
^ kapitel 27 : zur richtigen zeit ^
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New York, 2015
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Das Avengers-Flugzeug setzte zur Landung an, und die mächtigen Rotoren verlangsamten ihr hypnotisches Summen, als es sanft auf dem Dach des Avengers-Turms in New York aufsetzte. Die Turmspitze ragte majestätisch in den Himmel empor, ein Symbol der Hoffnung und Stärke, das nicht nur die Stadt, sondern die ganze Welt erfüllte. In diesem Augenblick der Stille, nach den anstrengenden Kämpfen, wurde jedem klar, dass dieser Turm weit mehr war als nur ein Gebäude. Er war der Schutzschild gegen das Unbekannte, die letzte Verteidigungslinie gegen das Böse.
Clint Barton, besser bekannt als Hawkeye, wurde von Dr. Cho aus dem Flugzeug getragen. Ihr medizinisches Geschick war unübertroffen, und in diesem Moment vertraute Barton darauf, dass sie seine Wunden heilen würde. Obwohl sein Gesicht vor Schmerz verzerrt war, spürte er eine gewisse Erleichterung, als er in die wissenden Augen der Ärztin blickte. Die Narben, die er für die Menschheit trug, würden verblassen, aber sein unbeirrter Einsatz würde bleiben.
Währenddessen schritt Agent Mara Shadow in einem atemberaubenden weißen Kleid auf das Flugzeug zu. Es schmiegte sich an ihre Figur, während ihre langen, violetten Zöpfe über ihre Schultern fielen. Ein kleiner Ohrhörer in ihrem Ohr war ihr Draht zur Welt, und sie konnte mit einem Wort die ganze Mannschaft mobilisieren. Sie hatte etwas Geheimnisvolles an sich, etwas, das die Aufmerksamkeit auf sich zog und gleichzeitig unergründlich blieb.
Mit einem ruhigen, aber entschlossenen Ton sprach sie Tony Stark an, der auf sie zukam. "Das Labor ist vollständig eingerichtet, Chef." Ihre Worte waren mehr als nur eine Information; sie waren ein Versprechen, ein Schwur, dass sie bereit waren, jede Herausforderung zu meistern. Der Ernst in ihrer Stimme spiegelte die Entschlossenheit wider, die in ihren Augen flammte, wie ein heiliges Feuer, das niemals erlöschen würde.
Tony Stark nickte enthusiastisch, sein Lächeln leuchtete in Anerkennung auf, doch es trug auch die Spuren einer schweren Verantwortung, die auf seinen Schultern lastete. "Eigentlich ist er der Boss", sagte er und deutete auf Steve Rogers, den charismatischen Anführer der Avengers. Dann fügte er mit einem spielerischen Augenzwinkern hinzu: "Ich bin nur dafür da, alles zu finanzieren, Designs zu entwerfen und sicherzustellen, dass wir alle cooler aussehen." Sein humorvoller Kommentar wirkte wie ein befreiendes Lachen, das die angespannte Atmosphäre um sie herum durchbrach, ohne dabei die Bedeutung ihrer Mission zu mindern.
"Und wie sieht es mit Strucker aus?", fragte Steve neugierig und verlangte nach Informationen, während er Seite an Seite mit Mara aus dem Flugzeug trat und entschlossen in Richtung des Eingangs schritt. Sie durchquerten den Flur, auf dem Weg zum Aufzug. Mara atmete tief ein, bevor sie antwortete, und ihre Worte trugen eine gewisse Schwere. "Die NATO hat ihn", teilte sie schlicht mit. "Und die beiden Talente?", bohrte Steve weiter nach, während sie zusammen den Flur entlanggingen, auf dem Weg zum Aufzug.
