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26

"To protect the sheep, you got to catch the wolf, and it takes a wolf to catch a wolf."

ƸӜƷ

~Severus Snape~

Die Wut in ihm war so groß, dass Severus die ganze Nacht nicht hatte schlafen können. Sein Unverständnis für Hermines Verhalten wuchs mit jeder Sekunde und er hatte sich, nachdem was gestern passiert war, geschworen, zu Minerva zu gehen und ihr mitzuteilen, dass Hermine entweder von ihrer Aufgabe ihm zu helfen abgezogen wurde oder er sofort die Schule verlassen würde.

Doch es kam dennoch anders als geplant, denn die Ankunft des Ministers am späten Abend und dessen Pläne hatten alles für Severus verändert. Ab morgen würde er nicht mehr in der Schule unterrichten, sondern mit den Auroren auf die Jagd nach den entflohenen Todessern gehen. Horace Slughorn würde seinen Posten in der Zwischenzeit übernehmen und er selbst war von seinen Pflichten als Professor und Slytherin-Hauslehrer befreit. Etwas, was er zwar genoss, jedoch nicht unbedingt für das kommende eingetauscht hätte.

Hermine würde in der Schule bleiben, denn es war Severus selbst gewesen, der vorgeschlagen hatte, dass sie zusammen mit Lucius Malfoy die Bibliothek durchforsten konnte, um nach einem Zauber zu suchen, der es ihnen ermöglichte Narzissa durch ihren Ex-Mann aufzuspüren. Zu Beginn war Kingsley keinesfalls von dieser Idee begeistert gewesen, doch da Lucius keinerlei Magie mehr besaß und keine Ahnung davon hatte, dass es Hermine ebenfalls so erging, hatte er nachgegeben und schließlich unter dem Vorwand zugestimmt, dass Hermine jederzeit die Möglichkeit hatte Minerva via eine der DA-Münzen zu informieren.

Die Schulleiterin würde Hermine heute morgen darüber informieren, doch wenn es soweit war, würde er bereits weg sein. Ein Teil von ihm sagte ihm deutlich, dass er Hermine zu Unrecht so behandelte, doch das war nun nicht mehr von Bedeutung. Sie war durch ihre DA-Münze in Sicherheit und das war alles, was ihn noch interessierte. Ohne das hätte er sie auch nicht zurückgelassen, egal wie wütend er auf sie oder Lucius war. Es lag immer noch in seiner Verantwortung das sie sicher war, denn er hatte ihr sein Wort gegeben und das würde er auch unter allen Umständen einhalten.

Das war ihm spätestens klar geworden, seitdem er sie bewusstlos auf dem Astronomieturm vorgefunden hatte. Dracos Worte waren ihm keinesfalls entgangen, aber es war viel einfacher diese zu ignorieren, als darüber nachzudenken, warum er sofort losgeeilt war, um Hermine zu helfen als er bemerkt hatte, dass etwas nicht mit ihr stimmte.

Um sich von seinen Gedanken von Hermine abzulenken, warf er einen Blick auf die Uhr und beschloss dann aufzustehen. Eine heiße Dusche später, stand er angezogen in seinen Räumen. Die wenigen Habseligkeiten, welche er mit sich nahm, waren mit einigen Schlenkern seines Zauberstabs in seiner Tasche verstaut, welche sich einige Augenblicke später magisch verkleinert in seinem Umhang befand.

Einen letzten Blick auf seine Räume werfend, verschloss Severus die Tür hinter sich und machte sich dann auf den Weg zu Minervas Büro, um sich zu verabschieden. Hunger hatte er sowieso keinen großen und irgendwo wollte er einfach nur weg von hier.

Im Schulleiter-Büro angekommen, murmelte er das Passwort zu dem Wasserspeier und stieg die steinernen Treppen hinauf, bis er vor einer dunklen Tür zum Stillstand kam. Von innen konnte er bereits leise Stimmen ausmachen und da Severus davon ausging, dass es sich um die Stimmen der ehemaligen Schulleiter und Schulleiterinnen handelte, klopfte er im selben Moment an.

