hier. Auch wenn mir der Stein lieber war, als mit jemandem zu reden.
Allerdings konnte ich an der Situation nun auch nichts mehr ändern, denn die Beiden waren schon lange fort. In ihren Ferien - von mir. Dass sie ihr einziges Kind so behandeln und es loswerden wollen, ist einfach unverzeihlich. Warum haben sie mich dann überhaupt adoptiert? Was dachten die denn, was mit mir als einziger Asiate in einem Camp voller pubertierenden Jungen passieren würde?
T-Ö-T-E-N werden die mich, da war ich mir ganz sicher. Ich konnte nur hoffen, dass sie sich nur auf ihre hirnlosen rassistischen Witze beschränken würden und nicht einen auf "Höhö, Chinese im Karton und dein Kopf ins Klo" machten, sondern mich einfach in Ruhe ließen. Das hoffte ich wirklich...
,,Yesang?", ertönte eine Frauenstimme hinter mir, zu welcher ich mich mit entgeistertem Gesichtsausdruck drehte. ,,Yeosang", berichtigte ich sie. ,,Oh, entschuldige. Hab' es mir wohl falsch aufgeschrieben", erklärte sie lachend. Für meinen Geschmack wirkte sie etwas zu ausgelassen und locker, mit einer lauten dominanten Stimme, die mir in den Ohren klirrte. Zwar war ich jetzt bereits genervt von ihr, doch ließ ich mir das nicht anmerken, sondern nickte nur.
,,Dann will ich dich mal rumführen und dir die Hütte zeigen, in der du die nächsten Wochen bleiben wirst", schlug sie lächelnd vor und ging mit ihrem Klemmbrett vor der Brust voran. Nun musste ich mich letztendlich doch von meinem gemütlichen Stein erheben. Schade eigentlich, wir haben echt gut zusammengepasst. Wäre gerne mit ihm verschmolzen.
Immerhin zeigte die Frau mir jetzt das Campgelände. Es lag alles unmittelbar am Ufer des Sees, um welchen viele Bäume standen. Nur hier wo das Camp war, waren keine. Schließlich fand ich dann auch noch heraus, dass der Name der Betreuerin Marina lautete, als sie mich endlich zu meiner Hütte brachte. ,,Also du kommst hier unter", begann sie stets freundlich zu erklären, ,,Das ist das Zimmer der 16 bis 18 Jährigen, also nicht sehr voll, aber du hast schon vier Mitbewohner: Carl, Leo, Freddie und Seonghwa."
Bei dem letzten Namen wurde ich hellhörig. Der Name war definitiv koreanisch, da war ich mir sehr sicher. Und sofort wurde mir heiterer zu mute. Wenigstens war ich nicht mehr der einzige Asiate hier, nicht einmal Koreaner. Aber was, wenn der auch ein Arschloch wäre und mich trotzdem mobben würde? Was wäre, wenn-
Marina öffnete in den Millisekunden, in denen ich abwesend nachgedacht hatte, die Tür und trat ein. Mit einem Lächeln und einer Handbewegung winkte sie mich herein. Der Raum war leer.
,,Die Jungs sind bestimmt schwimmen, oder im Wald", meinte sie, ,,Pack' erstmal aus und komm gerne zu mir nach vorne, wenn du noch niemanden zum Unterhalten gefunden haben solltest. Heute Abend stell ich dich dann richtig vor!"
Danach verschwand sie.
Träge ließ ich meine Tasche auf ein nicht bezogenes Bett nieder und begann meine Kleidung in die Kisten, die darunter standen, zu verteilen. Dabei ließ ich mir extra lange Zeit, weil ich schlichtweg so lange wie nur möglich alleine bleiben wollte. Doch dauerte das Auspacken und Bettbeziehen gar nicht so lange, weshalb ich alsbald nach einer neuen Beschäftigung suchen musste.
Aber plötzlich wurde ich in meinem Denkprozess unterbrochen, als ein Typ aufeinmal lachend durch die Tür gestürmt kam, und diese auch direkt hinter sich zu schlug. Seine Klamotten waren völlig durchnässt und es tropfte auf den Boden, wo sich eine kleine Pfütze um seine Füße bildete. Atemlos hockte er sich, immer noch zwischendurch lachend, auf den Boden und versuchte seine Atmung wieder unter Kontrolle zu kriegen. Als das geschafft war, sprang der Kerl auf und lugte grinsend durch das kleine Fenster neben der Tür.
Verwirrt beobachtete ich ihn stumm bei seinem Tun. Er schien mich gar nicht zu bemerken.
,,Was zur Hölle tust du da eigentlich?", gab ich dann doch schnippisch von mir. Sofort schnellte sein Blick in meine Richtung und er schrie schockiert auf. Da bemerkte ich, dass es sich um den Asiaten handelte. Schräg schaute ich ihn an, nachdem sein Schrei abgeklungen war und er dastand und lachte.