Mara begann, über Wanda und Pietro Maximoff zu sprechen, und ihre Worte waren erfüllt von einer Mischung aus Mitgefühl und nüchterner Beschreibung. "Wanda und Pietro Maximoff, zweieiige Zwillinge", begann sie. "Sie wurden elternlos, als sie gerade mal zehn Jahre alt waren, als ein Geschoss ihr Apartmentgebäude zum Einsturz brachte. Sokovia, ihr Heimatland, hat eine bewegte Geschichte. Vielleicht ist es nicht besonders herausragend, aber es liegt auf dem Weg zu vielen außergewöhnlichen Orten." Mara vermied es bewusst, das unausgesprochene Thema zwischen ihnen anzuschneiden. Seit der letzten Begegnung, die von der Angelegenheit mit dem Winter Soldier überschattet wurde, hatten sie sich nicht mehr gesehen, und nun war sie einfach wieder aufgetaucht.
"Und welche außergewöhnlichen Fähigkeiten haben die beiden?", erkundigte sich Steve, seine Neugier wuchs mit jedem Schritt, den sie dem Aufzug näher kamen. In seinen Augen konnte man erahnen, dass hinter diesen beiden jungen Menschen faszinierende Geschichten verborgen lagen. Mara lächelte sanft, und ihre Stimme wurde sanfter, als sie begann, die einzigartigen Kräfte von Wanda und Pietro Maximoff im Detail zu erläutern. "Er verfügt über einen erheblich beschleunigten Stoffwechsel und eine bemerkenswerte thermische Regulation. Sie hingegen besitzt die Fähigkeit zur neuronalen elektrischen Schnittstelle, Telekinese und mentale Manipulation." Während sie sprach, bemühte sie sich, ihre Worte mit einer tiefen Emotion zu unterlegen, um die Wunder dieser Gaben voll zum Ausdruck zu bringen. "Mit anderen Worten, er ist unglaublich schnell, und sie hat die Macht, das Unvorstellbare zu bewirken."
Steve sah Mara mit einem nachdenklichen Blick an, und sie ergriff die Gelegenheit, um es für ihn noch verständlicher zu machen. "Denken Sie an ihn als den Flügel eines Kolibris, der so schnell fliegt, dass er beinahe unsichtbar ist, während sie die unsichtbaren Fäden des Schicksals webt, um die Welt nach ihrem Willen zu gestalten." Mara fühlte die Intensität ihrer Worte und hoffte, dass Steve die Tiefe der Kräfte, über die sie sprach, erfassen konnte. "Nun, sie werden wieder auftauchen", sagte Steve, und Mara antwortete mit einem leisen Seufzen der Zustimmung. "Die Akte besagt, dass sie sich freiwillig für Struckers Experimente gemeldet haben. Es ist verrückt."
Steve Rogers stimmte zu und seine Stimme wurde noch ernster, als er fortfuhr. "Ja, welche Art von Monster würde sich von einem deutschen Wissenschaftler für sein Land so grausamen Experimenten unterziehen lassen?" Er stellte die rhetorische Frage, doch Mara sah in seinen Augen die Tragödie dieser Situation. Es war, als ob er die Opfer und die Entbehrungen, die diese jungen Menschen auf sich genommen hatten, wirklich verstand. Mara konnte nicht anders, als zu lächeln, bevor sie den Knopf des Fahrstuhls drückte. "Wir befinden uns nicht im Krieg, Captain", entgegnete Agent Shadow sofort. Steve konterte mit einer Intensität, die nur von einem Helden mit einer festen Überzeugung kommen konnte. "Aber sie sind es."
Die Aufzugtüren glitten lautlos zu, und in dem Augenblick, in dem sie sich schlossen, fand Mara sich in einem hermetisch abgeschlossenen Raum wieder, dessen Enge sie fast erdrückte. Ihre einzigen Begleiter waren die eisige Härte der metallenen Wand auf der einen Seite und der Captain auf der anderen. Die Stille des Aufzugs wurde lediglich von einem leisen Summen der Motoren durchbrochen, das gleichzeitig unheilvoll und vertraut wirkte, während sie langsam aber sicher nach oben fuhren. Die beengte Umgebung des Aufzugs schien die ohnehin schon vorhandene Spannung zwischen ihnen zu verstärken und zu einem elektrischen Feld zu verdichten, das man fast mit den Händen greifen konnte.