„Herein" ertönte es und Severus betrat den Raum.

Zu seiner Verwunderung befanden sich bereits drei Personen in Minervas Gesellschaft, mit denen er um diese Uhrzeit nicht gerechnet hatte.

Kingsley, welcher seitlich am Kamin stand, nickte Severus freundlich zu, ebenso wie Potter, welcher in einem der beiden Sessel saß, welche vor dem Schreibtisch der Schulleiterin standen. In dem zweiten Sessel saß eine Person, deren buschiges braunes Haar Severus von hundert Metern Entfernung zuordnen hätte können. Hermine drehte sich nicht zu ihm um, was ihm verdeutlichte, dass sie wusste, wer soeben das Büro betreten hatte.

„Ah, Severus, sehr gut. Ich war eben dabei Hermine über den Plan einzuweihen", kam es geschäftig von Minerva, welche sehr ernst dreinsah.

Da er dem nichts hinzuzufügen hatte, nickte er lediglich und verharrte an seiner Position an der Tür, welche er allerdings hinter sich schloss.

„Haben Sie noch fragen, Miss Granger? Falls ja, ist jetzt der letztmögliche Zeitpunkt, um sie zu stellen, da wir uns nicht sicher sein können, wann genau Professor Snape nach Hogwarts zurückkehrt."

„Keine Frage mehr, danke, Professor", kam es ungewohnt monoton von Hermine, deren Gesichtsausdruck Severus nur erahnen konnte.

„Schön, dann sind Sie nun entlassen. Wir besprechen alles weitere nach dem Frühstück. Ich werde Sie und Mr Malfoy später im Krankenflügel aufsuchen. Sollten Sie bis dahin etwas benötigen, wissen Sie ja, wie Sie mich kontaktieren können."

Hermine erhob sich wortlos und drehte sich dann zu Severus um. Ihr Gesicht wirkte wie eine versteinerte Maske - kalt und unnahbar. Sie sah ihn weder an, noch schien sie groß Notiz von ihm zu nehmen.

„Wir sehen uns nochmal, bevor wir aufbrechen, oder?", fragte sie nun leise an Potter gewandt, der ihr aufmunternd zunickte und ihr damit die Frage beantwortete. Ohne ein weiteres Wort an eine Person im Raum, öffnete sie die Tür und schloss diese mit einem leisen Klick hinter sich.

Ein Schweigen entstand, welches unangenehm wirkte, denn sobald Hermine den Raum verlassen hatte, änderte sich Potters Mimik augenblicklich. Der Blick, welcher ihm sein ehemaliger Schüler nun zuwarf, wirkte zornig und Severus hatte nicht die geringste Ahnung, was er nun wieder schon wieder angestellt hatte.

Da Kingsley jedoch in diesem Moment zu sprechen begann, schob Severus seine Gedanken diesbezüglich in den Hinterkopf und lauschte aufmerksam den Worten des Ministers, welcher alles nochmal kurz zusammenfasste.

Als er schließlich nach einiger Zeit geendet hatte, fragte er: „Gibt es noch Fragen?"

Alle schüttelten den Kopf und somit war die Sache klar.

„Dann wünsche ich uns allen viel Erfolg. Minerva, ich melde mich in den nächsten Tagen bei Ihnen. Harry, Severus, wir sehen uns schon bald wieder", und mit diesen Worten stieg der Zaubereiminister in den Kamin, wo er einen Wimpernschlag später in grünen Flammen verschwand.

„Auch von meiner Seite alles Gute für Sie beiden. Sollten Sie etwas benötigen, schreiben Sie mir, Potter? Severus?"

„Natürlich, danke, Professor", erwiderte Potter.

