
×1×
Jimin wurde von einem plötzlichen Gewicht an seiner Schulter aus dem Schlaf gerissen.
Blinzelnd öffnete er die Augen und rieb sie sich direkt danach, um den Schlaf aus ihnen zu entfernen.
Er fuhr sich durch sein Haar und guckte dann endlich, was es mit dem Gewicht an seiner Schulter auf sich hatte, woraufhin ihm sofort ein genervtes Seufzen entwich. Sein bester Freund Taehyung benutzte seinen Oberarm nämlich mal wieder als Kissen.
Die beiden hatten sich gestern getroffen, um sich einen Kampf in Mario Kart zu liefern und waren dann wohl auf dem Sofa eingeschlafen.
In dem Moment fiel im plötzlich wieder ein, was sie als Bestrafung für den Verlierer besprochen hatten. Sofort schubste er Taehyung von sich runter, sprang auf und huschte ins Bad, wo drin er sofort das Licht anschaltete, um sich im Spiegel zu beäugen.
"Scheiße!" stieß er hervor. Wie hatte er es bitte zugelassen, dass Taehyung ihm wirklich die Haare rosa färbte? Verdammt noch mal rosa?!
Da er sowieso nicht gerade männlich auf andere wirkte, könnte er nun glatt als Mädchen durchgehen.
Er pustete sich einige der pinken Strähnen aus der Stirn und schlenderte niedergeschlagen zurück ins Wohnzimmer, in welchem er den endlich aufgewachten und breit grinsenden Taehyung vorfand.
"Guten Morgen, pinke Prinzessin." sagte er belustigt, als sein Oberarm auch schon Bekanntschaft mit Jimins kleiner Hand machte.
"Ich kann nicht fassen, dass wir das wirklich gemacht haben.." sprach Jimin seine Gedanken aus und ließ sich auf das Sofa fallen.
"Wie soll ich denn am Montag zur Schule gehen?" er raufte sich verzweifelt die Haare.
"Ich kaufe mir einfach irgendeine andere Farbe, Hauptsache dieses verdammte Pink verschwindet wieder!"
"Wir haben abgemacht, dass du das mindestens zwei Wochen so lässt, schon vergessen?" Taehyung grinste weiterhin vor sich hin und kassierte direkt den nächsten Schlag des Pinkhaarigen.
"Aua!" er hielt sich den schmerzenden Oberarm, trotzdem verschwand das belustigte Grinsen nicht aus seinem Gesicht.
Eigentlich war sofort klar gewesen, dass Jimin verlieren würde, aber der Kleine konnte trotzdem sein großes Mundwerk nicht halten und hatte die Wette mit Taehyung abgeschlossen.
Ein lautes Magenknurren riss die beiden aus ihren Gedanken.
"Ich gehe Frühstück machen." sagte Jimin und schlürfte in die Küche, wo er begann, den Tisch zu decken.
Diese neue Haarfarbe war ihm so peinlich, dass er sich am liebsten in seinem Zimmer verstecken und nie wieder rauskommen wollte.
Er fragte sich ernsthaft, wie er das die nächsten zwei Wochen überleben sollte.
Gerade fing er mal an, bei den Mädchen das Interesse zu wecken und dann passierte sowas. Aber irgendwo hatte er ja selber Schuld, auch wenn er sich das nicht eingestehen wollte.
Zusammen genossen die beiden, fast gleichaltrigen besten Freunde ihr Frühstück, beide in ihren Handys versunken.
"Ey, Jimin!" fing Taehyung plötzlich an und tippte Jimin fast schon schmerzhaft an der Schulter an. Dieser seufzte nur.
"Was?" fragte er. Wenn der Jüngere ihm jetzt schon wieder ein 'lustiges' Video zeigen würde, würde er ihn eigenhändig aus dem Fenster schmeißen.
"Hoseok schmeißt heute Abend eine Party in seiner Wohnung und wir sind eingeladen!" erzählte Taehyung begeistert.
"Oh Gott.." genauso, wie eigentlich jeder andere an ihrer Universität, kannte Jimin den Ruf von Hoseoks Partys.