,,Was erschreckst du mich denn so?!", lachte er erleichtert und hielt mir kurz darauf seine Hand hin, die ich annahm, ,,Du bist wohl neu hier. Ich bin-"
,,Seonghwa", unterbrach ich ihn. Kurz war er sich unsicher, wie er reagieren sollte, fing dann aber doch wieder an zu lächeln. ,,Genau. Und du bist?", fragte er mich freundlich. ,,Yeosang", antwortete ich stumpf.
Seine Augen blitzten auf. ,,Du bist auch Koreaner?", wollte er wissen. Ich nickte wahrheitsgemäß. Da bildete sich noch ein viel breiteres Grinsen auf seinem Gesicht. ,,Das ist ja voll cool!", freute er sich, ,,Ich hab' noch nie einen Koreaner getroffen, der nicht aus meiner Familie kommt!"
Ein mildes Schmunzeln schlich sich auf meine Lippen. ,,Ich auch noch nicht."
,,Woah, was für eine Ehre", Seonghwa grinste mich an und wich dann von mir ab, um sich zu seinem Bett zu begeben.
Seines war schräg gegenüber von meinem, auf welches ich mich nun wieder legte. Seonghwa dagegen kramte in seiner Kiste nach einem T-Shirt. Als er eines gefunden hatte entledigte er sich prompt dem nassen Shirt und legte seinen perfekten Oberkörper offen. Also ich weiß nicht, ob er perfekt war, aber so viele männliche Oberkörper in meinem Alter hatte ich noch nicht gesehen. Naja, aber weibliche auch nicht.
Unerwartet zog sich alles in mir zusammen, worüber ich selber so erschrocken war, dass ich peinlich berührt an die Decke hoch starrte und weiterhin so verkrampft einfach da lag. Was ist da gerade passiert?
Seonghwa schien mein komisches Verhalten zu bemerken und lief, immernoch unbekleidet, auf mein Bett zu und setzte sich. Trotz der sommerlichen Temperaturen konnte ich die Wärme die sein Körper ausstrahlte nun direkt neben mir spüren. ,,Alles okay bei dir?", fragte er besorgt und ich nickte hektisch. Er legte seinen Kopf schief und schaute mich an. ,,Du siehst so blass aus", meinte er und legte mir im nächsten Moment seine Hand auf die Stirn, ,,Aber Fieber hast du nicht."
Augenblicklich verkrampfte ich mich noch mehr und meine Augen selbst weiteten sich ebenfalls. Nur mit Mühe konnte ich verhindern auffällig stark zu atmen und zwang mir ein Lächeln auf, dass möglichst natürlich aussah. ,,Mir geht's gut", presste ich irgendwie heraus. Stutzig schaute Seonghwa mich darauf an, seine Hand lag immernoch auf meiner Stirn. ,,Sicher?", fragte er. Ich nickte erneut, worauf er einmal durch meine Haare wuschelte und sich wieder erhob, um nun endlich sein T-Shirt überzustreifen.
Einen Moment lang blieb er ohne etwas zu sagen vor meinem Bett stehen, bevor er seufzte und mich lächelnd anschaute. ,,Willst du mit nach draußen?"
Überfordert sah ich ihn an. ,,Also du musst nicht, wenn du nicht möchtest, also-"
,,Ja!", antwortete ich dann doch schnell und setzte mich auf, vielleicht etwas zu stürmisch. Etwas überrascht sah er mich nämlich an, so als wenn er nicht gedacht hätte, dass ich überhaupt so laut sprechen könnte. Schnell räusperte ich mich und meidete unsicher seinen Blick. ,,Ich meine gerne. Aber ich kenne mich hier noch nicht so gut aus...", gab ich zu. Schmunzelnd schaute er mich wieder mit schiefgelegtem Kopf an und fing an zu grinsen. ,,Dann zeig ich dir eben alles!", schlug er vor und wies mir an ihm zu folgen.
Später, es war bereits Abend und die Sonne begann langsam unterzugehen, begaben wir uns zu der Feuerstelle, an welcher jeden Abend ein Lagerfeuer entzündet wurde und gemeinsam gegessen wurde. Den ganzen restlichen Nachmittag hatte Seonghwa mir alles gezeigt und mir viele Geschichten zu einzelnen Dingen hier erzählt. Es stellte sich heraus, dass er ein Jahr älter war als ich, also bereits 17 Jahre alt. Außerdem kam er schon seit seinem 12. Lebensjahr jedes Jahr in dieses Camp und kannte daher die Betreuer und andere, die seit Jahren herkamen, sehr gut.
Es war sehr witzig mit ihm zu sprechen und ich fühlte mich auch überhaupt nicht unwohl dabei, wie es sonst der Fall war, wenn ich mit Gleichaltrigen sprach. Mit dem was er sagte und was er tat brachte er mich einfach zum lachen und ich konnte gar nicht darüber nachdenken, irgendwas falsch zu machen. Ich fand es einfach schön meine Zeit mit ihm zu verbringen. Deshalb zögerte ich auch nicht damit mich beim Lagerfeuer neben ihn zu setzen, was ihm selbst wohl auch nichts auszumachen schien. Anstatt etwas zu sagen, schaute er mich mit einem niedlichen Grinsen an, welches bis zu seinen Augen hoch reichte und er sie zusammenkniff. Darauf erwiderte ich ein Lächeln und widmete dann meine Aufmerksamkeit der Betreuerin von vorher, die gerade eingetroffen war.
