𝔢𝔦𝔫𝔲𝔫𝔡𝔡𝔯𝔢𝔦𝔰𝔰𝔦𝔤; 𝔤𝔩𝔢𝔫 𝔭𝔬𝔴𝔢𝔩𝔩 - 𝔦𝔫𝔱𝔢𝔯𝔳𝔦𝔢𝔴
»Ist das normal?«, wispere ich leise, sodass die anderen, die um uns herum wuseln, mich nicht hören können. Nervös sehe ich zu Glen, der mir sofort beruhigend eine Hand auf die Schulter legt.
»Vollkommen. Wenn du wüsstest, wie nervös ich bei meinem ersten Interview war«, beruhigt er mich. Dennoch spüre ich die Nervosität, die heiß in meinen Adern pulsiert.
Ich habe kein Problem, vor der Kamera zu stehen und eine Rolle zu spielen. Anders als bei einem Interview - dort spiele ich keine Rolle. Dort bin ich ich und ein falsches Wort und die Presse hetzt sich wie ein Aasgeier auf mich.
Glens Augen gleiten an mir vorbei, bevor seine Hand meinen Körper hinunter wandert und er meine Hand schnappt. Er zieht mich einfach hinter sich her und ich folge ihm. Wir haben noch gute Zehn Minuten bis das Interview starten würde und mit jeder weiteren Minute steigt auch meine Unruhe.
In einem leeren Backstageraum kommen wir zum Stehen. Die Tür fällt hinter uns zu und lässt uns alleine. Der Lärm der anderen verstummt und ich entspanne mich ein wenig.
»Ich kann das nicht«, hauche ich so leise, dass ich erst denke, dass Glen es nicht gehört hat. Doch er schlingt seine Arme schützend um mich und zieht mich an seine trainierte Brust.
»Y/N, du bist eine wahnsinnige, starke und kluge Frau. Ich glaube an dich«, er löst sich kurz von mir und drückt mit seinen weichen Lippen einen Kuss auf meine Stirn. Sofort lächle ich und kuschle mich in die Umarumung.
»Ich liebe dich, Glen«, wispere ich leise. Seine Hände streichen über meinen Rücken und ich hebe meinen Kopf und verliere mich in seinen Augen.
»Ich liebe dich auch«, erwidert er, bevor er unsere Lippen zu einem kleinen Kuss zusammenführt. Der Kuss schmeckt nach einem Versprechen, dass ich das schaffen kann. Dass ich dafür stark genug bin. Und jetzt glaube ich ihm.
»Ich bin bereit«, murmle ich und schiele auf seine Lippen, die zu einem Grinsen verzogen sind.
»Dann komm«, er schnappt sich meine Hand und gemeinsam gehen wir raus aus dem Flur. Sofort stürmt ein Assistent auf uns zu. Ich schalte auf Tunnelblick und bereite mich innerlich auf das Interview vor. Ehe ich es mich versehen kann, sitze ich neben Glen auf einer Couch und sehe zu Jimmy Fallon.
»Herzlich Willkommen an meine heutigen Gäste - Glen Powell und Y/N Y/N/N«, beginnt Jimmy. Glens Bein presst sich unauffällig an meines, doch diese leichte Berührung reicht aus. Sie signalisiert mir, dass er da ist. Und dafür bin ich dankbar.
Am Anfang bin ich etwas zurückhaltend, aber mit der Zeit blühe ich immer mehr auf. Doch Jimmy macht es mir auch nicht schwer. Schon früher habe ich oft Interviews mit ihm gesehen und jetzt hier zu sitzen, macht mich stolz.
Endlich habe ich es geschafft.
»Nun spielen wir 'Think fast' mit Glen und danach mit Y/N. Seid ihr bereit?«, moderiert Jimmy an. In seiner Hand hält er einen Stapel an Karten und grinst uns freundlich an.
»Ich bin bereit geboren«, grinst Glen und unauffällig verdrehe ich meine Augen, doch muss dann doch lachen.
»Na dann«, lacht Jimmy und liest die erste Frage vor.
»Wenn Tiere sprechen könnten, welches wäre das Unhöflichste?«
Glen beugt sich nach vorne, hat seine Ellenbogen auf seine Knie gelegt, während er Jimmys schnellen Fragen zuhört.
»Katze«, sagt er schnell und ich kann nur zustimmend nicken. Auch Jimmy lacht und nickt, bevor er die Karte zur Seite legt und die nächste Frage stellt.
»Wie viele Hühner würde es brauchen, um einen Elefanten zu killen?«
Glens Mund öffnet sich, doch es kommen keine Worte raus. Ich drehe meinen Kopf und sehe, wie angestrengt sich seine Rädchen drehen, während er nachdenkt.
»Eins? Wenn er so groß wie ein Elefant ist?«, sagt er dann schnell und ich lache laut los, bevor ich mir die Hand auf den Mund schlage. Dieses Spiel ist wirklich genial.
»Wenn es als Schauspieler nicht mehr klappen sollte, dann gehe ich in die Forschung«, lacht Glen und fährt sich durch seine Haare.
In einem weißen Kittel würde er bestimmt gut aussehen...
»Wenn du ein Künstler wärst, was würdest du an deinem ersten Tag zeichnen?«
Glen muss nicht lange überlegen, da kommt schon »Aktportrait« über seine Lippen.
»Und wer wäre dein Akt?«, fügt Jimmy noch eine zusätzliche Frage an. Glen dreht seinen Kopf zu mir und schenkt mir sein bestes Lächeln.
