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𝟼. 𝚊𝚑𝚘𝚒, 𝚋𝚛𝚊𝚞𝚜𝚎 𝚋𝚊𝚗𝚊𝚞𝚜𝚎!

Nur wenig später liege auf dem Rücken ich in meinem Bett und spiele mit der Liste zwischen meinen Fingern herum.

Ich habe sie mir immer noch nicht angesehen, weil ich fürchte, dass sich meine schlimmsten Befürchtungen erfüllen werden, sobald ich sehe, was Charlotte alles aufgeschrieben hat.

Jetzt ist es wirklich dunkelste Nacht und nur meine Nachttischlampe brennt noch. Von Bilbo keine Spur, vielleicht hat er sich auf dem Weg zum Erebor verlaufen? Die Hoffnung stirbt bekannter weise ja meist zu letzt.

Was nicht heißen soll, ich hätte nichts dagegen mir einen Abend lang mal keine Vorträge von seinen Unverträglichkeiten anzuhören oder was ich zu tun habe, falls er doch mal einen anaphylaktischen Schock erleidet oder was seine Mutter ihm am Telefon so alles über seinen Hund Candy erzählt.

Du merkst, Adam redet viel und oft. Manchmal glaube ich wirklich, der Junge sei im Heimunterricht besser aufgehoben, so sehr wie er an seiner Mutter hängt und wie oft er davon redet, nach Hause zu wollen. Er ist einfach nur ein zu groß geratenes Kind, das gerade erst hier in der Realität angekommen ist.

Dann ausgerechnet mich als Mitbewohner zu haben, ist entweder ein Segen oder ein Fluch, je nachdem aus wessen Perspektive man es betrachten mag.

Ich halte es für einen Segen, weil ich den Jungen jetzt nach meinem Willen formen kann, damit auch er begreift, dass die Wolken nicht aus Zuckerwatte bestehen und er seinen Hogwarts Brief definitiv niemals erhalten wird. Und ja, er wartet tatsächlich noch darauf.

Aber für Adam ist es wohl eher ein Fluch, besonders weil er mich vor kurzem fragte, ob ich manisch depressiv sei, wofür er mich niemals verurteilen würde, wie er betonte. Der Gedanke sei ihm nur gekommen, weil ich doch immer alles so negativ sehen würde und allgemein wirke, als hätte ich am Leben keine Freude.

Und ob ich Freude am Leben habe! Ich habe es doch vor kurzem erst gesagt, dass ich sehr gerne den Freuden des Lebens fröne.

Zwinker, zwinker.

Dass Adam aber ebenfalls hinzufügte, meine Anwesenheit würde ja sogar ihn depressiv machen, nahm ich dann aber dennoch persönlich.

Meine Anwesenheit erfüllt die Menschen mit Freude und Glückseligkeit. Ich muss nur einen Raum betreten, damit dieser mit dem strahlenden Licht meiner Glorie und meiner Weisheit erfüllt wird.
Sehen mich die Menschen, wollen sie Prosa und Gedichte über mich erfassen.
Meine Weisheit ist der Nektar und mein Charme der Ambrosia, der die Menschen wieder hoffen lässt.

Ob ich mal darüber nachgedacht habe meine eigene Hymne zu schreiben und zu komponieren?
Möglicherweise.

Liegt in meiner Schublade bereits ein fertiger, dreiseitiger Liedtext? Höchstwahrscheinlich.

Ist es nur daran gescheitert, weil ich hoffnungslos unmusikalisch bin? Absolut.

Langsam brennen aber meine Augen davon, dass ich so lange auf die immer noch gefaltete Liste starre. Entweder sollte ich sie endlich lesen oder dahin verfrachten, wo sie meiner Meinung nach besser hingehörte.

In den Papierkorb.

Aber Deal ist Deal. Und das nur, weil ich mich von Rhys hab bequatschen lassen. Das war ja wirklich unheimlich, wie er das hinbekommen hatte ohne auch nur besonders viel zu sagen. Und das eben in der Küche... Ich werde aus diesem Typen nicht schlau. Aber zumindest scheint sein Verständnis, für die Geheimnisse unseres Universums, etwas tiefer zu gehen, als die Pfütze von Charlotte.

Ich weiß, ich bin gemein, aber ich mag sie einfach nicht und ich bezweifle, dass sich das je ändern wird.