,,Also meine Lieben, wie war denn euer Tag?", fragte sie motiviert. Plötzlich begannen alle Kinder wie wild zu jubeln und mit ihren Füßen auf dem Boden herumzutrampeln. ,,Du musst mitmachen, wenn dein Tag gut war!", erklärte Seonghwa mir mit lauter Stimme, damit ich ihn auch verstand. Kurz musste ich realisieren, was er meinte, doch dann stimmte ich mit bei dem Trampeln ein. Gerade als ich auch einen kleinen Jubelschrei ausstoßen wollte verstummten Alle wieder, doch ich konnte es nicht mehr aufhalten. Also ertönte ein abgeschnittes und abgebrochendes "Woah", das die Aufmerksamkeit auf mich zog und mich plötzlich jeder ansah. Am liebsten wäre ich im Erdboden versunken und zog bereits meine Schultern hoch, um mich so klein wie möglich zu machen.
Doch dann fingen sie alle freudig an zu lachen, und es fühlte sich nicht an, als würde ich ausgelacht werden. ,,Da war jemand wohl zu langsam, aber das Geräusch war echt lustig", lachte ein Junge mir entgegen, ungefähr im selben Alter wie ich. Verlegen lächelte ich und versuchte irgendwie aus der Situation herauszukommen und drehte mich zur anderen Seite, wo mir direkt wieder Seonghwas Grinsen entgegen scheinte. Überfordert schaute ich einfach nach vorne auf das Feuer und sagte nichts.
,,Bist du schüchtern?", fragte Seonghwa mich schmunzelnd, worauf er mich leicht in den Schwitzkasten zog und durch meine Haare wuschelte. Angestrengt versuchte ich mich zu befreien und schaffte es schließlich mit einem lauten Seufzen. Kurzerhand boxte ich ihm gegen den Oberarm und zog eine herausfordernde Schnute, welche er, mich dabei blöd angrinsend, nachmachte und wir uns schließlich darin battelten, wer sein Kinn und Kopf höher herausstrecken kann, bis Seonghwa letztendlich sein Gleichgewicht auf dem Holzstamm, der uns als Bank diente, verlor und umkippte, mich aber ebenfalls mit zur Seite zog. Lachend lagen wir auf dem Boden und waren halb ineinander verknotet.
Insgesamt war dieser Tag wirklich der beste Tag seit langem.
Sogar die Tatsache, dass ich so gesagt ausgesetzt wurde, rückte vollkommen in den Hintergrund.
Und die Tage wurden einfach immer besser. Jeden Tag hatte ich eine unglaublich tolle Zeit, sodass die ersten zwei Wochen schon bald wie im Flug vergangen waren. Immer bei mir war Seonghwa, der es nie langweilig werden ließ und mich stets für neue Dinge begeistern konnte. Einen Nachmittag waren wir Kanufahren und ich hatte unglaubliche Angst davor, aber er meinte, dass mir nichts passieren könnte und dass er so oder so da wäre. Im Endeffekt ist er im Wasser gelandet und ich konnte ihn auslachen - bis er mich dann auch ins Wasser gezogen hat und alles einfach in einer riesigen Wasserschlacht mit bestimmt zehn Leuten ausartete.
Oft, beziehungsweise eigentlich jeden Abend saßen wir beide noch auf einem Bett von uns und lasen uns gegenseitig einen Comic mit extra stark gestikulierten Ausdrücken vor, damit es etwas amüsanter war. Nach meiner ersten Woche waren Carl und Freddie nämlich abgereist und Leo schlief sowieso wie ein Stein, den störte das nicht. Also störten wir keinen, wenn wir bis spät in die Nacht nur redeten und lachten.
Am Dienstagmorgen wachte ich wie immer von den Sonnenstrahlen, die durch das Fenster meine Augen trafen, auf. Nun blieben mir nur noch genau sieben Tage bevor meine Eltern mich wieder abholen würden und das hier alles wieder vorbei sein würde. Die ganze schöne Zeit, wäre nur noch eine Erinnerung und ich würde mich wieder in meinem Zimmer zurückziehen. Am liebsten würde ich Seonghwa einfach eine Hundehütte vor unserem Haus bauen und ihn da einziehen lassen, damit mein bester Freund immernoch bei mir bleiben würde, aber damit wäre er bestimmt nicht einverstanden.
Nun doch schlecht gelaunt schloss ich meine Augen und drehte mich schwer seufzend auf die andere Seite und wollte noch ein bisschen schlafen. Aufeinmal spürte ich einen kurzen warmen Luftzug auf meiner Haut. Erschrocken zuckte ich zusammen und öffnete meine Augen, welche sich sofort weiteten.
