17.
Als er und ich das Zimmer verließen, fing er plötzlich an zu lachen. Er hatte eine schöne tiefe Lache und wie mir grad auffiel hatte er eh eine tiefe Stimme und das in seinem Alter. „Was hast du so geschaut und warum bist du so rot." „Ich werd mich jetzt nicht vor dir rechtfertigen, aber nur damit du es weist, was kann ich dafür, keiner von euch hat mir was gesagt. Jetzt hör auf zu lachen," meinte ich leicht beleidigt. Warum lachte er überhaupt, er kennt mich nicht einmal, besser gesagt wir kennen uns nicht. „Hey, hey, das war nicht böse gemeint." „Okay." Etwas überzogen, aber jetzt weiß ich wenigstens wie er auf sowas reagiert.
So liefen wir los und es dauerte nicht lange bis sich das anbahnte was ich bereits vermutet habe. Es klang eine undurchdringliche Stille an. Ich mein über was redet man wenn man sich nicht einmal einen Tag lang kennt. Das absolut schlimmste Thema wäre jetzt das äußerst schöne Wetter. Ich wollte aber auch nicht mein Handy rausholen, es wäre unhöflich. Was ihn anscheinend nicht störte, denn er holte, kurz nachdem wir über eine Straße gegangen waren, sein Handy aus seiner Tasche. Keine Manieren der Junge, aber wer kann es ihm verübeln, die Totenstille war beinahe unerträglich und was machte ich. Ich schaute durch die mir sehr bekannte Gegend. „Ich könnte ihn jetzt einfach am falschen Gleis abstellen." Dieser Gedanke zauberte mir ein Lächeln aufs Gesicht. Bis auf, das ich verschlafen hab, war mein Tag auch nicht schlecht.
„Wie ist es eigentlich mit einem mit einem Fahrschein oder Busausweis?" „Das geht klar. Meine Eltern haben das bereits geklärt, die Leute aus dem Unternehmen kennen mich." Meint er damit jetzt wirklich die deutsche Bahn oder hab ich mich jetzt verhört. Wie ist das denn möglich. Dieser Gedanke verwirrte mich sehr. Damit war auch das nächste Gesprächsthema zu Ende und es war wieder still.
Er blickte nicht von seinem Handy auf, selbst als ich sein Profil von der Seite aus beäugte, tat sich bei ihm nichts. Er schaute bloß starr auf sein Handy. Sollte ich noch einen Versuch wagen und nochmal versuchen ein Gespräch zu beginnen. Ich wusste das ich schlecht darin war mir Gesprächsthemen auszudenken. Mit meinen Freunden wusste ich immer über was ich reden konnte und selbst wenn es mal nichts zu bereden gab, dann war selbst die Stille etwas, das man genießen konnte.
Es dauerte nicht lange bis wir dann am richtigen Gleis standen, auch wenn es gefühlt eine Ewigkeit gedauert hat. Ich hatte mich dafür entschlossen doch nochmal ein Thema zu beginnen. Diesmal etwas lustiges. „Weist du das ich dich einfach auf ein falschen Gleis hätte führen können?" „Jaaa genau", meinte er Ironisch, „glaubst du ich fahr zum ersten mal Zug." „Und warum bin ich dann hier?" „Weil ich schauen wollte ob du mitspielst." „Und deine Probleme in Physik." „Mach dich nicht lustig, die gibt es wirklich." Seine Stimmlage hatte sich drastisch verändert. Sie war kalt und klang berechnend. Von dem Jungen der vorhin noch so herzlich gelacht, hatte war nichts mehr zu spüren. Mir fiel auf das um so weiter wir uns von der Schule entfernt hatten um so stoischer wurde er.
Wenn man Leute zum ersten Mal trifft, zählt der erste Eindruck und als ich ihn zum ersten Mal sah, kam er in die Turnhalle gerannt, weil er sich verspätet hatte. Ich bin zwar nicht fürs zu spät kommen, aber er war mir Sympathisch und jetzt. Wie sehr einen der erste Eindruck täuschen konnte. Eigentlich würde es mich nicht stören, aber man hatte mir bereits angekündigt das ich mehr Zeit auch außerhalb mit ihm verbringen müsste. Das machte mir keinen Mut, aber es könnte auch sein das er was schlimmes zugeschickt bekommen hat und ich mir einfach nur wieder viel zu viele Gedanken machte. Zu meinen Gedanke gehörte auch, wie er das mit, die Leute aus dem Unternehmen kennen mich, meinte. Was hat er für Eltern und wenn seine Eltern so berühmt sind warum kenne ich ihn dann nicht. Ich mein die Kinder von Persönlichkeiten kennt man doch immer. Wieder ein Thema abgewendet. Ich fand bei ihm auch einfach keinen Ansatz. Natürlich könnte ich auch einfach wild drauf los fragen, doch ich bin nicht der Typ dafür, mit der Tür ins Haus zu fallen und das machte eh bloß einen falschen Eindruck den ich auf jeden Fall vermeiden wollte.
„RB 17223 nach Dresden Hauptbahnhof. Vorsicht bei der Einfahrt." Erklang die Durchsage durch die Lautsprecher. Endlich, ich atmete leise aus. Die Zeit des Wartens, der Stille und Unruhe war vorbei.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro