⋋- ғᴏᴜʀᴛʏ-ᴛᴡᴏ : 𝙼𝚒𝚗𝚍 𝙿𝚕𝚊𝚢 -⋌
-𝙹𝚞𝚗𝚐𝚔𝚘𝚘𝚔-
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Den stechenden Schmerz in meiner Schulter liegend, Taehyungs Worte in meinem Ohr schallend und ein strahlendes Lächeln gegenüber Hwang Gi Yoon begebe ich mich schließlich nach Taehyung in das Zimmer.
„Es geht um diese Yejin. Scheinbar wurde sie ermordet", schallen mir seine nicht sonderlich heimlichen Worte wieder in den Sinn.
Im Grunde genommen war uns eh klar, worum es gehen würde. Wir waren immerhin live dabei und uns war auch klar, dass nachdem wir eine derartig riesige Blutlache hinterlassen hatten, dass wir einfach damit rechnen mussten, dass uns früher oder später die Polizei in die Arme laufen würde und wir dran waren.
Aber damit war zu rechnen. Lässt sich also nur hoffen, das ich auf Taes Worte dermaßen vertrauen konnte, dass er auch wirklich nur das Nötigste gesagt hat...Aber anhand seiner kalten Emotionen zu urteilen, würde ich meine Hand darauf verwetten, dass er gescheitert ist.
Ich blicke auf die immer noch in Gedanken versunkene Schwarzhaarige, welche vor mir auf ihrem Klappstuhl sitzt und mich anstarrt. Sie braucht noch einige Momente, ehe sie sich mit einem Schlag aus ihrer Trance zerrt und mich mit einem Lächeln und mit vollem Fokus auf mir, anschaut. Ich erwidere einfach charmant ihr Lächeln, während ich mich schließlich ebenso mit an den Tisch setze und abwartend auf die Frau blicke.
Das Bild Yejins hatte ich bereits zuvor von draußen bemerkt, schenke ihr demnach keinerlei Beachtung und warte einfach ab.
„Sie haben nicht sonderlich den gesprächigsten Freund".
Ich grinse leicht auf, lege entspannt meine verschrenkten Arme auf den Tisch vor mich und blicke sie weiterhin an.
„Konnte er ihnen nicht helfen oder wollte er nicht?!".
„Nein, nichts dergleichen. Er hat mehr erzählt, als was notwendig gewesen wäre", grinst sie und beobachtet dabei jede meiner Bewegungen. Sie scheint auf irgendein Zeichen meinerseits zu warten, weshalb ich einfach meinem Drang nachgebe und ihr dieses Zeichen signalisiere.
„Ach ja. Was hat er den Unnötiges beschrieben, Hwang Gi Yoon?".
„Ach nichts, Jeon Jungkook. Er hat nur ausschließlich klar gemacht, dass er nicht sonderlich begeistert von Yejin Kim war".
„Er war generell nicht begeistert von meinem Plan und meiner Feier", lache ich auf und streiche mir meine schwarzen Strähnen zurück hinter mein Ohr.
„ Im Nachhinein war meine Idee wahrscheinlich für ihn überhaupt nichts. Eine Bar hätte am Ende vielleicht doch einfach ausgereicht, aber ich dachte mir, etwas Spaß kann auch dem guten Taehyung nicht schaden. Hat am Ende dennoch nicht geklappt!".
„Also stimmt es, dass sie anlässlich ihrer Karriere dieses Ettablisment besucht haben?".
„Natürlich stimmt das oder zweifeln sie unsere Worte an?", gebe ich grinsend von mir und ziehe dabei stichelnd eine Augenbraue nach oben.
„Sie wissen doch wie das ist. Die Polizei kann nicht einfach irgendwem alles glauben. So läuft das in unserer heutigen Gesellschaft nicht", lacht sie und lehnt sich entspannt zurück.
„Aber ja, anlässlich meines neuen Berufs. Ich werde jetzt in einem Krankenhaus tätig ab dieser Woche. Das war auch der Grund, warum wir erst so spät aufgekreuzt sind. Pardon".