Unmittelbar vor meinem Gesicht lag das von Seonghwa, friedlich schlafend. Panik kam in mir hoch. Wieso lag er in meinem Bett und schlief hier? Und... hatte einen Arm um mich gelegt?
Die Situation war mir unangenehm. Ich wusste nicht wie ich reagieren oder handeln sollte. Dennoch konnte ich nicht leugnen wie unglaublich süß er gerade aussah. Seine Haare waren zerzaust, um seine Augen hatten sich kleine Fältchen gebildet und sein Mund war einen winzigen Spalt geöffnet. Er ähnelte einem süßen Bären.
Letztendlich beschloss ich mich wieder auf die andere Seite zu drehen, damit ich ihn nicht weiterhin ansah. Röte stieg mir ins Gesicht, obwohl gar nichts passiert war. Ich hatte ein wenig Angst vor Seonghwas Reaktion, wenn er aufwachen würde. Wird er sauer sein? Wird es ihm peinlich sein? Wird er vielleicht nicht mehr mit mir sprechen wollen?
Gleichzeitig versuchte ich mir einzureden, dass ich mir zu viele Gedanken machen würde und er es später wahrscheinlich sogar locker nehmen würde. Aber diese Ungewissheit und das Überdramatisieren meines Gehirns sorgten dafür, dass ich förmlich drohte durchzudrehen.
Gerade als sich meine Atmung vor lauter Panik verstärkte, spürte ich plötzlich etwas, das sich um meinen Bauch schlang, und vernahm ein verschlafenes Raunen hinter mir. Sofort hielt ich meinen Atem an und schaute an mir herunter auf den Arm an meiner Taille. Nervös schluckte ich und war nun mehr überfordert. ,,Du bist warm", nuschelte er gegen meinen Rücken. Überrascht zog ich die Luft ein.
Er war wach? Seit wann? Und besonders: Er war die ganze Zeit wach, und es machte ihm nichts aus?
Erneut kam ein Raunen von ihm und nun kuschelte er sich noch mehr an mich. ,,Und du bist gemütlich", führte er seine Aussage weiter aus. Ich wusste nicht was ich sagen sollte, also lachte ich nur peinlich berührt und bewegte mich immernoch nicht. Er atmete scharf an meinem Rücken ein. ,,Und riechen tust du auch gut."
Aufeinmal ertönte das Schlagen von Metall von draußen, was die Aufforderung zum Aufstehen signalisierte. Deshalb sprang ich erschrocken auf und löste mich somit aus Seonghwas Umarmung. Immernoch etwas unbeholfen schaute ich zu ihm. Er sah mich noch kurz, ich bildete mir etwas Enttäuschung in seinem Blick ein, an und erhob sich dann ebenfalls. Mit einem lauten Gähnen bewegte er sich auf das Waschbecken zu. Da ich mir auch die Zähne putzen musste, lief ich ihm hinterher. Letztendlich standen wir beide dort und sprachen nicht. Doch um die Stimmung aufzulockern tippte er mich mit seiner Schulter an, und lächelte mich mit der Zahnbürste im Mund an, weshalb auch ich lachen musste.
Die nächsten Tage verliefen wie gewohnt. Nichts hatte sich geändert und keiner von uns verhielt sich irgendwie anders. Wir blieben stets nachts lange auf, hatten Spaß und lachten gemeinsam. Somit kam das Ende auch immer näher und es war bereits mein letzter kompletter Tag im Camp. Morgen Mittag würde ich abgeholt werden und alles wäre wieder vorbei. Dementsprechend war ich auch relativ schlecht gelaunt und saß schon morgens betrübt auf dem Baumstamm bei dem ausgebrannten Lagerfeuer und starrte lustlos auf die Feuerstelle.
,,Ey, kein Trübsal blasen!", meinte jemand hinter mir. Sofort drehte ich mich zu ihm um und begann zu lächeln, als ich Seonghwa erkannte, doch es schwindete gleich wieder zu meinem unzufriedenen Gesichtsausdruck. ,,Aber ich will nicht, dass ich Morgen schon wieder gehen muss. Du bist auch noch zwei Wochen hier...", gab ich schmollend zu. Verständnisvoll klopfte er mir auf die Schulter und setze sich neben mich. ,,Und was wäre, wenn du deine Eltern anrufst und ihnen sagst, dass du noch länger bleiben möchtest?", schlug er vor. Seufzend schaute ich ihn an. ,,Ich weiß nicht wie ich sie erreichen soll. Und der Weg nach Hause ist zu weit, als dass sie mir das Morgen erlauben würden", widersprach ich nur und lehnte mich traurig an Seonghwas Schulter.
Entschlossen schnalzte er und klatschte in seine Hände, bevor er einfach aufsprang, und ich fast mein Gleichgewicht verlor. ,,Immerhin sollte dein letzter Tag doch nicht so langweilig werden!", beschloss er kurzerhand. Und ohne dass ich etwas erwidern konnte, zog er mich auf die Beine und mich dann hinter sich her. ,,W-wo willst du hin?", stotterte ich überrascht, aber bekam keine richtige Antwort.