Es lief eigentlich immer etwas aus dem Ruder und nicht selten war auch Taehyung da mit verwickelt.
Jimin kam eigentlich so gut wie nie zu diesen Partys mit. Sie waren einfach nicht so sein Ding, also wunderte es ihn auch, dass Hoseok ihn überhaupt noch einlud. Viel Kontakt hatten sie auch nicht, aber wahrscheinlich wollte der Rotschopf einfach nur so viele Menschen wie möglich bei seinen Partys dabeihaben.
"Dieses mal bewegst du deinen pinken Arsch zu dieser Party, keine Widerrede!" drohte Taehyung, der Jimins wenig begeisterten Blick genau gesehen hatte.
"Aber-"
"Ich habe gesagt, keine Widerrede. Wir sehen uns heute Abend!" schon war Taehyung zu Jimins Haustür gehuscht und schnell durch diese verschwunden.
Jimin seufzte nur laut und gequält. Wenn er zu dieser verdammten Party ging, würde er ganz bestimmt keinen Alkohol oder sonst was anrühren. Nicht, dass die Leute dann noch mehr zu Lästern hatten, wenn er irgendwelche Scheiße baute. Seine rosa Haare waren schließlich schon genug.
{...}
Die Zeit bis zum Abend verbrachte Jimin größtenteils in seinem Zimmer, nur einmal verließ er das Haus, um für seine Mutter, die kochen wollte, einige Sachen zu besorgen.
Kurz, bevor er sich auf den Weg zur Party machen wollte, beäugte er sich nochmal gründlich im Spiegel. An seinen Haaren konnte er ja eh nichts ändern, aber er entschied sich dazu, seinen schwarzen Pulli gegen ein weißes T-Shirt mit V-Ausschnitt zu tauschen, damit er bei der Party nicht vor Hitze verreckte.
Er steckte sein Handy in seine Hosentasche und ging dann den fünfminütigen Weg bis zur Bushaltestelle, um auf den nächsten Bus zu warten.
Worauf ließ er sich da bloß ein? Er ging auf eine von Hoseoks Partys... Irgendwie konnte man ja schon fast erwarten, dass der Abend für ihn nicht gut enden würde. Aber immerhin freute sich Taehyung, dass Jimin endlich mal seinen Arsch aus dem Haus bewegte.
Im Gegensatz zu Hoseok und vielen anderen wohnte Jimin noch bei seinen Eltern zuhause, da diese nicht weit von der Universität weg wohnten.
Der Bus kam ein und Jimin setzte sich, ohne zu gucken, neben einen anderen Jungen, da die anderen Sitzplätze alle schon besetzt waren.
Sie saßen still nebeneinander, bis der Pinkhaarige es wagte, die Person neben sich anzugucken.
Zum Glück blieb sein flüchtiger Blick unbemerkt, den er kurz über die katzenartigen Augen und die schmalen Lippen des anderen schweifen ließ.
Er wusste nicht genau, wieso, aber irgendwas an dem Jungen erregte seine Aufmerksamkeit und ließ ihn ein weiteres mal dort hingucken, was allerdings dieses mal nicht unbemerkt blieb.
"Ist was?" fragte der Typ mit einer rauen Stimme und ließ Jimin sofort zusammenzucken.
"N-nein.." stotterte Jimin.
"Ich muss übrigens hier raus." sagte der Junge dann, weil Jimin ihm den Weg zum Ausgang versperrte.
Mit einem kurzen Blick nach draußen merkte Jimin, dass er genau an der Haltestelle auch aussteigen musste.
"I-ich auch.." er erhob sich und ging dicht gefolgt von dem Typen aus dem Bus, welcher ihm auch dann auf dem Weg zu Hoseoks Wohnung auf den Fersen zu sein schien.
Jimin fühlte sich, paranoid, wie er war, sofort verfolgt und drehte sich des Öfteren um. Der einzige Anblick, der ihm sich jedes mal bot, war der Junge, der die Kapuze seiner schwarzen Jacke tief in sein Gesicht gezogen hatte.
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