„Und in welchem Krankenhaus kommen Sie seit heute unter? Rein aus Interesse!".
„Wir wissen doch beide, dass es nicht nur aus Interesse ist. Aber im Seoul National University Hospital. Aber in der Zweigstelle in Gangnam".
„Da haben sie sich ja ein nettes Örtchen ausgesucht um zu arbeiten. Nicht schlecht!".
„Naja irgendwann muss man ja mal anfangen etwas zu tun. Und je mehr Geld, desto besser".
„Wegen ihren Eltern? Oder wegen Taehyung".
„Tae ist ein eigenständiger Mensch. Ich muss mich nicht um seinen Lebensunterhalt kümmern. Er hat ihnen wohl erzählt, dass er bei meinen Eltern und mir mit wohnt?".
„Aufgrund des Todes seiner Mutter. Sie scheinen ein ziemlich enges Verhalten zu haben, bedenkt man das er trotz ihren Aussagen eben bei ihnen mit wohnt".
Ich verstumme kurz, schüttle innerlich mit meinem Kopf über Taehyungs Dummheit von allein seine Mutter anzusprechen, reiße mich jedoch schon bald wieder zusammen.
„Der Tod seiner Mutter hat ihn nun einmal mitgenommen. Zu dem Zeitpunkt war ich der letzte Mensch, den er hatte. Ich hatte in der Hinsicht gar keine andere Wahl, als auf freundschaftlicher Basis ihm auszuhelfen. Taehyung ist eine sehr gewöhnungsbedürftige Person. Nicht jeder kommt mit ihm klar. Deshalb braucht er eben auch etwas länger sein Leben wieder in den Griff zu bekommen und eigenständig zu werden. Er hat eben nicht mehr den Notfallschirm, der ihn auffangen könnte, würde wirklich etwas schief gehen bezüglich seiner Zukunftspläne. Deshalb dachte ich mir eben auch, dass eine nette kleine Feier ihn etwas auflockern könnte. Wenn sie verstehen wie ich meine".
Meine letzten Worte widern mich selbst etwas an, jedoch muss ich irgendwie ja eine gewisse männliche Rolle verkörpern, die eben nicht meine wahren Gedankengänge beschreiben. Also bleibt mir nicht viel übrig.
Hwang Gi hört aufmerksam meinen Worten zu, versinkt zwischendurch wieder kurzzeitig in ihre Trance zurück, ignoriert schließlich meinen letzten Kommentar.
„Gut das wir wieder bei dem Thema angekommen sind. Ich hatte noch eine Frage bezüglich ihrer „Feier". Waren sie wirklich nur zu Zweit unterwegs? Oder...".
Ich lache gespielt charmant und amüsiert auf. „Sie haben ihn doch jetzt auch schon erlebt und ich hatte es eben auch noch einmal erwähnt. Taehyung mit fremden, neuen Menschen zusammen zu setzen geht nicht gut. Zumindest nicht sonderlich. Und dadurch das ich ihn nicht stressen und gegen mich stellen wollte, sondern ihm helfen, habe ich mich gegen weitere Mitglieder unserer freudigen Runde entschieden!".
„Verstehe...", kommt es abermals knapp und überlegend von ihr, daraufhin einige Sekunden der Stille.
„Dann eine letzte Frage noch...Wie haben sie sich kennengelernt?".
„Oh Gott. So weit wollen sie eindringen. Aber wie sich Kinder eben kennenlernen, in der Grundschule".
Ihre Augen weiten sich etwas, als sie blitzartig fragt: „Und seitdem wohnt er bei Ihnen?".
Ich grinse innerlich etwas auf, muss mich jedoch wieder beruhigen und unter Kontrolle kriegen.