Wir gingen durch den anliegenden Wald, in dem wir schon viele Stunden bei Campaktivitäten oder in unserer Freizeit verbracht hatten. Also ebenfalls Erinnerungen an eine schöne Zeit, die bald vorbei sein wird. Erinnerungen an den ersten und einzigen richtigen Freund den ich je hatte. Es ärgerte mich so sehr und ich wusste nicht was ich dagegen tun konnte. Ich wollte nicht auf Wiedersehen sagen, aber morgen würden meine Eltern mich wohl oder übel wieder mitnehmen. So sehr wie ich mich am Anfang auch dagegen gesträubt hatte und meinte ich wolle für nichts auf dieser Welt hier bleiben, würde ich nun für nichts mehr hier weg wollen und am liebsten den Sommer niemals enden lassen.
Besonders, dass ich Seonghwa wahrscheinlich nie wiedersehen würde, machte mich am meisten traurig.
,,Wir sind fast da", meinte er plötzlich und riss mich damit aus meinen Gedanken. Die ganze Zeit hatte er mich an seiner Hand durch den Wald geführt, fern ab von den Plätzen an denen wir sonst waren. Hier war das Gebüsch viel dichter und es war schon fast gruselig dunkel um uns herum. Doch irgendwann, nachdem wir uns durch eine Wand von Büschen gekämpft hatten, kamen wir an eine hellere Stelle. Sie war wirklich sehr klein und bestand nur aus einem etwas größeren Tümpel, der durch einen Wasserstrahl breiten Wasserfall genährt wurde. ,,Der Teich entsteht durch einen Bach, der sich vom See abgespeist hat und sich hier letztendlich sammelt", erklärte Seonghwa mir, als er auf einem kleinen Felsbrocken gesprungen war.
Kurz darauf reichte er mir wieder seine Hand, damit ich hinterher kam. Der Schritt von dem Wall zum Stein war nur gering, trotzdem traute ich mich nicht wirklich und zögerte. Genervt seufzte Seonghwa auf und griff einfach nach meinem Arm und riss mich zu ihm. Erschrocken schrie ich auf und klammerte mich haltsuchend an seine Schultern. Seonghwa lachte nur belustigt und drückte mich an meiner Hüfte etwas von ihm weg. ,,Ist doch alles gut gegangen", neckte er mich.
Verärgert schlug ich gegen seine Brust. ,,Nicht witzig!", maulte ich ihn an und stieß ihn von mir weg. Dabei hatte ich aber vergessen, dass wir noch auf dem Felsbrocken standen, und natürlich schubste ich ihn so stark, dass er den Halt verlor und hinunter fiel. Schmerzhaft lag er auf dem Sandboden und hielt sich den Kopf. Schockiert sah ich hinunter und sprang geistesgegenwärtig ebenfalls herunter. Panisch stürzte ich mich fast auf ihn. ,,SEONGHWA! GEHT'S DIR GUT?", winselte ich verzweifelt und sah nur nur den jammernden Jungen vor mir, ,,Sag was?! Bitte! Es tut mir leid, das wollte ich doch nicht!"
Überfordert griff ich nach seinen Handgelenken und wollte ihn nach oben ziehen. Doch plötzlich schlug er seine Augen auf und grinste mich verschmitzt an. Darauf packte er meine Unterarme, drehte uns und platzierte mich somit kurzerhand unter sich, sodass ich nicht mehr entkommen konnte. Angestrengt zappelte ich herum. ,,Lass' mich los, du Spast!", schnauzte ich ihn an, ,,Sofort!"
Er grinste nur weiter, bis ich schließlich aufgab.
,,Schön, dass du ruhig bist-"
,,Arschloch", unterbrach ich ihn frech, worauf er drohend seinen Körper noch stärker auf meinen drückte. ,,Sei still!", lachte er, ,,Ich wollte dir diesen Ort zeigen, weil es mein Lieblingsort hier ist. Ich hab' ihn noch nie jemandem gezeigt, nachdem ich ihn gefunden hatte. In all den Jahren, die ich schon im Camp verbracht habe, bin ich jedes Mal, wenn ich traurig war oder mal einfach Zeit für mich alleine brauchte, hierher gekommen. Aber weißt du was?"
Fordernd schaute er mich an. Ich schüttelte unsicher den Kopf. ,,Ich war jetzt schon länger nicht mehr hier", fuhr er fort, ,,Seit dem du hier warst nicht mehr. Oder habe ich irgendwann alleine gelassen?"
Erneut schüttelte ich den Kopf. Seonghwa war mir so nah, dass mein Herz einfach unkontrolliert und viel zu doll schlug. ,,U-und warum nicht?", wollte ich dann doch wissen. Lächelnd seufzte er und sah mir danach sanft in die Augen. ,,Weil ich kein einziges Mal traurig war und auch viel lieber meine Zeit mit dir verbringen wollte", antwortete er. Gerührt lächelte ich, meidete aber seinen Blick. ,,Weil ich dich wirklich sehr gerne mag, Yeosang. Ich glaube sogar... zu sehr..."
