𝐜𝐡𝐚𝐩𝐭𝐞𝐫.4
༉‧₊˚.let us go, little one₊˚.
✧˚ · .
-HYUNJIN-
Jeongin schien noch immer außer Atem, und ich konnte immer noch nicht aufhören zu grinsen. Er lehnte erschöpft gegen die Wand. „Geht's, Kleiner?", fragte ich. Er blickte zu mir und legte seinen Kopf etwas schief. „Ja, was machen wir jetzt?", fragte er und schien etwas überfordert zu sein. „Ich gehe jetzt duschen, und du wartest hier. Danach fahre ich dich nach Hause." Er nickte nur und schien noch immer etwas benommen von seinem Orgasmus. Ich war überrascht, dass er so direkt gewesen war, aber ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich nicht selbst daran gedacht hätte in den letzten Tagen. Außerdem gab es zwischen uns eine gewisse Energie, die mich sehr anzog. „Setz dich hin, Kleiner. Du kannst kaum stehen." Meine Hände waren noch immer an seiner Taille, also half ich ihm, sich zu setzen. „Danke." „Brauchst du noch was?", fragte ich und musterte ihn dabei. Er schüttelte den Kopf, und dann ging ich endlich duschen.
In der Dusche behob ich auch erst einmal mein Problem, denn die Nummer eben mit Jeongin hatte mich ganz und gar nicht kalt gelassen. Er war niedlich und gleichzeitig heiß gewesen, das war eine gefährliche Mischung. Mit nur einer Hose kam ich zurück in den Umkleideraum. Jeongin schien nun wieder etwas mehr bei Sinnen zu sein, aber ich bemerkte, wie seine Augen mich musterten. Es gefiel mir sehr, wie er mich ansah. Ich zog mir meinen Pullover über und drehte mich dabei zu ihm. „Wir können losfahren, wenn du willst?" Er nickte und stand auf. Ich nahm meine Sachen, und dann liefen wir schweigend zu meinem Auto.
Als wir im Auto saßen, blickte ich zu ihm rüber. Er war mir etwas zu still. „Bereust du es?", fragte ich direkt und wollte wissen, ob er es noch immer wollte. Nun sah er mich auch an. „Nein." „Also haben wir eine F+ am Laufen?" „Ja... ich schätze schon. Tut mir leid, ich hatte das noch nie und weiß nicht, was ich sagen oder tun soll." „Kleiner, wir sind einfach Freunde mit gewissen Vorzügen, also sollten wir locker miteinander umgehen. Aber wir sollten auch darauf achten, dass Minho uns nicht erwischt." „Da hast du recht. Er würde uns beide umbringen." „Das steht außer Frage, aber wenn du dich unwohl fühlst, müssen wir das auch nicht machen." „Ich fühle mich nicht unwohl bei dir." In seiner Stimme lag so viel Nachdruck, dass ich es nicht mehr in Frage stellte. „Also haben wir was am Laufen?" „Ja, Hyunjin. Brauchen wir Regeln?" „Na ja, vielleicht, dass wir uns nicht mit anderen einlassen, solange wir die F+ haben? Und wenn einer von uns es beenden will, akzeptiert es der andere. Außerdem sollten wir ehrlich zueinander sein, sonst funktioniert das wahrscheinlich nicht. Was sagst du?" Ich blickte ihn noch immer an, und er hörte meinen Worten aufmerksam zu. Das fiel mir schon öfter auf bei Jeongin, dass er tatsächlich zuhörte, wenn man sprach. „Bin mit allem einverstanden. Hast du eigentlich meine Nummer? Ich habe nämlich deine nicht, glaube ich." „Sie ist doch im Gruppenchat." „Oh ja, tut mir leid, ich bin nie auf diesen Chat." Ich musterte ihn kurz, nickte dann aber einfach. „Also schreiben wir miteinander?" „Müssen wir doch, oder?" Dass wir beide so etwas noch nie geführt hatten, war offensichtlich, aber es war auch okay, dass er noch etwas unschlüssig wirkte. Aber er schien es dennoch zu wollen, und das wollte ich auch. Einfach Sex und Spaß haben, ohne darüber nachdenken zu müssen. „Ja, dann schreiben wir miteinander. Ich fahre jetzt mal los", antwortete ich ihm und fuhr dann auch endlich los.
Ich parkte das Auto vor meinem Haus und stieg nach Jeongin aus, der noch kurz auf mich wartete. „Also sehen wir uns morgen?", fragte er und blickte zu mir. Ich steckte meine Hände in die Hosentasche und lehnte mich etwas vor zu ihm, legte meinen Kopf schief. „Ich schätze schon, Kleiner. Meine Nummer hast du ja jetzt." Ich zwinkerte ihm zu. „Bis morgen, Hyunjin." „Bis morgen, Jeongin."