Es war Steve Rogers, der schließlich den Bann brach und ihre gebannte Aufmerksamkeit auf sich zog. Seine Stimme war sanft, aber beharrlich, als er die Frage stellte, die seit längerem in der Luft lag: "Wo warst du?" Seine Augen bohrten sich tief in ihre, auf der Suche nach Antworten, während er den Raum zwischen ihnen überbrückte. Mara schluckte schwer, spürte den Kloß in ihrem Hals, und flüsterte leise, als könnte die Worte zu laut sein für die Atmosphäre, die sie umgab: "Ich habe nach Antworten gesucht."
Eine unangenehme Stille hing in der Luft, bevor er nachhakte, die Intensität seiner Nachfrage spürbar erhöhend: "Antworten auf welche Fragen?" Ihr Herzschlag beschleunigte sich, als sie sich in der Enge des Aufzugs regelrecht gefangen fühlte. Steve war unnachgiebig in seinem Verlangen nach Wahrheit, und sie zögerte einen Moment, bevor sie mit gebrochener Stimme antwortete: "Lücken in meinen Erinnerungen flicken." Ihre Augen trafen seine, und in diesem Augenblick schien die Welt um sie herum zu verschwinden, während sie sich in den Abgründen ihrer Vergangenheit verloren.
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In den finsteren Laboren von Hydra wurden grausame Experimente an Raya durchgeführt, die ihre Seele und ihren Körper gleichermaßen zerrissen. Die Forscher von Hydra, gierig nach Macht und Kontrolle, hatten keine Skrupel, die Grenzen der Menschlichkeit zu überschreiten. Sie manipulierten ihre DNA, injizierten ihr unbekannte Substanzen und führten schmerzhafte Prozeduren durch, um ihre Fähigkeiten zu verstärken und sie zu einem Werkzeug für ihre finsteren Pläne zu formen.
Die schrecklichen Schreie von Raya drangen durch die eisige Luft der Labore, während sie gegen die Fesseln kämpfte, die sie gefangen hielten. Die Experimente hinterließen nicht nur körperliche Narben, sondern brannten sich auch in ihre Psyche ein. Sie fühlte sich entfremdet von sich selbst, als ob ein Teil ihrer Identität von den Forschern gestohlen worden war.
Inmitten dieser Hölle war es Gwendolyn, die wie ein strahlender Lichtpunkt in der Dunkelheit erschien. "Halte durch, Raya", flüsterte sie, ihre Stimme ein leises Versprechen in der Finsternis. Gwendolyn war Ärztin bei Hydra, doch ihre Motive waren komplexer als es schien. Sie konnte nicht untätig zusehen, wie Raya litt. Sie brach die Regeln, um heimlich die Labore zu betreten und Rayas Wunden zu verarzten - nicht nur die physischen, sondern auch die emotionalen. Ihre zarten Hände, gezeichnet von den unzähligen Kämpfen, die sie geführt hatte, berührten sanft Rayas gequälten Körper.
"Du bist nicht allein", flüsterte Gwendolyn, ihre Augen voller Mitgefühl und Entschlossenheit. "Wir werden einen Ausweg finden." In den gestohlenen Momenten der Nähe fanden die beiden Frauen Trost und Verbindung, die über die grausamen Grenzen der Hydra-Experimente hinausreichten. Gwendolyns Worte waren Balsam für Rayas gepeinigte Gedanken, und ihre Berührungen schienen die Dunkelheit zu vertreiben, die Raya zu verschlingen drohte.
Durch diese geheimen Begegnungen wuchs zwischen den beiden Frauen eine unsichtbare Bindung heran. Gwendolyn bot Raya nicht nur medizinische Hilfe, sondern auch Hoffnung und Freundschaft. "Du bist stärker, als sie denken", flüsterte Gwendolyn, als ihre Finger sanft über Rayas Haut glitten. "Gemeinsam können wir dem entkommen." In den Augenblicken der Verzweiflung und des Schmerzes fanden sie gemeinsam einen Weg, ihre Menschlichkeit und ihre Stärke zu bewahren, trotz der unmenschlichen Grausamkeiten, die um sie herum geschahen.