Verstehend weitete ich meine Augen und drehte rasch mein Gesicht wieder zu ihm. Unsere Blicke trafen sich sofort und ich merkte wie Seonghwa plötzlich viel angespannter war, als zuvor. Aber dennoch löste er sich nicht von mir, sondern schaute immernoch fokussiert in meine Augen. Ich war verwirrt. Was genau meinte er denn damit? Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass er möglicherweise genau das meinte, woran ich dachte, denn das war viel zu abwegig. Allerdings war die Situation nicht viel hilfreicher mich von dem Gegenteil zu überzeugen. Eigentlich fand ich die Idee auch gar nicht schlimm. Eigentlich fand ich sie sogar recht gut...
Nervös schluckte ich, doch löste nicht meinen Blick von ihm. Ebenso nervös schaute Seonghwa mich an, doch brach den Augenkontakt bald ab und stützte sich ab, um aufzustehen. ,,Es... tut mir leid", sprach er unsicher und mit einem traurigen Unterton in seiner Stimme, ,,Ich wollte dir das nur sagen bevor... bevor du gehst."
Nun schaute er mich wieder an, doch mit einem eher niedergeschlagenen Lächeln. Mein Gesichtsausdruck hatte sich versteinert und mein Herz pochte immernoch so unglaublich schnell.
Weil keine Reaktion von mir kam, seufzte Seonghwa verletzt und wollte sich gerade erheben. Doch noch während seiner Bewegung griff ich seinen Arm und sein Blick schnellte zurück. Ohne etwas zu sagen ließ ich meine Hand in seinen Nacken gleiten, streckte meinen Oberkörper ihm entgegen und zog seinen Kopf zu meinem, um meine Lippen auf seine zu legen. Kurz verharrten wir so, keiner bewegte sich. Doch wir beide hatten genießend die Augen geschlossen. Dann lösten wir uns sanft von einander und ein Lächeln schmückte unser beider Lippen.
Aufgeregt biss ich mir auf meine Unterlippe, was der Junge vor mir wohl als offensichtliches Zeichen vernahm und den Kuss wiederholte, aber mich diesmal dabei auf den Boden drückte und sich mit einem Arm neben mir abstützte. Ohne Widerrede erwiderte ich und plazierte meine Hände in seinen Haaren, wo sie sich festsetzten. Irgendwann begann er ebenfalls seine Zunge zu benutzen, wobei ich nicht gleich verstand was ich tun sollte, aber schon bald hatte ich das Prinzip verstanden. Also lagen wir einfach da und küssten uns auf dem weichen Sand.
Sanft strich Seonghwa an meiner Seite hinunter zu meiner Hüfte, an welcher er mich schließlich packte und uns einmal umdrehte, sodass ich nun auf ihm lag. Etwas überrascht löste ich mich von ihm und schaute ihn verwirrt an. Aber gleich darauf zog er mich an meiner Hüfte wieder zu sich hinauf und presste erneut seine Lippen auf meine, weshalb ich nun meine Arme neben seinen Kopf stemmen musste. Doch dieses Mal hielt er seine Hände an meinen Seiten und begann dann auch noch mit ihnen unter mein Shirt zu gehen, um über meine Haut streichen zu können.
Es kitzelte etwas, weshalb ich etwas kicherte, worauf Seonghwa in den Kuss lächelte und sich keuchend von mir löste, um sich aufzurichten. Als nächstes zog er mit einfach mein Shirt über den Kopf und fuhr mit seinen Händen über meinen Oberkörper. ,,Ich wollte das schon so lange tun", raunte er mir leise zu und begann dann, von meinem Bauch beginnend, sich über meine Brust bis zu meinem Hals hochzuküssen, wo er sich schließlich festsaugte. Das Gefühl, das er dabei hinterließ war so neu und unglaublich für mich, weshalb ich keuchend seinen Kopf näher an mich drückte, bis ich ihn auf einmal wieder von mir wegdrückte.
Verwirrt, aber trotzdem mit lustverschleiertem Blick, schaute er mich von unten an. Dann beugte ich mich hinunter zu seinem Hals, an dem ich begann ihn ebenfalls zu küssen und ein paar blaue Male hinterließ. Währenddessen machte er sich genau so an meinem Hals zu schaffen. Gleichzeitig versuchte ich dabei ihm sein Shirt auszusiehen, was dann schließlich auch irgendwie zu funktionieren schien, und ich es hinter uns schmeißen konnte und erneut unsere Lippen miteinander verbinden konnte.
Seonghwa hielt mich stets an meinen Hüften fest, legte sich dann aber doch wieder mit mir hin, worauf ich von ihm losließ und mit meinen Lippen begann von seinem Hals aus nach unten zu wandern. Sein Keuchen wurde immer lauter und ungeduldiger, also entschloss ich mich dazu seine Hose zu öffnen und meine Hand hinein fahren zu lassen. Langsam begann ich sein Glied zu massieren, rutschte dabei aber doch wieder nach oben, um ihn zu küssen.