„Mama, bist du da?", rief ich durchs Haus, als Jeongin dann gegangen war und ich hineinging. „Mama?", rief ich erneut. „Im Wohnzimmer, Schatz", rief sie zurück, und dann ging ich auch schon zu ihr. „Du hast aber heute lange gebraucht. Ich dachte, du trainierst heute alleine?" „Habe ich auch, aber hatte heute einfach Motivation." Automatisch dachte ich an Jeongin und sein unterwürfiges Stöhnen, was sich so sündhaft angehört hatte. Es war extrem heiß und auch niedlich gewesen. „Das klingt gut, Schatz. Hast du schon gegessen? Ich wollte heute kochen." „Nein, noch nicht. Soll ich dir helfen?" „Musst du nicht. Entspann dich einfach etwas. Ich hol dich, wenn das Essen fertig ist. Ach so, ich habe mit deinem Vater gesprochen, und du sollst ihn mal anrufen." Ich verharrte in meiner Position, spannte mich sofort an. „Ich will aber nicht." „Hyunjin, er ist dein Vater." „Das gibt ihm kein Recht. Außerdem will ich nichts mit ihm zu tun haben. Er hat dich so verletzt." Ich blickte meine Mutter an, und kurz sah ich den Schmerz darin aufblitzen, aber sie spielte es sofort herunter, was mich wütend machte. „Jinnie, ich hole dich dann zum Essen, und du kannst es dir ja noch einmal überlegen." Aber wir beide wussten, dass ich das längst getan hatte... Ich würde mich nicht bei meinem Vater melden.
Meine Sachen warf ich in eine Ecke meines Zimmers und setzte mich dann auf meinen Schreibtischstuhl. Mein Blick ging zu meinem Handy, und ich überlegte, Jeongin zu schreiben. Irgendwie mussten wir das ja in den Griff bekommen, und ich war mir unsicher, ob er es tatsächlich durchziehen würde. Ich war immer noch überrascht, dass er mich das gefragt hatte. Dankbar war ich auf jeden Fall, aber auch überrascht. Jeongin wirkte immer eher schüchtern und unschuldig, dass er so direkt sein konnte, hätte ich nicht erwartet, aber es gefiel mir. Sehr.
Ich: Hey;)
Jeongin: Hey?
Ich: Hast du morgen Zeit?
Er antwortete nicht mehr, was mich dann doch etwas stutzig machte. Deshalb schickte ich noch ein Fragezeichen, aber auch darauf antwortete er nicht. Hatte er es sich doch anders überlegt? „Schatz, es gibt essen." Also legte ich mein Handy zur Seite und ging zum Essen.
„Mama, es sieht köstlich aus." „Danke, setz dich." Sie machte mir meinen Teller voll, und ich begann zu essen. „Wie war dein Tag?" „Arbeit halt. Als Lehrerin braucht man starke Nerven. Und wie war dein Tag?" „Ganz gut." Ich dachte an Jeongin und konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. „Habe ich was verpasst, oder warum strahlt mein Sohn so?" „Du hast nichts verpasst. Es war einfach ein – ich würde sagen, erfolgreicher Tag für mich." Mein Grinsen wurde noch etwas breiter, aber meine Mutter fragte nicht weiter nach. „Dann ist ja schön. Ich bin morgen spät Zuhause. Habe Elternabend, also musst du alleine essen, oder du gehst rüber zu Minho." „Macht nichts, ich werde wahrscheinlich wirklich rübergehen." Dann aßen wir weiter, sprachen noch etwas miteinander, ehe ich wieder in mein Zimmer hochging.
Ich sah auf mein Handy und musste leider feststellen, dass Jeongin sich noch immer nicht gemeldet hatte. Auch den restlichen Abend schrieb Jeongin mir nicht, auch nicht am Morgen, was mich langsam etwas nervte.
Angelehnt an meinem Auto wartete ich auf die zwei Brüder, die dann auch schon kamen. Ich musterte Jeongin, der mir keinen Blick schenkte. „Morgen, Minho." „Morgen." Er stieg kommentarlos ins Auto, während ich Jeongin anstarrte. „Dir auch guten Morgen, Jeongin." Nun sah er mich endlich an, und was sein Ausdruck sagte, konnte ich immer noch nicht ganz einordnen. „Morgen, Hyung", kam es dann noch leise aus ihm, was mich schief grinsen ließ, ehe er in mein Auto stieg. Ich stieg auch ein und fuhr dann mit einem Grinsen los.