„Nun dann, ich wünsche Ihnen viel Glück. Passen Sie auf sich auf", sagte Minerva und Severus wusste, dass auch er nun entlassen war. Kaum war er vor das Büro der Schulleiterin getreten, spürte er Potter hinter sich.

„Ich würde gerne noch kurz mit dir sprechen, Severus."

Innerlich mit den Augen rollend, sagte er: „Wenn es sein muss", machte sich aber zunächst auf den Weg die Treppen nach unten. Minerva musste nicht hören, was er mit Potter besprach, denn sein Gefühl sagte ihm, dass es nichts mit der Mission zu tun hatte, auf welche sie heute Aufbrechen würden.

Vor dem steinernen Wasserspeier wandte sich Severus um und sah dem Schwarzhaarigen entgegen, welcher bereits mit verschränkten Armen vor ihm stand.

„Was gibt es so dringendes?", fragte er betont gelangweilt, denn er hatte nun wirklich keine Zeit, um sich jetzt einen Vortrag von Potter anzuhören.

Potter atmete tief ein (offenbar um seine Fassung zu bewahren) und sagte dann: „Wieso behandelst du Hermine so? Was hat sie dir getan?"

Überrascht von dieser Frage, hob Severus die Augenbrauen, sah aber weiterhin eher gelangweilt zu Potter.

„Wie behandle ich sie denn deiner Meinung nach?", erwidere er, denn er wusste nicht wieviel Hermine ihrem Freund von ihrem Streit erzählt hatte.

„Du weißt genau, wovon ich spreche, Severus. Hermine hatte in den letzten fünf Jahren solche Vertrauensängste und dann hast du es endlich geschafft ihr mit ihren Panikattacken zu helfen, nur um sie dann einfach wegzuwerfen."

„Ich habe sie nicht weggeworfen", fauchte er, denn diese Behauptung war einfach nur lächerlich! „Sie hat sich dafür entschieden Lucius Malfoy zu vertrauen und ich sah meine Aufgabe ihr mit ihrer Angst diesbezüglich zu helfen für beendet an. Sie braucht meine Hilfe nicht mehr, falls sie diese überhaupt je gebraucht hat."

Potter seufzte, geradeso als ob Severus etwas Offensichtliches bei der Sache entgangen wäre.

„Wieso traut sie sich denn zu, mit Malfoy allein zu sprechen? Weil sie das Gefühl hat, du wärst da, um ihr zu helfen, falls sie dich braucht."

„Ich bin weder ihre Bodyguard noch ihr Freund, also ist dieses selbstsüchtige Annahme ihrerseits mehr als unangebracht", entgegnete Severus.

„Du verstehst das nicht! Sie sieht dich nicht als selbstverständlich an! Sie ist einfach nur unheimlich froh gewesen endlich jemanden zu haben, dem sie sich öffnen kann", kam es nun etwas lauter von Potter, der sich in das Ganze für Severus' Geschmack etwas zu sehr hineinsteigerte.

„Hermine hat dich und Weasley. Außerdem bezweifle ich, dass sie mich so sieht, du interpretierst zu viel in diese Situation hinein."

„Ich weiß es, weil sie es mir erzähl hat, Severus. Wieso glaubst du hatte sie diese Panikattacke auf dem Astronomieturm? Ihr ist klar geworden, dass du dich nicht mehr für ihren Schutz interessierst, und das hat sie so in Panik versetzt, dass sie ohnmächtig geworden ist! Verstehst du nicht? Sie hat Angst, wenn du nicht hier bist. Das du mir und den Auroren hilfst die Todesser zu finden war nicht dein Wunsch, aber du hast es mit der ganzen Aktion mit Lucius Malfoy nicht unbedingt besser gemacht."

Perplex starrte er Potter an. Das konnte unmöglich Hermines Denkweise über ihn sein, oder?

