Fünf Kinder mit Österreich
Ich habe gerade gar keine Lust auf eine Sitzung, doch nicht gehen kann ich auch nicht.
Ich ließ mich auf den Stuhl nieder und stützte meinen Kopf ab. "Danke Beth. Heute nichts." Ich musste nicht aufsehen, um zu wissen, dass sich Martin und Ben wieder einmal über Lippensprache verständigten. Ich sah zu den zweien: "Schießt los. Mich kann sowieso nichts mehr runterziehen." Rupert war heute nicht da. "Was ist denn passiert?", begann Martin langsam zu fragen. "Ich bin da hin gegangen.", mehr wollte ich nicht sagen. Mehr brachte ich auch nicht über die Lippen. "Und weiter?", musste Ben natürlich nachfragen. "Dann habe ich jemanden kennengelernt." "Weiter." "Wir waren auf dem Balkon." "Weiter.", ich sah ihn genervt an. "Ich habe ihr meine Jacke geben. Schluss. Aus. Fertig." Nun waren sie ein wenig erschrocken. Moriarty Effekt. "Wo ist eigentlich Rupert?", ich versuchte abzulenken. Ben sah mich taddelnd an: "Nicht ablenken und Weihnachtsurlaub." Ich nickte. Er öffnete seinen Mund, doch bevor er dieses verfluchte Weiter sagen konnte, schnitt ich ihm das Wort ab: "Wir wollten tanzen, doch sie ist nicht mehr gekommen und ich bin nachhause gegangen.", ich legte meinen Kopf zwischen die verschränkten Arme vor mir. "Du hast wenigsten jemanden kennengelernt. Was ist daran so schlimm?" "Ich will meine Jacke wieder", grummelte ich in meine Ärmel. Beide Männer mussten lachen. "Wo ist Rupert genau?" "Österreich." "Was will er denn in Österreich?", fragte ich verblüfft. Martin antwortete weiter: "Schifahren." "Und seine Kinder?" Niemand wusste wer auf sie aufpasste. "Die drei können schon auf sich aufpassen." "Es sind fünf.", korrigierte Martin. Nun war ich noch verwirrter. "Wie sah sie aus?", fragte Ben wieder einmal. Typisch. Er fragte immer solche Sachen. Martin war immer der Was-Ist-Passiert-Typ und Ben der Wie-Sieht-Sie-Aus-Mensch. Ich wusste ich komme nicht drum rum, also begann ich: "Wunderschöne, rötliche Haare. Blaue Augen. So kalt wie Eis. Eine schlanke Figur." Ben lächelte wieder einmal. "Wieso?", fragte ich wieder verwirrt. "Du erzählst es sonst anders." Ich stand auf und ging. Es tat mir einfach zu sehr weh. In meinem Herzen. Sie wussten einfach nicht, was sie mir mit dieser Fragerei antaten. Ich schlenderte einfach in meinen Wohnung um die Ecke.
Als ich die Tür aufsperren wollte, wurde ich daran gehindert. Eine Jacke. Meine Jacke. Ich hob sie hoch und ein kleiner Zettel fiel heraus. Ich hob ihn auf.
Gebügelt und gewaschen.
Ich drehte um.
Miss Moneypenny
Ihre Nummer stand auch darunter. Ich machte einen Luftsprung und ging in die Wohnung. Also hatte sie mich doch nicht vergessen.
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