Also lasse ich die Liste, Liste sein und wende meinen Blick zu dem Buch auf meinem Nachtschränkchen.

Das Bildnis des Dorian Gray.

Rhys sagte, ich würde ihn an diesen Dorian erinnern. Ich habe das Buch nie gelesen, also kann ich nicht einschätzen ob es ein Kompliment ist oder eine Beleidung.

Aber hey, er ist der Titelgebende Protagonist, also wie schlimm kann er schon sein?

Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht mal, wieso ich es überhaupt mitgenommen habe. Vielleicht, weil ich Rhys ärgern wollte? Aber er war doch schon längst weg, als ich mich dazu entschloss, es mir anzueignen. Es gehört ja nicht mal ihm. Selbst der Name im Einband verrät dies mehr als deutlich.

Winnslow.

Also sein Milchreis war schon verdammt lecker, auch wenn ich mir danach noch ein Sandwich machen musste und dafür gezwungen war wohl oder übel die Boxen von Nathan, Barry und Samuel zu plündern. Aber da ich leider Gottes, keinen dieser drei jungen Herren kenne, wird es wohl auch schwierig werden, sich bei ihnen zu entschuldigen.

Offensichtlich also, dass ich mich gegen die Nudeln entschieden habe. Das Kopfkino, die darauffolgenden Albträume und Traumata wollte ich mir dann doch ersparen.

Es ist besser so, wenn jede Nudel einfach dort bleibt, wo sie hingehört. Entweder in der entsprechenden Hose oder dem Vorratsschrank.

Winnslow scheint die Story aber ganz schön gefallen zu haben, wenn ich die ganzen Randnotizen richtig deute. Beiläufig blättere ich die Seiten durch und überfliege ein paar dieser Notizen, zumindest die, die ich entschlüsseln kann.

Erschrocken fahre ich hoch, als die Tür aufkracht und Adam ins Zimmer getaumelt kommt. Sein Gesicht wirkt etwas käsig, blass und verschwitzt, aber seine Augen sind rot wie die eines Albino Kaninchens. Er bleibt im Türrahmen stehen, schwankt dabei aber gefährlich vor und zurück und schirmt seine Augen ab, als sei er eben aus jahrelanger Finsternis das erste Mal wieder zurück ans Tageslicht gekrochen. Wie bereits erwähnt, ist meine Nachttischlampe aber immer noch die einzige Lichtquelle in diesem Zimmer. Draußen ist es Stockfinster.

»Ahoi, Brause Banause!«, lallt er etwas unverständlich und versucht zu salutieren, wobei sein Finger allerdings in seinem Auge landet und er etwas vor Schmerz aufwimmert.

Skeptisch ziehen sich meine Augenbrauen zusammen, bis sie nur noch eine Linie sein müssen.

Was. Zur. Hölle?

»Du kannst ja doch lesen!«, stellt Adam vollkommen verblüfft fest und reist seine Augen soweit auf, dass ich befürchte, das sie ihm gleich aus dem Kopf fallen. »Find ich geil. Ganz geil. Und weißt du was? Ich bin auch voll geil.«

Wie ein Irrer fängt er an zu kichern, wobei sich seiner ganzer Körper schüttelt und ich mir nach den ersten fünf Sekunden nicht mehr sicher bin, ob er nicht vielleicht doch gerade einen Asthmaanfall hab. Dann, von Schlag auch Schlag, hört er auf zu lachen und guckt mich etwas verstört an.

»Aber sie wollte nicht...«

Schmollend schiebt er eine Lippe vor und sieht aus wie ein kleines Kind, dem man seinen Loli weggenommen hat. Ich bin immer noch etwas irritiert über sein Auftreten und weiß noch nicht ganz, wie ich das jetzt einordnen soll, geschweige denn davon halten.

Mir schießen automatisch zwei Möglichkeiten durch den Kopf, die die Ursache für Adams irritierenden Auftritt sin. Entweder ist er betrunken oder bekifft. Aber dafür redet er noch zu deutlich und nebenbei bemerkt, stinkt er wie ein Amsterdamer Coffeeshop.