„Ich will mich nicht einmischen und bevor du jetzt gleich losstürmst, um sie anzuschreien, weil sie es mir erzählt hat, sie weiß nicht das ich mit dir darüber sprechen wollte. Sie hat mich schwören lassen es dir nicht zu sagen, aber ich kann Hermine nicht so in Hogwarts zurücklassen." Potter machte eine kurze Pause und zögerte dann, geradeso als ob er nicht wusste, ob er die nächsten Worte laut aussprechen sollte oder nicht.
„Versteh mich nicht falsch, ich weiß selbst nicht so genau, weshalb sie so auf dich fixiert ist, aber ich bitte dich, hör auf sie so zu behandeln."

Schwer atmend von seinem Vortrag stand der Schwarzhaarige vor ihm und suchte offenbar nach einem Funken von Reaktion in Severus' Gesicht, welcher dieser ihm jedoch nicht gewährte. Seine eigenen Gedanken hämmerten bereits auf ihn ein, ebenso wie Potters Worte.

„Ich danke dir für deine Ehrlichkeit. Wenn du mich nun entschuldigst?", war alles was Severus noch hervorpresste, bevor er auf dem Absatz kehrt machte und in Richtung Krankenflügel aufbrach, wo Hermine höchstwahrscheinlich war.

Das was Potter ihm noch nachrief, hörte er gar nicht mehr, denn in Gedanken überlegte er bereits, was er Hermine eigentlich sagen würde, sobald sie vor ihm stand.

***

Zehn Minuten später - von denen er bereits fünf vor dem Krankenflügel stehend verbracht hatte - öffnete Severus die große Flügeltür und betrat den still vor ihm legenden Raum. Sein Entschluss war fest und unwiderruflich, ebenso wie der Zauber, den er soeben um den Gegenstand in seiner Hand gelegt hatte.

Warum er hier war, wollte er sich selbst nicht beantworten. Stattdessen gab er sich mit der Begründung zufrieden, es für seine eigene innere Ruhe zu tun, was gar nicht so weit von der Wahrheit entfernt war, wie zunächst angenommen.

Mit festen Schritten ging er an Lucius Bett vorbei, der ihn mit einer Mischung aus Wut und Neugierde musterte, die Severus nur zu gut von ihm kannte. Sein Ziel war jedoch Hermine, die allem Anschein nach in ihrem Büro war und dort an einigen Schriften arbeitete, die vor ihr auf dem Schreibtisch verteilt lagen.

Als Severus ihr Büro betrat und die Tür hinter sich schloss, bevor er diese mit einem Muffliato belegte, sah sie mehr als verdutzt drein. Offenbar hatte sie nicht damit gerechnet ihn so schnell wieder zu sehen, denn er konnte deutlich die Nervosität spüren, die von ihr ausging. Für einen kurzen Moment konzentrierte er sich nur auf ihre Gefühle, doch er konnte weder Angst noch Wut darin finden, eher eine gewisse Art von Traurigkeit.

„Severus, was tun Sie hier?", fragte sie nun und noch immer klang ihre Stimme seltsam monoton. Erst jetzt konnte er sehen, wie blass sie war, ja schon fast kränklich. Alles nur, weil er sie so behandelte? Schwer vorstellbar.

„Ich bin vorhin nicht dazu gekommen, Ihnen etwas zu geben", sagte er und seine Stimme war um einiges freundlicher als bei den letzten Malen als er mit ihr gesprochen hatte.

Überraschung zeichnete sich in ihrem Gesicht ab, doch sie fragte nicht, sondern wartete geduldig darauf das er fortfuhr.

„Sollen Sie meine Hilfe benötigen, wird Ihnen dies von großem Nutzen sein. Es ist dazu konzipiert kurze Nachrichten zu versenden, ähnlich wie Ihre DA-Münzen, jedoch verrät es mir zusätzlich Ihren Aufenthaltsort. Wenn Sie die Münze dreimal in der Hand drehen, weiß ich das Sie mir etwas mitteilen möchten. Ich kann Ihnen dann eine Frage stellen und Sie können mir mit ja oder nein antworten, was Sie mit einmal drücken und zweimal drücken, ausführen. Es ist für den Notfall gedacht und nicht für den Umstand, dass Ihnen hier langweilig wird."