„Natürlich nicht. Also bitte. Zwar starb seine Mutter, als er 5(?) Jahre war, aber er lebte damals vorrübergehend bei einem Freund seiner Mutter oder ähnliches? Aber diesbezüglich kann ich ihnen ehrlich gesagt nicht sonderlich mehr weiter helfen. Er flog schließlich irgendwann aus der Wohnung eben dieses Freundes und seitdem wohnt er bei mir. Das war vor etwa...9 Monaten...? Denke ich. Also schon etwas her".
,,Aber meinten sie nicht eben noch, dass sie an seiner Seite standen, als er ihre Unterstützung brauchte wegen dem Tod seiner Mutter?".
Innerlich schlage ich mich selbst, äußerlich gebe ich nur einen gespielt denkenden Ausdruck von mir, gepaart mit einem weiteren Lächeln.
,,Hab ich das? Da müssen sie mich wahrscheinlich missverstanden haben. Ja, als seine Mutter starb war ich auch an seiner Seite. Wäre es nach mir gegangen hätte ich ihn nur zu gern mit in mein Haus geschleppt und ihn dort wohnen lassen. Meine Eltern waren jedoch dagegen, nicht dazu bereit noch ein 4tes Kind mit versorgen zu müssen, was zudem auch noch keine Möglichkeit hatte uns finanziell zu unterstützen. Das kann er auch jetzt noch nicht sonderlich, aber immerhin kennen wir uns nun schon etwas länger und nicht nur seit ein paar Tagen, wie es vor 14 Jahren war. Demnach wohnt er wie eben gesagt erst seit 9 Monaten bei uns, nachdem er von dem Freund seiner Mutter vertrieben wurde".
Skeptisch blickt sie mich an, lässt es jedoch schließlich auf meiner Erklärung beruhen. Mir ist damit durchaus bewusst, dass wir uns jetzt doch auffälliger verhalten haben, als wir sollten. Doch was bleibt mir jetzt noch übrig?! Irgendwie muss ich uns ja jetzt wieder aus dem Sumpf ziehen.
„Versteh...Sie haben nicht zufällig einen Namen?".
Um die Situation wieder etwas zu lockern und im Versuch von meinen letzten Worten abzulenken, grinse ich sie erneut spielerisch an.
„Sie versuchen nicht etwa gerade Tae gegen mich auszuspielen und alle Info's aus mir heraus zu bekommen? Steht es so schlecht um ihn? Aber zurück zu ihrer Frage. Nein. Keine Ahnung. Da müssten sie ihn schon selbst fragen".
„Nein, alles gut. So wichtig ist es am Ende auch wieder nicht...Dann Jeon Jungkook, würde ich sie entlassen wollen. Vielen Dank für ihr Kooperation!", nickt sie mir knapp zu, woraufhin ich mich wieder aufstellen, ihrer Kollegin folge und mich zu der Tür bequeme.
Als ich mich jedoch bereits aus dem Zimmer befreien will, ruft Hwang Gi erneut auf und hällt mich auf.
„Stopp! Eine letzte Frage hab ich doch noch. Sind sie verletzt? An ihrer linken Schulter?".
Fck! Ich dachte fast schon, dass sie es doch nicht vernommen hatte. Ich drehe mich schließlich noch einmal fix um, ziehe an meinem Kragen und entblöße das Pflaster auf dieser.
„Tatsächlich ja. Arbeitsverletzung beim Fenster putzen. Etwas zu viel Wind, ich in der Schußbahn, Kollision und seitdem eine schöne Schürfwunde und nette Schmerzen".
Lüge! Eigentlich eine Stichwunde durch Taehyung, aber das sollte ihr ja nicht wissen.
„Verstehe...dann einen schönen Feierabend!", gibt sie abermals gedankenverloren von sich, woraufhin ich ihre Worte nur erwidere und mich schließlich zu Taehyung wende. Ein kurzer Blick und ein Nicken.
„Komm. Lass uns verschwinden! Wir wurden frei gelassen".
...
Lauter Bass der mir in den Ohren knallt, lila, rosane und rote Lichter, die um uns flackern, ein riesiges Menschengedränge hinter uns und das Glass Wiskey in meiner rechten Hand.
