ꕥ 𝓒𝓱𝓪𝓹𝓽𝓮𝓻 𝓽𝓱𝓲𝓻𝓽𝔂-𝓮𝓲𝓰𝓱𝓽
Unschlüssig sah ich zwischen den beiden hin-und her.
Ich hatte Angst, dass Jimin ihn gleich einfach schlagen würde, dafür, dass dieser Mann fast sein ganzes Leben nicht da gewesen war, obwohl er ihn gebraucht hatte.
Dafür war ich der Meinung, man sollte Menschen eine zweite Chance geben.
In dem Moment veränderte sich Jimins Gesichtsausdruck und ich schluckte.
Den Blick kannte ich zu gut.
Er sah kühl drein, schluckte seine Gefühle runter und wollte somit seinem Gegenüber klar machen, dass er hier das sagen hatte.
Seinem Vater schien der Blick ebenfalls aufzufallen, denn er sah schuldig zu Boden.
Leise räusperte ich mich.
"Herr Park-", ich korrigierte mich sofort, "Herr Johnson, entschuldigen Sie bitte, wir-"
Nun unterbrach mich aber Jimin selbst.
"Jeongguk, lass stecken.
Was sind wir überhaupt her gekommen? Gott, was 'hab ich mir dabei bitte gedacht?"
Ich sah zu ihm auf, mit einem verletzten Blick, denn ihn so von seinem Vater gehen zu lassen, tat mir weh.
"Du hast ihn noch, wer weiß, für wie lange...", murmelte ich.
Der Schwarzhaarige strich mir durch die Haare und nickte dann, wandte sich wieder an den älteren Mann, welcher die Hand seiner Frau hielt.
"Wollt ihr beiden nicht auf einen Kaffee reinkommen?", fragte die Frau liebevoll lächelnd.
Bevor Jimin eine falsche Entscheidung traf, die alles kaputt machen könnte, sagte ich zu.
"Liebend gerne"
Wenige Minuten später saßen wir an einem dunklen Esstisch, auf welchem eine Vase mit Lilien stand, welche ich bewunderte.
Uns beiden wurde eine Tasse Kaffee hingestellt, während sich sehr Geruch im ganzen Haus verteilte.
"Also... Was führt euch denn her?"
Jimins Vater versuchte ein Gespräch aufzubauen, sein Sohn war aber eher ruhig und überließ mir das reden.
"Wir sind hier, da ein Freund von mir gerade sein erstes Konzert außerhalb von Korea hier hat.
Ihn hier habe ich mitgeschleppt"
"Mitgeschleppt?", fragte die Frau und nippte an ihrer Tasse.
"Wieso das?"
Unter dem Tisch ergriff mein Straftäter meine Hand und drückte sie.
Ich sollte die Wahrheit sagen?
"Weil er mein fester Freund ist"
Der Mann verschluckte sich an seinem Kaffee und hustete, klopfte sich auf seine Brust und sah aus, als könnte er das nicht so ganz glauben.
"Du bist schwul?", fragte er schließlich.
Jimin rollte mit den Augen.
"Ja, und ich bin stolz drauf Jeongguk zu haben. Wenn du'n Problem damit hast, dass ich Kerle date, dann bin ich schneller weg, als du damals"
Es war kurz still.
"Jimin, ich-"
Er ließ ihn gar nicht ansprechen, aber dass er so in Rage war, konnte ich nachvollziehen - Er konnte sich jetzt endlich mit ihm aussprechen.
"Nein, nichts Jimin! Geht's noch? Du hast mich alleine gelassen mit Mama, verdammt. Und du weißt es wohl noch nicht, weil du nie wieder auch nur ein Wort mit uns gewechselt hast, aber sie ist tot.
Sie hat Selbstmord begangen"
Geschockt hielt sich der Mann eine Hand vor den Mund.
"Und wenn wir schon dabei sind: Ich bin mehrfach vorbestraft und leiste gerade meine Sozialstunden ab, indem ich auf Jeongguk aufpasse.
Mhm... Was kann ich dir noch erzählen?"
Gespielt nachdenklich strich Jimin sich über das Kinn.
"Du hast mein Leben zerstört"
Es war wieder eine ganze Weile still und keiner sagte ein Wort, bis die Stimme eines Jungen ertönte.
Ich hob den Kopf und sah hinter mir.
Da stand ein Kind.
"Ji, gehst du bitte wieder hoch?", fragte die Frau liebevoll, auf englisch.
Ich verstand nur die Hälfte, aber den Rest konnte ich mir logisch erschließen.
Traurig sah er uns an und schüttelte den Kopf, ehe er mich entdeckte und noch trauriger wurde.
"Warum sitzt du in einem Rollstuhl?"
Ich seufzte und lächelte dann aber.
"Darf ich mich mit ihm hinsetzen und ihr redet?"
Die Frage war sowohl an Jimin, als auch seinen Vater und Stiefmutter gerichtet.
Leicht nickte die Frau und ich rollte ihm hinter her, in ein Wohnzimmer, vorher aber vergewisserte ich mich noch, dass er Koreanisch verstand.
Ich hievte mich auf die Couch und klopfte neben mich.
"Also, was möchtest du wissen?", lächelte ich.
Der Junge war goldig.
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