»Y/N.« Wahrscheinlich konkurrieren meine Wangen gerade mit den Bussen in London, aber wir haben unsere Beziehung nicht öffentlich gemacht. Es ist nicht so, dass wir uns verstecken und die Presse hat uns schon oft aufgelauert, aber dieses Geständnis würde die Gerüchteküche nur weiter zum Brodeln bringen.
Ich sehe die Frage in Jimmys Blick, doch tatsächlich stellt er sie nicht, sondern liest die letzte Frage vor.
»Sag mir, in was du zuletzt deine Finger gesteckt hast.«
Sag es nicht, sag es nicht, bete ich innerlich.
Glen zögert einen kurzen Moment. Wieder fährt seine Hand durch seine Haare, bevor er seinen Kopf in den Nacken legt.
»Oh Gott, Jimmy«, stöhnt er leise. Ich beiße mir auf meine Unterlippe und sehe meinen Freund abwartend an. Sein Blick fällt auf mich und kurz sehen wir uns einfach in die Augen, dann blickt er zu Jimmy.
»Natürlich in meiner Freundin.«
Er nennt nicht meinen Namen, doch anhand meiner Reaktion kann Jimmy sich die Frage selbst beantworten.
Mit einem breiten Grinsen sieht er zwischen uns her, ergeben hebe ich meine Hände, während Glen seine Hand auf meinen Oberschenkel legt und leicht zudrückt, als würde er mir sagen wollen, dass er da ist.
»Also ist es jetzt offiziell?«, lacht Jimmy immer noch über die Antwort von Glen und kriegt sich fast nicht mehr ein.
Glen und ich sehen uns an. »Leugnen wäre jetzt schlecht, oder nicht?«, erwidere ich. Ein Stein ist mir vom Herzen gefallen. Jetzt ist es raus und wir können uns in der Öffentlichkeit küssen und müssen nicht immer warten, bis die Haustür hinter uns zufällt.
»Herzlich Glückwunsch!«, erwidert Jimmy vergnügt, bevor er einen weiteren Stapel in die Hand nimmt.
Glen und ich grinsen beide, während ich seine Hand immer noch auf meinem Oberschenkel spüre.
»Also Y/N. Bist du bereit?«, will Jimmy wissen.
»Ich bin bereit geboren«, grinse ich, wiederhole dabei die Worte von Glen, was irgendwie unser Spruch geworden ist. Und tatsächlich freue ich mich auf dieses Spiel.
»Wenn du eine Frucht wärst, welche wärst du dann?«
Ich überlege nicht lange und schieße sofort mit der Frucht heraus, die mir als erstes einfällt. »Banane.«
Glen neben mir verkneift sich ein Lachen und ich bin mir ziemlich sicher, dass er den Witz, den er auf den Lippen hat, ebenfalls runterschluckt.
»Gute Wahl«, schmunzelt Jimmy.
»Welcher Superheld würde der beste Therapeut sein?«
»Äh-«, ich bin ein riesiger Marvel Fan, doch von keinem der Avengers würde ich mich freiwillig therapieren lassen.
»Am ehesten Steve Rogers?«, frage ich.
»Captain America also...«, lacht Jimmy und ich zucke mit meinen Schultern. Ein Tony Stark schonmal nicht. Danach hätte ich Ego-Probleme und würde meinen Kummer über diese Therapie im Alkohol ertränken.
»Was ist das nutzloseste Wort?«
»Superkalifragilistikexpialigetisch«, sage ich dann zögerlich. Immerhin ist es kein Wort, dass man in einem normalen Sprachgebrauch benutzt.
»Du verletzt mich«, sagt Glen entsetzt und hält sich seine Brust. Amüsiert sieht Jimmy kurz zu uns.
»Es ist ein Wort«, sage ich trocken, bevor ich schmunzle.
»Würde Superman oder Batman einen Kampf gewinnen?«
»Absolut Superman«, sage ich wie aus der Pistole geschossen.
»Weil du ihn mehr magst?«, hakt Jimmy nach und ich grinse.
»Logik ist bei diesem Spiel nicht gefragt«, kontere ich und Jimmy hebt seine Hände. »Natürlich nicht«, erwidert er und wir drei müssen anfangen zu lachen.
»Und war es so schlimm?« Glen umarmt mich von hinten und legt sein Kinn auf meine Schulter. Wir befinden uns gerade im Backstagebereich, nachdem die Show für Jimmy abgedreht wurde.
Ich lege meine Hände auf seine, die auf meinem Bauch ruhen.
»Nein, aber jetzt weiß es bald jeder...«, murmle ich gedankenverloren. Mein Blick gleitet nach vorne in den Spiegel und ich betrachte uns beide.
»Hätte ich es nicht sagen sollen?«, fragt er besorgt und unsere Augen treffen sich im Spiegel. Sanft lächle ich ihn an.
»Ich bin froh, dass es raus ist«, erwidere ich und sofort wird sein Griff um mich herum fester. Liebevoll drückt er mir einen Kuss auf meinen Hals.
»Ich bin auch froh«, murmelt er gegen meine Haut.
Ich lehne mich nach hinten und schließe meine Augen. Konzentriere mich voll und ganz auf ihn.
Eine Beziehung in der Öffentlichkeit ist niemals einfach. Vor allem, wenn man im Mittelpunkt steht, jeder auf einen achtet und nur auf Fehler wartet. Aber ich bin mir sicher, dass wir dem Druck standhalten können.
Denn am Ende gewinnt immer die Liebe.
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