Noch immer starrte ihn Hermine entgeistert an.

„Ich habe Kingsley vorgeschlagen, dass Sie mit Lucius Malfoy zusammenarbeiten sollten, weil ich der Meinung bin, er wird Ihnen am schnellsten Vertrauen schenken. Er wird früher oder später sein Vorhaben preisgeben, Sie müssen es nur erkennen. Seien Sie aufmerksam und vertrauen Sie ihm unter keinen Umständen, hören Sie?"

Hermine nickte, erhob sich und ging um den Tisch herum, um die schwarze Münze von ihm abzunehmen.

„Ich dachte diese Farbe entspreche eher mir und so können Sie sie von der unterscheiden, welche Minerva besitzt", fügte er in einem schwachen Versuch hinzu, ihr wenigstens ein leichtes Schmunzeln zu entlocken. Ihm gefiel nicht, wie sie aussah und noch weniger gefiel ihm, dass es anscheinend wegen ihm so war.

Sein Verhalten in den letzten Tagen war vielleicht doch etwas übertrieben gewesen, doch er war immer noch zu stolz, als dass er es zugeben konnte. Diese Erklärung musste ausreichen. Mehr würde sie nicht von ihm zu hören bekommen.

Zu seinem Schock bewirkten seine Worte offenbar genau das Gegenteil, denn Hermine begann zu weinen. Überfordert mit der Situation stand Severus einfach nur da und sah ihr dabei zu, wie sie versuchte sich die Wangen trocken zu wischen, während leise Schluchzer aus ihrem Mund drangen.

Der Klos, welcher sich von diesem Anblick in seinem Hals gebildet hatte, war eine Tonne schwer und hinderte ihn daran auch nur ein Wort hervorzubringen. War er nett zu ihr, weinte sie, wenn er kalt und abweisend war, wurde sie wütend oder traurig. Wie sollte er je mit ihr sprechen ohne dabei etwas falsch zu machen?

„Hermine", brachte er schließlich hervor, doch es hörte sich seltsam verloren in seinem Mund an.

„Es ist alles gut, Sie haben nichts Falsches gesagt. Ich – ich bin einfach nur erleichtert, dass Sie wieder mit mir sprechen, das ist alles", versuchte sie zu erklären, während immer noch Tränen über ihre Wangen liefen.

Skeptisch über ihre Worte musterte er sie, doch umso länger er sie ansah, umso mehr wurde ihm klar, dass sie nicht log, sondern wirklich erleichtert aussah. Das dies keinesfalls eine gute Sache war, behielt er für sich, denn so gab sie ihm Macht über sich selbst. Etwas, was in seinen Händen sehr gefährlich war, da er dazu neigte Leute schlecht zu behandeln oder von sich zu stoßen.

„Ist schon gut, ich hab mich schon wieder beruhigt. Es ist mir unangenehm, dass Sie mich weinen sehen. Die letzten Tage waren einfach nur viel für mich, verstehen Sie..."

„Es war meine Schuld."

Die Worte hatten seinen Mund verlassen, bevor er sich überhaupt im Klaren war, was er da sagte. Doch Hermine lächelte nur leicht und wischte sich ein letztes Mal über die Wangen. Kurz entstand Stille zwischen ihnen, in der keiner so recht wusste was er sagen sollte.

„Wenn du mich brauchst, ruf mich."

Es war das erste Mal, dass er sie duzte, doch sie jetzt noch so förmlich anzusprechen, nach allem was sie bereits durchgemacht hatten - und mit der Tatsache im Rücken, dass er sogar Potter persönlich ansprach - war dies wohl das geringste Entgegenkommen, was er ihr anbieten konnte.