Allerdings blieb dieses nicht lange auf meinen Lippen, denn Jeongin ignorierte mich die ganze Zeit und würdigte mich kaum eines Blickes, was mich tatsächlich verwirrte. Ich wusste, dass ich definitiv mit ihm reden würde. Er sollte mich besser nicht wie Luft behandeln. So funktionierte das nicht, und es missfiel mir. Er hatte es vorgeschlagen... Aber zugeben musste ich auch, dass ich es etwas amüsant fand, dass er nun so schüchtern war, obwohl er so direkt gewesen war.
Wir saßen beim Mittagessen, und wieder einmal saß er mir gegenüber und biss von seinem Sandwich ab, während sich die anderen unterhielten. Er war wieder so still, sprach nur, wenn er musste, und ich würde ihn mir definitiv gleich zur Seite ziehen, wenn die Pause vorbei war. Ich wollte, dass er mit mir sprach. Da die Pause nun tatsächlich vorbei war, gingen wir alle in unsere Klassenzimmer. Als Jeongin und die anderen zwei in die andere Richtung mussten, entschuldigte ich mich bei meiner Gruppe, dass ich schnell aufs Klo gehen müsste.
An der einen Ecke des Flures wartete ich auf Jeongin, und als er tatsächlich etwas weiter hinten lief und auf sein Handy blickte, griff ich nach seinem Handgelenk und zog ihn zu mir. Sofort hielt ich ihm den Mund zu, als er erschrocken einen Laut von sich geben wollte. Ich legte meinen Finger auf meine Lippen, und er schien es zu verstehen, aber den Schlag gegen meinen Oberarm bekam ich dennoch. Dann zog ich ihn mit mir mit.
„Eine Besenkammer? Ernsthaft? Das ist irgendwie klischeehaft." Ich zögerte nicht lange und drückte ihn gegen die Wand, als ich meine Hände an seine schmale Taille legte. Seine Tasche fiel dabei auf den Boden, und meinen Rucksack ließ ich auch zu Boden gleiten. Augenblicklich verstummte er, schluckte schwer, aber er schien dennoch verwirrt. „Hyunjin?" „Warum ignorierst du mich?", fragte ich geradeheraus. „Tu ich doch gar nicht." Ich hob nur meine Augenbraue, was ihn zum Schweigen brachte. Ich lehnte mich noch weiter zu ihm. „Süßer, du hast es vorgeschlagen. Also warum gehst du mir aus dem Weg?" „Ich gehe dir nicht aus dem Weg... Ich muss mich bloß daran gewöhnen, außerdem sollten wir vorsichtig sein." Ich holte einmal tief Luft. „Okay, gut. Wir haben den Unterrichtsstart verpasst... Hast du Lust?" „Jetzt?", fragte er überrascht. „Ja, jetzt." Ich hielt ihn noch etwas fester. „Hier?" Ich zuckte nur mit den Schultern. „Wir brauchen ein Versteck, oder?", fragte Jeongin, sah mich dabei noch immer etwas verlegen an. „Da könntest du recht haben..." „Hast du eine Idee?" „Wie wäre es mit meinem Atelier? Das kennt niemand, und wir wären allein." Etwas überrascht musterte er mich. „Ich darf in dein Atelier?" „Warum nicht? Also sagst du „ja"?" Er zog mich plötzlich näher zu sich, schloss die Lücke zwischen unseren Körpern. Jeongin überraschte mich die letzten Tage immer wieder. „Ja, das klingt gut." Dann zog er mich in einen Kuss, den ich erwiderte.
Immer wieder trafen sich unsere Lippen, wurden immer fordernder, drängender. Ich presste ihn immer mehr gegen die Wand, hielt seine Taille fester. Überwältigt vom Gefühl seiner schmalen Taille in meinen Händen und seinem Körper, der sich immer mehr an mich schmiegte. Meine eine Hand ließ ich durch seine Haare fahren. Erst sanft, bevor ich ihn dann etwas nach hinten zog, um besser in seinen Mund eindringen zu können mit meiner Zunge, was mir gelang. Allerdings löste ich mich von ihm, als er in unserem Kuss erstickt aufwimmerte. Hitze durchflutete meinen ganzen Körper. „Lass uns gehen, Kleiner", raunte ich, und er nickte nur. Wir hoben unsere Sachen auf, dann zog Jeongin mich mit sich, und schon saßen wir in meinem Auto auf dem Weg zum Atelier.
-𝐭𝐨 𝐛𝐞 𝐜𝐨𝐧𝐭𝐢𝐧𝐮𝐞𝐝-
Hoffe es hat euch wie immer gefallen^^
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