Genießend stöhnte er in den Kuss und hielt sich an meinen Haaren fest, bis er sich schließlich mit einem lauten Raunen in meiner Hand ergoß. Stolz grinste ich, während er mich immernoch auszukostend küsste. Nachdem sich sein Orgasmus gelegt hatte, packte er mich wieder und sorgte dafür, dass ich wieder unter ihm lag. Wieder begann er meinen Hals zu küssen und versuchte nebenbei meine Hose zu öffnen und herunter zu ziehen. Als dies gelang, ließ er von mir ab, und ging an mir hinunter bis zu meinem Schritt.
Ungeduldig biss ich mir auf meine Unterlippe und winselte ungewollt. Wissend grinste er mich an. ,,Weißt du wie das ablaufen wird?", fragte er neugierig schmunzelnd. Prompt schüttelte ich den Kopf. ,,Aber ich vertraue dir", war das einzige was ich herausbringen konnte. Das ließ er sich nicht zweimal sagen und fing ungehindert damit an einen Finger nach dem anderen in mich zu schieben und mich somit zu dehnen. Überrascht keuchte ich auf und versuchte mich an dem Sand neben mir irgendwie festzuhalten, das natürlich nicht so ganz klappte.
Doch so schlimm war es gar nicht und letztlich entfernte Seonghwa seine Finger auch wieder, nur um sie dann mit seinem Glied zu ersetzen. Diesmal war der Schmerz allerdings größer, aber er tat es ganz sanft, sodass ich mich langsam daran gewöhnen konnte, bevor er dann anfing in mich zu stoßen. Keuchend stöhnte ich ihm entgegen, genau wie er mir. Automatisch hielt ich mich an seinen Unterarmen fest, da er seine Hände auf dem Boden abstützte. Mit der Zeit wurde er immer schneller, sodass ich gar nicht mehr klar denken konnte. Besonders nachdem er diesen einen Punkt in mir traf, war alles um mich herum einfach zweitrangig geworden. So gesehen war ich ein stöhnendes Wrack und ich spürte genau wie es Seonghwa zu gefallen schien.
Als ich letztendlich zwischen uns kam und auch er sich in mir ergoßen hatte, sackte er über mir zusammen und legte seinen Kopf auf meine Brust. Schwer atmend lagen wir nun da und versuchten unsere Atmung wieder unter Kontrolle zu bekommen. Einen Moment lang verharrten wir auch danach noch so, wobei ich mit Seonghwas Haaren spielte, die unmittelbar vor meinem Gesicht lagen.
Irgendwann schaute er dann auf und drückte mir einen Kuss auf, bevor er aufstand und in den kleinen Teich kletterte, um sich sauber zu machen. Ich folgte ihm schnell und stellte mich im Wasser zu ihm. ,,Das war schön", sagte er irgendwann und lächelte mich sanft an. Ich nickte nur peinlich berührt, lächelte dann aber auch. Neckend stupste er meine Schulter mit seiner an und grinste mich an. Als ich ihn darauf böse anschaute, kam er mir näher. ,,Du musst bei mir nicht schüchtern sein, Yeosang", versicherte er mir dann und legte seine Hand in meinen nacken. ,,Okay", erwiderte ich diesmal mit selbstbewusster Stimme und überbrückte die letzten Zentimeter zwischen unseren Lippen erneut.
Am Abend lagen wir wieder zusammen in einem Bett. Mittlerweile waren wir die einzigen in unserer Hütte, weil kein Neuer gekommen war und alle andere abgereist waren. Also würde uns keiner stören. Natürlich nutzten wir das, indem wir uns gelegentlich, eigentlich die meiste Zeit über, küssten oder mehr taten. In der restlichen Zeit sprachen wir über sinnlose Fragen und zugeflogenen Einfällen, die nur ins Leere verliefen und wir letztendlich darüber lachten.
Ich wünschte einfach, dass das, hier und jetzt, niemals aufhören würde.
Allerdings hatten wir am Ende so lange geredet, dass es draußen sogar schon hell wurde, womit unsere letzten Stunden gemeinsam begannen.
Nur schwerfällig und widerwillig packte ich meine Klammotten in meine Tasche. Seonghwa half mir selbstverständlich dabei, beziehungsweise behinderte er mich eher, weil er sich die ganze Zeit um meine Taille klammerte. ,,Ich will nicht, dass du gehst", jammerte er die ganze Zeit. ,,Ja, ich denn?", erwiderte ich, schon fast mit Tränen in den Augen. Darauf löste er sich von mir und nahm mein Gesicht vorsichtig in seine Hände. Wie werde ich seine Berührungen nur vermissen. Seinen süßen Blick und sein Lachen. Seine Anwesenheit und das wohlige Gefühl, das ich bei ihm immer hatte. Besonders schwer wurde es, weil ich mittlerweile endlich verstanden hatte, dass ich mich ihn Seonghwa verliebt hatte. In einen Jungen. Ebenfalls nicht hilfreich war, dass er es auch noch erwiderte. Und dazu noch, dass wir uns möglicherweise, oder eher höchstwahrscheinlich, nie wiedersehen werden. Letztendlich würden die Erfahrungen und Erlebnisse nur Teil eines wunderschönen und unvergesslichen Sommers für mich und für ihn bleiben.