Die Zeit verging, und während Hydra seine dunklen Pläne weiter verfolgte, wuchsen Raya und Gwendolyn enger zusammen. Aus der Verbindung zwischen der gequälten Seele und der Ärztin entstand eine Vertrautheit, die weder Experimente noch Folter brechen konnten. Und als sich die Gelegenheit bot, schmiedeten sie einen riskanten Plan, um der Hydra zu entkommen und ihre eigene Zukunft zu gestalten. "Wir sind mehr als ihre Versuche", sagte Gwendolyn mit fester Stimme. "Wir werden frei sein." Eine Zukunft, in der ihre Einheit nicht mehr von finsteren Mächten gesteuert wurde, sondern von ihrer eigenen Entschlossenheit, sich aus den Schatten zu erheben.
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Die Aufzugtüren glitten lautlos auf und enthüllten einen Augenblick später eine unerwartete Szene. Mara und Steve, von der beengten Enge des Aufzugs befreit, starrten verdutzt auf Thor, der sie mit einem schelmischen Grinsen musterte und dann in seinen charakteristischen, leicht archaischen Duktus ausrief: "Vögeln Sie etwas, meine Schwester, Captain?" Mara rollte theatralisch mit den Augen, schob Steve sanft von sich weg und erwiderte mit einem leichten Augenzwinkern: "Bevor ich mich auf solche Vergnügungen einlasse, müsste die Welt wohl untergehen, die halbe Menschheit verschwinden und jegliche Hoffnung für Gwen, jemals wieder etwas mit seinem besten Freund anzufangen, verloren sein."
Ein herzhaftes Lachen brach aus Thors Lippen, und dieses Lachen schien die Zeit selbst anzuhalten. Es war ein Klang von solch unbeschwerter Freude, dass er wie ein Balsam auf die Seelen von Mara und Steve wirkte. In diesem Moment schien jede Spur der Spannung, die noch vor wenigen Augenblicken zwischen den beiden geherrscht hatte, wie von unsichtbarer Hand weggewischt zu sein. Die Dunkelheit, die in ihren Blicken gelegen hatte, wich einem strahlenden Licht, das von Thors humorvoller Art ausging.
Der Gott des Donners war lebendiger als je zuvor. Sein Lachen schien die schweren Wolken zu vertreiben, die sich über ihnen zusammengezogen hatten, und den Raum mit einer unbeschreiblichen Leichtigkeit zu erfüllen. Es war, als hätte er mit einem einzigen Satz die düstere Wolke über ihnen aufgehoben und den Raum mit Lebensfreude gefüllt, als wäre er der Regisseur eines magischen Augenblicks.
Steve konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, während sie alle aus dem Aufzug traten. Dieses Lächeln war nicht bloß ein oberflächlicher Ausdruck seiner Gefühle, sondern ein wahrhaftiges Zeichen der Erleichterung und Freude. Mit einem spielerischen Ton, der von Thors Humor angesteckt wurde, fragte er: "Wohin verschlägt es dich, Thor?"
Der Gott des Donners zuckte entspannt mit den Schultern, seine Augen leuchteten vor Freude und Entspannung. Er antwortete, und seine Worte waren gefüllt mit einer Mischung aus Gelassenheit und Begeisterung: "Oh, ich langweilte mich auf dem Flugzeugträger und dachte, ich schaue mal nach, was ihr beiden hier so treibt. Aber anscheinend bin ich zur falschen Zeit gekommen."
Mara, die immer noch von Thors unerwartetem Erscheinen überrascht war, konnte ein schelmisches Funkeln in ihren Augen nicht verbergen. Ihre Stimme war sanft und zugleich erfüllt von einer geheimnisvollen Freude, als sie antwortete: "Nein, du bist genau zur richtigen Zeit gekommen, Thor." Sie flüchtete förmlich aus dem Aufzug, und in diesem Moment schien die Welt um sie herum mit einer neuen, aufregenden Energie erfüllt zu sein.
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