𝘛𝘩𝘪𝘳𝘥 𝘊𝘩𝘢𝘱𝘵𝘦𝘳
"Miss, bitte warten Sie! Bitte warten Sie!", schrie ich, als ich auf den Stand mit den Lokomotivtickets zustürmte. "Oh, hallo Sir. Was brauchen Sie?", fragte die junge Dame, als ich endlich angekommen war. "Ich muss noch mit, M'am." Ich lächelte und öffnete meine Geldbörse. "Wie viel würde das betragen?" Die Frau blätterte durch eine Liste. "Fünf Euro, Sir.", antwortete sie dann. Glücklich seufzte ich auf. So viel konnte ich mir leisten. "Aber das ist heutzutage ganz schön viel, Sir. In etwa fünftausend." Geschockt blickte ich die Frau an. "W-Was? Das kann ich mir nicht leisten... Aber ich muss doch dorthin. Uhm... Kann ich Schulden bei ihnen aufnehmen? Sie bekommen auch dies hier dafür." Ich zeigte ihr zwei ovales, durchsichtiges Stück Papier. "Na schön. Schreiben Sie es hier auf.", erwiderte meine Gesprächspartnerin. "Danke." Ich schrieb eine 400 auf das Blatt, das sie mir hinhielt, und gab es ihr zurück. Als ich schon fast daran war zu gehen, stoppte ich mich und sprach noch einmal zu ihr: "Ist auch die Rückfahrt mit einbezogen?", fragte ich. Sie schüttelte den Kopf. Ich schrieb noch eine 400 auf das Blatt. "Gut. Und nun geben Sie mir bitte, was sie mir vorhin versprachen!", sagte die Dame mit energischer Stimme. "Selbstverständlich." Ich gab ihr vier dieser Papierstücke und machte mich auf den Weg zur Lokomotive.
Einige Zeit später befand ich mich zuhause. Meine Frau reichte mir mein Neugeborenes Kind. "Oh, Dear, endlich ist unser Baby da...", meinte sie und lächelte. Glücklich nahm ich das Wesen in die Arme. "Naa, my little sunshine?", sagte ich und streichelte dem Kleinen über den Kopf. Als er zu weinen begann, explodierte er. Die Wände waren von Blut getränkt und meine Sicht veränderte sich. Ich sah nun alles... irgendwie langgezogen und befand mich in einem Raum mit grünen, roten und grauen geometrischen Formen als Wand.
Ein paar Sekunden später befand ich mich auf meinem Weg eine metallene Rutsche hinunter. Lachend rutschte ich sie und hatte meinen Sohn auf dem Schoß. "My little babyboy, ich liebe dich so sehr!", rief ich vergnügt. Der Junge gab ein paar kichernde Geräusche von sich. Alles war perfekt, so wie es jeden Tag war. Immer.
[Kleine Sache zum Verständnis: Hier wurde ein Sichtwechsel gemacht.]
Mein Vater war weg. Er hatte mich nicht verabschiedet. Daddy hatte nie goodbye gesagt, nie. Die beste Erinnerung, die ich von ihm hatte, war, dass wir gemeinsam Rutschen waren. Ich auf seinem Schoß, lachend... Alles war gut, perfekt, gewesen. Jetzt war es das nicht mehr. Mummy war... Mummy machte mir Angst. Oft. Sehr oft. Wenn sie zu mir kam, machte sie mir Angst. Wenn sie mit mir redete, machte sie mir Angst. Sie machte mir nur keine Angst, wenn sie nett war. Naja, vielleicht war auch einfach ich nicht nett. Wie sie das sagte. Egal, ich hatte gerade besseres zu tun! Ich spielte ein tolles Videospiel, das dazu führte, dass ich mich einfach wohlfühlte.
Mehrere Stunden später klopfte es an die Tür. Ich machte den Computer sofort aus und legte mich in mein Bett. Ich tat, als würde ich schlafen. "Babyboy, komm bitte rüber. Jetzt. Sofort.", sagte Mummy und verschwand wieder. Man hörte, dass sie in ihr Schlafzimmer ging. Ich stand auf und griff nach dem Baseballschläger unter meinem Bett und machte mich auf den Weg zu meiner Mummy.
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