Er lebte in North Carolina. Ich in Georgia. Das waren viel zu große Entfernungen, um sie regelmäßig zu überbrücken. Es lief schlichtweg einfach auf die Trennung hinaus. ,,Sei nicht so traurig. Ich mag dein Lächeln viel lieber", sprach er mir gut zu, worauf ich nur wieder schmollte. Seufzend kniff er mich leicht in die Wange. ,,Du sollst lächeln hab ich gesagt!", forderte er strenger. Ich konnte ihn aber einfach nicht ernst nehmen und lachte dann schließlich doch und brachte ihn somit auch zum Lächeln.
,,Wir bleiben mit Briefen in Kontakt, okay?", meinte er dann, als ich kurz davor war meine Tasche zuzumachen. Er nahm sich Zettel und Stift von seinem Bett, zerriss den Zettel in zwei Hälften und reichte mir einen. ,,Ich schreibe dir meine auf, und du mir deine", erklärte er überzeugt. Seufzend, aber lächelnd, nahm ich nach ihm den Stift und schrieb meine Adresse auf. Als ich fertig war drückte ich ihm den zusammengefalteten Zettel plus Stift in die Hand und drückte ihm einen letzten Kuss auf, den er natürlich erwiderte.
Kurz bevor es wieder ausartete hielt ich ihn davon ab. ,,Ich sollte los", sagte ich betrübt und nahm ihm seine Adresse aus der Hand, um sie einzustecken. Vorher warf ich noch einen Blick darauf. ,,Park. Seonghwa Park. Ein schöner Name", lächelte ich ihn an. ,,Er könnte deiner werden", antwortete er darauf und küsste mich nochmals, ,,Irgendwo auf dieser Welt sollte das doch möglich sein."
Entrüstet schaute ich ihn an. ,,Dein Ernst?", fragte ich fassungslos. Er hob nur lächelnd und gespielt unschuldig die Arme. Darauf fiel ich ihm um den Hals und vergrub meinen Kopf in seiner Halsbeuge. ,,Ich will nicht gehen... Ich will bei dir bleiben...", weinte ich schon fast. Langsam drückte er mich weg. ,,Aber du solltest jetzt gehen", sagte er und er hatte ja auch recht. Also begab ich mich auf den Weg zum Eingang des Campgeländes, natürlich begleitete er mich.
Nun saß ich da. Auf dem selben Stein wie vor drei Wochen, aber diesmal mit genau der umgekehrten Intention. Beim letzten Mal wollte ich unbedingt hier weg, aber dieses Mal wollte ich nichts lieber als bleiben. Neben mir saß Seonghwa. Unsere Hände berührten sich unauffällig, da sie beide auf dem Stein lagen, und wir lächelten uns hin und wieder an.
Schließlich erkannte ich das Auto meiner Eltern und als sie sich noch mit der Betreuerin unterhielten, umarmte ich Seonghwa ein letztes Mal. ,,Vergiss mich nicht", flüsterte ich gegen seine Schulter. ,,Werd' ich nicht. Versprochen", versicherte er mir und wir trennten uns mit einem Lächeln voneinander. Dann verabschiedete ich mich auch von Marina und stieg letztendlich ins Auto.
Lange schaute ich noch durch die Heckscheibe nach hinten und wie sah Seonghwa unserem Auto hinterher guckte. Doch irgendwann war der lange Sandweg vorbei und wir bogen auf eine asphaltierte Straße ab. Jetzt als ich ihn nicht mehr sehen konnte, wurde mir erneut klar, dass er weg war. Es war für mich nun unmöglich umzukehren, ihn zu umarmen und ihn zu küssen. Ich konnte einfach nicht beschreiben wie weh mir das tatsächlich tat. Nach nicht einmal fünf Minuten vermisste ich ihn so sehr, dass ich die einzelne Träne auch am Ende auch nicht mehr zurückhalten konnte.
,,Und Yeoyeo? Wie war's", kam vorne von meiner Mutter, die sich nach hinten gedreht hatte. Schnell wischte ich die Träne hoch und lächelte sie an. ,,Es war sehr schön. Ich wäre gerne... noch länger geblieben", berichtete ich freudig. Sie erwiderte mein Lächeln. ,,Was habt ihr denn alles gemacht?", fragte sie dann.
Somit begann ich ihr alle Aktivitäten von vorne bis hinten zu beschreiben. Und natürlich erzählte ich ihr auch von meinem besten Freund, Seonghwa, und was ich mit ihm alles erlebt hatte - naja, auch nicht alles natürlich...
Und so ging er vorbei. Mein Sommer im Jahr 1987.
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5850 Wörter.
Bitteschön.
Bezahlt mich wenn ihr könnt.
Am besten mit Keksen.
Danke.
Bye.
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