1.
Es war ein Tag wie jeder andere zuvor auch in dieser Woche. Ben Solo joggte seine morgendliche Frührunde, so gegen 6:30 Uhr, um der aufgehenden Sonne hinter den Graslandschaften und Seen entgegenzulaufen.
Wenn er wach wurde, lag Rey meistens noch friedlich schlafend in seinen Armen. Sie war ein richtiger Langschläfer und genoss es diesen Trieb endlich ausleben zu dürfen, da sie auf Jakku gezwungen war vor Sonnenaufgang aufzustehen. Er küsste sie sanft auf die Stirn, wie jeden morgen. Doch heute spürte er förmlich, dass etwas schieflaufen würde...
Ben war bereits auf dem Rückweg, dennoch wurde er das Gefühl nicht los verfolgt zu werden.
Nachher würde er sich noch durch einen Stapel Papierkram arbeiten müssen, die für die Senatssitzungen nächste Woche wichtig waren. Als gewählter Senator von Chandrila und Vorsitzender des Neuen Jediordens (zusammen mit Rey) hatte er jede Menge zu tun und musste regelmäßig verreisen, was ihn noch mehr störte als Rey.
Der neue Senat hatte innerhalb einer nervenzehrenden Dauersitzung von dreieinhalb Tagen mehrere neue Grundrechte verabschiedet:
Nur der Tod sollte Eltern und Kinder noch trennen können.
Keine Kindersoldaten!
Alle vier Jahre musste die Galaxie einen Kanzler wählen.
Man durfte höchstens zwei Amtszeiten hintereinander antreten.
Und das war nicht einmal die Hälfte!
Der Schlag auf den Hinterkopf traf Ben hart und unerwartet. Seine Sicht verschwamm, das letzte was er hörte war ein entfernter Schrei.
Sein Name?
Rey tigerte unruhig durch das Haus. Ben hätte schon seit einer Stunde zurück sein müssen. Es war ihr bekannt, dass er gerne noch einen Umweg machte, manchmal sogar im See schwimmen ging. Doch langsam machte sie sich wirklich Sorgen.
Der Mann am Horizont, der von irgendetwas getroffen zu Boden viel. War er das gewesen? Normalerweise konnte sie ihn um diese Zeit noch nicht erkennen, dennoch hatte sie vor Schreck seinen Namen geschrien.
Sekunden darauf war niemand mehr zu erkennen.
Vielleicht war sie noch nicht richtig wach gewesen?
Es musste etwas passiert sein!
Rey sprang auf den nächstbesten Speeder und flog zur nahegelegenen ehemaligen Widerstandsbasis, inder noch immer, selbst nach einem halben Jahr, Kriegsverletztephysisch und psychisch wieder aufgebaut wurden.
Grelles Neonlicht und weiße Wände, die das Licht zurückstrahlten, strahlten dem gerade erwachenden Ben Solo ins Gesicht, was seine stechenden Kopfschmerzen nicht gerade besser machte. Noch immer leicht betäubt versuchte er seinen Kopf nach Platzwunden abzutasten, doch seine an der Wand gefesselten Hände verhinderten dieses Vorhaben.
Wo war er?
„Auch mal wach!?" Ben blinzelte, um zu erkennen wer mit ihm sprach, doch seine Augen hatten sich immer noch nicht an das grelle Licht gewöhnt.
„Wo bin ich? Wer sind Sie? Was wollen Sie von mir?", fragte Ben. Ein dreckiges Lachen.
„Mal ganz langsam, Ren. Ich stelle ab jetzt die Fragen und du wirst mir antworten.", sprach, zu Ben's Überraschung, der General der neuen Senatsarmee. Triton Baize.
Doch Ben gab nicht klein bei.„Warum bin ich hier? Was wird mir vorgeworfen?"
„Gut diese Frage muss ich dir beantworten. Kylo Ren, du bist Angeklagt in den Punkten Mord, darunter Völkermord, Vatermord, Kindermord, Verrat sogar mehrfach und Zugehörigkeit zu einer verbotenen Gesellschaft. Das sieht nicht gut aus Junge. Gestehe und deine Strafe könnte milder ausfallen."
Ben schluckte. Dachten die wirklich immer noch er wäre immer noch Kylo Ren? Das durfte doch nicht wahr sein!
„Mein Name ist Ben Solo und ich werde nichts sagen bevor ich vor Gericht bin!"
„Ach, ist das so?", fragte Baize spöttisch. „Ich werde dich zum Reden bringen! Also möchtest du uns etwas mitteilen, sonst könnte es schmerzhaft werden."
„Nichts und niemand wird mich zum Reden bringen." Ben wusste sehr wohl auf was er sich da einließ. Diese Leute waren zum Verhör ausgebildet worden.
Ein Mann in Uniform mit Peitsche bewaffnet trat vor. Ben musste unwillkürlich lachen.