»Ich hab ihr von Candy erzählt und sie dachte ich wäre Candy. Und da klopft sie mir auf den Kopf und sagt >Guter Junge, hast du schön gemacht.< Aber soll ich dir was sagen, Asher? Ich bin kein guter Junge.«

Übertrieben bedauernd schüttelt Adam seinen Kopf und mir graut es vor allem, was er noch sagen wird. Eigentlich hätte ich schon längst eingreifen und den verantwortungsvollen Zimmermitbewohner markieren sollen, aber zwischen Verantwortungsbewusstsein, an dem es mir normalerweise sowieso schon mangelt, und dem Bedürfnis das ganze einfach zu filmen, um ihn anschließend damit zu erpressen, damit er sich nie wieder an meinen Knoppers bedient, siegt das Schamgefühl.

Das hier ist fremdschämen pur.

»Soll ich dir was verraten, Asher?« Er sieht mich bedeutungsvoll an und hält sich einen Finger vor den Mund. »Aber das darfst du keinem verraten. Also pscht...«

Er legt wieder eine bedeutungsvolle Pause ein und wankt etwas weiter ins Zimmer, stolpert dabei beinahe über seine eigenen Füße, was er auch schon gerne mal im Normalzustand  hinbekommt, und lässt sich anschließend wie ein nasser Sack auf sein Bett plumpsen.

»Ich bin voll bekifft.«

»Was du nicht sagst.«, ist endlich meine erste Reaktion auf alles, was er so von sich gegeben hat. Wie ein Irrer fängt er wieder an zu kichern. Dabei klingt er so ungefähr wie Ernie aus der Sesamstraße und ich frage mich zum wiederholten Male, wieso ich nicht schon längst einen Zimmertausch beantragt habe.

Ich weiß jetzt schon, dass wenn irgendjemand mitbekommt, dass Adam gekifft hat, seine Mutter definitiv mich dafür verantwortlich machen wird.

Aber mein Adam ist doch neu hier! Und da sollte sein Mitbewohner schon acht auf ihn geben und ihn unter seine Fittiche nehmen!

Ich habe diese Frau an Adams ersten Tag hier kennengelernt und sie ist genau das, was man unter dem Begriff Helikopter-Mutter versteht. Adam ist ihr kleine schmuse Bärchen und ein wahrer kleiner Engel, zumindest in ihren Augen. Garantiert hat sie keine Ahnung davon, dass er versucht hat seine Antiallergika als Aufputschmittel zu verticken.

Du weißt schon, sein John-Lennon-Nebenverdienst, der aber schnell wieder ausfiel.

Mit einem tiefen seufzen lässt sich Adam auf seinem Bett nach hinten fallen, wobei er aber mit dem Kopf gegen die Wand knallt, weil er die Breite seines Bettes überschätzt hat. Der hohle Laut den man dabei hört, zeugt entweder von dem Vakuum, das aktuell in Adams Kopf herrscht, oder davon, dass die Wände hier wesentlich dünner sind als man vielleicht erstmal glauben mag.

Wie dünn die Wände tatsächlich sind hört man allerdings schon, wenn nach einer der Partys die Bettgestelle knarzen oder gegen die Wand knallen. Und das dann gerne mal so laut und so lange, dass nur die unschuldigsten glauben würden, dass da eine auf-dem-Bett-hüpf-Party oder Kissenschlacht etwas aus dem Ruder gelaufen ist. Allerdings bin ich selbst öfters für solche Ruhestörungen verantwortlich, deshalb steht es mir am aller wenigsten zu, die Leute zu verurteilen, die gerne mal zu zweit oder sogar zu dritt auf ihrem Bett Trampolin springen.

Zwinker, zwinker.

Und wenn Adam sich bekiffen will, was kümmert es mich? Auch wenn seine Mutter etwas anderes denkt, bin ich nicht sein Babysitter.

Aber ich bin gezwungen meine Einstellung zu überdenken, als ich sehe wie Adam versucht sich wieder auf seinem Bett aufzuraffen um Richtung Badezimmer zu taumeln.

»Adam, wo willst du hin?«, frage ich in einem ungewöhnlich strengen Ton.

Dumme Frage. Er will ins Bad. Habe ich doch eben gesagt!

Allerdings ist Adam zu breit um mir das offensichtliche zu erklären und grinst mich daher nur dümmlich an. »Ich will schwimmen gehen.«

Ah ja...

Garantiert wird aus seinem schwimmen nicht einmal mehr als ein plantschen. Wir haben nur eine ebenerdige Dusche, aber in seinem Zustand würde Adam es trotzdem schaffen, sich ausversehen zu ertränken.