„Ich mach mir keine Sorgen um mich", murmelte sie, doch Severus hatte ihre Worte verstanden. Diese jedoch ignorierend, drehte er sich um und ging auf die Tür zu.

„Denk an meine Worte, Hermine. Lucius ist nicht dein Freund und er wird es nie werden. Wenn er dir zu nahekommt oder du ein ungutes Gefühl hast, sprich mit Minerva oder gib mir Bescheid."

Hermine nickte, bleib jedoch an Ort und Stelle. Man sah ihr deutlich an, dass sie mitgenommen war und Severus vermutet, dass sie vermeiden wollte, dass Lucius sie so zu Gesicht bekam.

Ohne ein weiteres Wort öffnete er die Tür und trat in den Krankenflügel, welcher bis auf Lucius' Bett leer war. Wenn er schon einmal hier war und sein Vorsätze komplett über den Haufen warf, konnte er auch gleich alles erledigen.

Vor Lucius' Bett blieb Severus stehen und sah finster auf diesen herab. Der Blonde erwiderte seinen Blick so arrogant wie immer, doch Severus konnte deutlich sein Unbehagen spüren.

„Wenn du damit fertig bist, den sterbenden Hippogreif zu spielen, wirst du mit Hermine an die Arbeit gehen und versuchen Narzissa zu finden. Sollte mir zu Ohren kommen, dass du dich weigerst, habe ich kein Problem eines Nachts zurückzukehren und dich verschwinden zu lassen, haben wir uns verstanden, Lucius?"

Severus Stimme war so kalt wie Eis als er sprach und er wusste, dass er dadurch die gezielte Wirkung keinesfalls verfehlte. Doch Lucius wäre nicht Lucius, wenn er auf alles eine Antwort parat hätte, die - wie so oft - nicht mit den Konsequenzen bedacht war.

„Keine Sorge, Severus. Während du die Welt retten gehst, werde ich mich gut um Miss Granger kümmern."

Ob es das hämische Grinsen oder der zweideutige Unterton in seiner Stimme war, welcher Severus dazu brachte Lucius am Kragen seines Nachthemdes zu packen und ihn in die Matratze zu drücken wusste Severus nicht so genau und im Grunde war es ihm auch egal. Er hatte die Drohung nur zu gut verstanden und er würde sie nicht dulden.

Panisch griff Lucius nach Severus Händen, welche jetzt gefährlich eng um dessen Kehle waren. Das Getrampel des Blonden unter ihm ignorierend, beugte sich Severus tief zu diesem hinunter und sagte leise: „Wenn du ihr auch nur ein Haar krümmst, werde ich dich Stück für Stück auseinandernehmen und den Acromantulas im Verbotenen Wald zum Fraß vorwerfen. Fordere mich nicht heraus, Lucius. Im Gegensatz zu anderen habe ich sehr wohl in Erinnerung, welche Taten ich in der Vergangenheit begannen habe und ich habe keinerlei Hemmung einige davon an dir zu wiederholen."

Sämtliche Farbe wich aus Lucius' Gesicht, denn dieser wusste ganz genau, worauf Severus da anspielte. Er war nicht stolz darauf diese schrecklichen Dinge getan zu haben, doch er konnte seine Vergangenheit nicht mehr ändern. Sie war ein Teil von ihm und sie machte ihm zu dem Mann, der er heute war.

„Denk an meine Worte, Lucius", fügte Severus bedrohlich ruhig hinzu, bevor er diesen mit einem Ruck losließ und dieser keuchend nach Luft schnappte. Mit einem letzten verachtenden Blick auf den Blonden, richtete Severus die Ärmel seines Umhangs und ging aus dem Krankenflügel hinaus.

Ein ihm bis jetzt unbekanntes Gefühl von Leichtigkeit hatte von ihm Besitz ergriffen, doch er verdrängte es wieder und straffte seine Züge. Das Kommende würde nicht einfach für ihn werden und dennoch kam es ihm nicht mehr so düster vor, wie noch vor wenigen Stunden.

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