Das Lächeln was ich die ganze Zeit über bewahren müsste, hab ich mit dem Schritt aus der Wache verloren. Seitdem hab ich kein Wort mehr von mir gegeben und grüble innerlich nur darüber nach, was alles passieren könnte und was ich dann tun müsste, wir tun sollten.
Ich nehme einen weiteren Schluck des Alkohols, stelle das Glas laut auf den Tresen zurück und fordere mit einer kleinen Fingerbewegung nach Nachschub.
,,Warum bist du eigentlich die ganze Zeit so bockig? Ist ja schlimm mit dir!", kommt es schließlich von Tae, der links von mir auf dem ledernen Barhocker sitzt und mich die ganze Zeit schon anstarrt.
,,Was denkst du wohl, warum?", gebe ich bissig von mir, schnappe mir das neue Glas Wiskey und schüttle sanft den Alkohol innerhalb des Glases.
,,Hör zu. Ich hab mich an deine Worte gehalten, wie du es wolltest. Sein nicht zu wortkarg, antworte nicht zu schnell, sei authentisch und spiele auf keinen Fall einen Charakter, den ich nicht halten kann. Wenn du lügst, mach es schlüssig. Also was willst du bitte?!".
,,Was ich will?!", frage ich ihn empört auflachend und blicke ihn von der Seite an.
,,Ich weiß nicht. Hältst du es für sinnvoll und meinen aufgestellten Regeln konform, dass du auf einmal deine Mutter zur Sprache bringst? Der Person, warum wir das überhaupt alles hier veranstalten? Die Person, die der Schlüssel ist für den Mordfall?".
Er kneift seine Augen etwas zusammen und blickt mich scharf an.
,,Halt mich ja nicht für dumm, Jungkook! Ja, ich habe einen Fehler gemacht und mich dadurch nicht an deine Regeln halten können. Na und? Was soll ich da jetzt noch tun?".
,,Ich weiß nicht ob du es nicht verstehst oder es nicht verstehen willst, aber wir haben bereits einen zu großen Fehler gemacht der uns alles unter den Füßen wegreißen könnte und unsere zukünftigen Pläne zu nichte machen würde. Also kannst du nicht einfach damit kommen, dass es einfach ein Fehler war. Den können wir uns nicht mehr leisten!", gebe ich energisch von mir.
Kurz verstummt er, während die Menschen im Hintergrund und die laute Musik unsere Stimmung verfälschen.
Angepisst nimmt auch er einen Schluck seines Whiskeys und schüttet sich diesen hinter die Binde, verzieht dabei angewidert sein Gesicht.
,,Ich hab dir das erste Mal den Arsch gerettet und jetzt musst du es eben tun! Du kannst auch Mal was machen", gibt er schließlich kalt und unbesorgt von sich, würdigt mich keines Blickes mehr. Sprachlos starre ich ihn an, kann seine Anspielung nicht fassen. Ja, Yejins Ermordung hätte anders verlaufen sollen, aber wesen Schuld war das bitte? Meine etwa? War ich derjenige, der sich auf einmal nicht mehr an den Plan halten konnte?!
Ohne groß über meine Handlungen nachzudenken, packe ich ihn schließlich an seinem Nacken, zerre sein Gesicht in meine Richtung und bringe unsere Nasenspitzen so nah aneinander, dass ich seinen Atem auf meiner Haut spüren kann.
Ich blicke ihn starr und ohne zu blinzeln in die Augen.
,,Vergiss nicht, wessen Schuld das ist. Im Endeffekt muss ich mich darum kümmern, auch da hast du Recht. Aber sei dir dabei auch bewusst, dass ich alles tun werde um uns zu beschützen! Wirklich alles. Und dabei werde ich deine Gesundheit nicht immer garantieren können".
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Auch hier Mal wieder ein Chap, in der Hoffnung mich bald aus der verzwickten Lage heraus zu retten 😆
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