Und wie soll ich das dann bitte seiner Mutter erklären?
Tut mir leid, Adam ist in unserer dusche ertrunken, nachdem er eine Runde kiffen mit John Lennon war.

Ich könnte auch einfach gleich anfangen meine Grabrede formulieren.

Also erhebe ich mich schwerfällig aus meinem Bett und fahre mir mit den Händen verzweifelt über das Gesicht. Vielleicht bringt ihn eine kalte Dusche wieder zur Besinnung. »Na dann... Gehen wir schwimmen.«, gebe ich mich geschlagen und will Adam wie ein kleines Kind hinter mir her ins Bad schleifen, aber auf einmal scheint der wehrte Herr es sich anders überlegt zu haben, denn er bleibt trotzig stehen und verschränkt die Arme vor der Brust.

»Asher?«, er schiebt schmollend eine Unterlippe vor und sieht mich aus seinen treudoofen Hundeaugen an. »Wieso wollte sie mich nicht ranlassen? Ich bin doch geil.«

Oh Herr, welche Bürde hast du mir da aufgeladen? Dieser Hobbit treibt mich in den Wahnsinn! Was stimmt mit diesem Kerl nicht? Außer dem offensichtlichen, dass er total dicht ist.

»Ich habe ja absolut keine Ahnung.«, gebe ich nur wenig freundlich von mir.

Oh glaub mir, mir fallen bestimmt hunderte Gründe ein wieso ihn keine ran lassen würde, angefangen damit, dass seine Auserwählte, die wahrscheinlich genauso bekifft war wie er, trotz bekifften Zustands noch mehr aktive Hirnzellen hatte als er.

»Aber komm jetzt. Du wolltest doch schwimmen gehen. Und ich weiß zufälligerweise von jemandem, der in der Dusche ganz heiß auf dich ist.«

Das einzige was ganz heiß auf ihn ist, ist die kalte Dusche die er gleich verpasst bekommt.

»Was echt?« Der Typ ist doch nicht ganz bei Trost! Wenn er schon kiffen will, dann aber bitte unauffällig! Wenn einer der Lehrer von diesem Theater hier Wind bekommt, bekommt das ganze Haus eine kollektive Strafe verhängt!

»Ja? Und sie ist wirklich ganz heiß auf dich.«, führe ich das Schmierentheater fort. »Und wie heißt sie?« Als ob der Name bedeutend dafür ist ob das vermeintliche Mädchen in unserer Dusche, das aber nicht existiert, heiß ist. Aber weil ich weiß, dass er ansonsten nicht mitkommt...

»Ihr Name ist Betty und sie kann es kaum erwarten dich kennenzulernen. Sie ist wunderschön und fragt mich schon seit einer Ewigkeit danach, wann du endlich kommst.«

Dass Betty, selbst wenn sie existent wäre, wohl kaum in der Dusche auf ihn warten würde, fällt Adam gar nicht erst auf. Endlich und ich meine wirklich endlich trottet er brav wie ein Lamm hinter mir her ins Bad und ich stelle ihn vollbekleidet unter die Dusche. Danken kann er mir später.

Es kostet mich alle Mühe dafür zu sorgen, dass er aufrecht stehen bleibt, denn die ganze Zeit ist er entweder am Lachen oder fragt nach seinem vermeintlichen Date. »Wo ist denn jetzt Betty? Du hast gesagt sie wäre hier.« Adam schmollt als wäre er vier und ich der große böse Wolf, der sein Spielzeug aufgegessen hat. Er ist ein großes Baby im Körper eines Teenagers.

»Ist sie doch.«, gebe ich zurück und lehne ihn an die Wand. Sobald er es schafft länger als zwei Sekunden stehen zu bleiben greife ich nach dem Duschkopf.

»Darf ich vorstellen? Betty. Aber weil wir so lange gebraucht haben ist sie jetzt doch kalt geworden.« und damit drehe ich das kalte Wasser voll auf und spritze Adam einmal von oben bis unten ab. Fassungslos schreit er auf und versucht sich mit den Armen vor dem kalten Nass zu schützen, aber jetzt heißt es keine Gnade.

»Bist du jetzt wieder klar?«, frage ich nach ein paar Minuten und stelle dafür das Wasser ab. Wir wollen hier ja nicht verschwenderisch sein. Adam blinzelt mich etwas verpeilt an, nickt aber. Gott sei Dank!