„Echt jetzt? Ihr wollt mich auspeitschen?" Die anderen sahen ihn an, als wäre psychisch gestört.
„Ich meine auspeitschen? Das war ja sogar schon vor imperialen Zeiten altmodisch. Habt ihr denn nichts moderneres auf Lager?", feixte er.
Triton lachte schallend. „Dir wird das Lachen schon noch vergehen, Ren. Ja, auspeitschen klingt vielleicht altmodisch. Diese Peitsche ist nach höchsten Standards entwickelt. Sie trennt dir bei jedem Schlag das Fleisch von den Knochen und die Stärke der zusätzlichen Stromschläge kann variieren. Zum Mitmeißeln: Es wird schmerzhaft werden, wenn du nicht gestehst."
Ben sog scharf die Luft ein, schwieg aber dennoch weiter. Baize Helfer rissen ihm das schwarze T-Shirt vom Leib.
„Wir beginnen mit fünf Hieben, wenn er dann nicht redet weitere fünf. Klar so weit?!"Alle nickten brav. Ben würde keinen Ton von sich geben.
Schon der erste Schlag zerriss seine Haute, streifte seine Knochen und versetzte ihm einen heftigen Stromschlag. Er zuckte zusammen. Schonungslos traf die Peitsche mehrere Male seinen nackten Rücken.
Ben stöhnte vor Schmerz, doch er wusste damit umzugehen. Snokes zahlreiche Folter hatte ihn abgehärtet.
„Wollen wir nun reden?", fragte Baize mit ekelhafter Freundlichkeit. Ben schüttelte den Kopf, wie die letzten drei Runden zuvor auch. Doch jedes Mal wurde auch diese Bewegung immer schmerzhafter. Eine wahrhafte Tortur.
„ImHerzen eines Jedi liegt seine Kraft, mein Enkel. Nutze die Macht, die dir als Skywalker gegeben ist. Es wird bald vorbei sein, glaub mir. Die Macht wird mit dir sein, immer."
Mit der Macht versuchte Ben seine Fesseln zu lösen. Ein Misserfolg.
„Auch deine Fesseln wurden nach modernstem Standard gebaut. Du kannst sie nicht mit der Macht lösen, Ren."
„Ich heiße Ben, Ben Solo!"
Weitere erbarmungslose fünf Hiebe folgten. Ben hatte schon lange jegliches Gefühl verloren. Ein Schlag mit der Peitsche fühlte sich an wie hunderte. Sein Rücken brannte und irgendwas nass-warmes lief in seine Hose. Sein Blut...
„Und?", Triton sah in nurfragend an.
„Ich...", Bens sonst so tiefe und feste Stimme versagte. Sie brach ihm einfach weg.
„Ja? Ich höre."
Ben nahm alles, was er an Mut, Stärke und Selbstvertrauen hatte, zusammen. Die würden ihn nicht brechen können. Nicht hier, nicht jetzt, nicht so.
„Reden ist Blech und schweigen ist Gold.", zischte er. Die Schmerzen konnte er immerhin einige Sekunden ausblenden, danach trafen sie ihn allerdings noch härter als zuvor.
Der General gab seinen Leuten mit einer eindeutigen Geste zu verstehen: Weiter machen! Diese sahen ihn mit einer Mischung aus Unglauben und Entsetzten an.
„Also ich sehe noch freie, gesunde Haut. Worauf wartet ihr? Nur noch fünf Schläge. Mehr dürfen es pro 24 Stunden nicht sein, leider."
Nach diesen letzten Peitschenhieben wusste Ben, was es hieß durch die Hölle zu gehen. Er war ein gewisses Maß an Folter durch Snoke gewohnt, doch das... Das war etwas ganz anderes.
Die Stromschläge, die bei jederBerührung durch seinen Körper zuckten. Er konnte sich nicht so recht entscheiden, was oder wer schlimmer war: Palpatine oder diese Peitsche?
Die Peitsche knallte. Ben rannen stumme Tränen aus den Augen.
Bens Körper sackte in sichzusammen.
„Echt jetzt? Er ist schonwieder ohnmächtig? Ich hätte so 'nen Jedi für etwas widerstandsfähiger gehalten.", wunderte sich General Baize. „Versucht ihn wieder bei Bewusstsein zu haben, wenn ihr ihn in die Zelle sperrt." Mit diesen Worten drehte er sich um und ging.
Ein Schlag ins Gesicht.
Würde das denn niemals aufhören.
„Steh auf!", fauchte einer der Wärter ihn an. Hatte der überhaupt eine Ahnung, unter was für Schmerzen Ben litt. Ein grobes Hemd wurde ihm langsam über den offenen, blutenden Oberkörper gestreift.
Ben stöhnte auf.
Er wurde in eine Zelle geworfen. Es war kalt, unter zehn Grad plus. Und feucht. Sein Rücken würde sich garantiert entzünden.
Dann glitt Ben erneut langsam ins Land der Dunkelheit.
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