Wasser tropft von seinen dunkelblonden Haarspitzen in sein Gesicht und seine Kleidung klebt schwer, mit Wasser vollgesogen an seinem schlaksigen Körper. Zwar sieht er immer noch aus wie eine wandelnde Käseleiche, aber zumindest sieht er nicht mehr ganz so tot aus, auch wenn seine Augen immer noch mit denen eines Albino Kaninchens mithalten könnten. Wenn ich es mir so recht überlege, sieht er auch fast aus wie ein Kaninchen, aber nicht so ein niedliches Kaninchen, wie Charlotte, sondern eher wie der Märzhase aus Alice im Wunderland. Der war wahrscheinlich genauso stoned.

Unruhig huschen Adams weit aufgerissenen Augen hin und her, während er auf dem Boden der Dusche über dem Abfluss wie Golum über seinem Schatz kauert.

So sieht er auch aus. Wie Golum. Die Haut blass, unnatürlich große Augen und das Haar strähnig am Kopf klebend. Es hätte nur noch gefehlt, dass er mein Duschgel – es duftet nach Minze – in seine langen dürren Finger gezogen hätte und eine recht einseitige Konversation mit seinem Schatz geführt hätte.

Ich komme also zu dem Schluss, dass Adam beides ist. Sowohl Märzhase, als auch Gollum. Eine Kreuzung der wohl unheimlichsten Wesen der Literatur- und Filmgeschichte.

Viel Glück beim Einschlafen heute Nacht.

Selbst mich schüttelt es bei der Vorstellung und mein Gehirn hat schon weit unheimlichere Bilder ausgespuckt, alle vorhanden in meiner eigenen Galerie des Grauens oder – wie ich es auch gerne nenne – dem Spiegelkabinett oder nur dem Spiegel.

»Also schaffst du denn Rest alleine?«, frage ich weiter, denn ich habe nicht wirklich Lust mit einem voll in der Pubertät steckenden Teenager, der sich gerade für unfassbar geil hält, gemeinsam zu duschen.

Noch so ein Bild das ich nicht in meinem Kopf haben will.

Aber dem Himmel sei Dank, nickt Adam auch dieses Mal und ich kann ihn endlich alleine lassen. Müde lass ich mich einfach in mein Bett fallen, aber irgendwie bin ich auch viel zu aufgekratzt um jetzt schon schlafen zu gehen. Es ist doch erst halb zwölf.

Es ist einer dieser Tage an denen man sich abends ins Bett fallen lässt und denkt: Was zur Hölle war das?

Dieses dämliche Experiment startet erst in den kommenden Tagen oder morgen, je nachdem in wie weit ich Rhys Worten vorhin Glauben schenken kann. Und wieder greife ich nach dem Buch, von dem ich weiß, dass es nicht ihm gehört.

Ich spüre den rauen Einband unter meinen Finger, der abgegriffene Leinenumschlag der an den Rändern bereits ausfranst. Das vergilbte und gewellte Papierblock, der immer noch einen rauen, hölzernen Duft verströmt, der einem so stark in der Nase kitzelt, dass man immer glaubt im nächsten Moment niesen zu müssen.

Es ist das Buch, von dem Rhys selbst gesagt hat, dass es nicht seins wäre. Und trotzdem fühlt es sich an, als hätte ich etwas in den Händen, was ich ihm bei Gelegenheit zurückgeben sollte.

Aber vorher will ich wissen wer Dorian Grey ist. Also mache ich das nächst naheliegende. Ich schlage es auf und beginne zu lesen.

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Der Künstler ist der Schöpfer schöner Dinge. Kunst offenbaren und den Künstler verbergen ist das Ziel der Kunst.

~aus
Die Vorrede,
Das Bildnis des Dorian Gray,
O.Wilde

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Himmel! Leute! Jetzt sind wir schon fast bei 600 reads. Ihr seid alle der Wahnsinn! Danke, danke, danke an alle, die mich bei diesem Projekt unterstützen, die dieses Buch lesen und Sterne für mich regnen lassen.

Aber bitte gebt mir Feedback! Sagt mir eure Meinung. Was haltet ihr von unseren drei Chaoten? Besonders von Ash und Rhys?

Spamt mich zu mit Ideen, Anregungen, Erwartungen und Kritik!

~der (Möchtegern-) Autor,
der sich mal wieder zum schreiben verdrückt.

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